Der perfekte Tag

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„Was?!", rufen beide aus, nachdem sie den Brief gelesen haben.
Mir tränen wieder die Augen. „Malfoy wird den Ausschuss eingeschüchtert haben."
Ich wische mir mit dem Ärmel die Augen trocken. „Es wird eine Berufungsverhandlung geben. Aber ich mache mir keine Hoffnungen, ändern wird es nichts..."
„Oh, doch!", sagt Ron entschlossen „Dieses Mal bist du nicht allein, Hermine. Wir werden dir helfen!"
„Genau!", ruft Harry.
„Oh, danke Ron." Ich ziehe ihn in eine enge Umarmung
„Na, na." Er tätschelt mir den Kopf.

Es wird Zeit, dass wir uns vertagen!

„Ron" Ich löse mich aus der Umarmung „Es tut mir unglaublich leid, wegen Krätze.", schluchze ich.
Ron scheint mit der Lage etwas überfordert zu sein „Ich – Ehm – Nun, er war ja schon eine alte Ratte... Vielleicht kaufen mir Mum und Dad dafür eine Eule!"
Dank Blacks letzten Versuch Harry umzubringen, wurden die Sicherheitsvorkehrungen wieder verschärft. Anscheinend hat sich Dumbledore doch breitschlagen lassen und nun stehen jeden Abend Dementoren vor den Eingängen der Schule. Das macht es uns unmöglich Hagrid zu besuchen.
Die einzige Möglichkeit bietet sich uns nur nach der Pflege magischer Geschöpfe Stunde.
„Es ist alles meine Schuld.", schluchzt er, nach dem er die Stunde beendet hatte und die anderen Schüler zurück ins Schloss gegangen waren.
„All das was du vorbereitet hast, Hermine, hab ich vergessen. Dann hab ich mich immer zu verhaspelt und den Zettel fallen gelassen. Es tut mir so leid." Er schluchzt laut auf und fällt mir um den Hals.
Natürlich halte ich seiner Last nicht Stand und breche unter ihm zusammen.
„Oh, schuldige, Hermine.", murmelt Hagrid in seinen Bart, während ihn Harry und Ron von mir herunterrollen.
Ich japse ein paar unverständliche Worte. Hagrids Gewicht hat die Luft aus meinen Lungen gepresst.
Harry klopft mir sanft auf den Rücken „Geht's wieder?", fragt er behutsam.
Ich krächze mehr als das ich spreche. „Ja!"
Hagrid stupst verlegen seine riesigen Finger gegeneinander. „Tut mir echt leid... vergess immer wie zierlich du bist."
„Ich bin halt kein Junge, Hagrid!", sage ich beleidigt.
„Nein, nein so wars nicht gemeint!", nun ist Hagrid noch verlegener. „Ich bring euch besser ins Schloss."
Während wir zurück ins Schloss gehen schnieft Hagrid noch ein wenig „Kopf hoch, Hagrid. Es gibt doch noch die Berufung und dieses Mal helfen Harry und ich Hermine. Dann klappt das schon."
„Das klappt doch alles nicht, Ron!", schluchzt Hagrid laut auf, als wir das Portal erreicht haben. „Ich will dafür sorgen, dass er noch ein paar schöne Tage hat, bevor sie ihn umbringen." Hagrid heult laut auf und eilt dann zurück in seine Hütte.
„Guckt mal wie der flennt!" lacht Malfoy hämisch, der gerade um die Ecke gebogen kommt. Natürlich hat er seine beiden Bodyguards dabei, doch das ist mir egal.
Bevor Harry und Ron reagieren können, presche ich vor und verpasse Malfoy zwei gekonnte Hiebe
„Du Scheusal!", brülle ich.
Die fünf Jungs sind alle völlig verdattert und Malfoy sieht aus als ob er gleich in Tränen ausbrechen würde.
Klatsch!
Er bekommt noch eine Ohrfeige. „Wage es nicht noch einmal Hagrid zu beleidigen!"
Ich hole erneut aus, doch dieses Mal wird meine Hand zurückgehalten. „Hermine, nicht!", ruft Ron, der meine Hand aufgehalten hat.
„Lass mich los.", keife ich und Ron lässt erschrocken los. Ich ziehe meinen Zauberstab und ziele damit auf Malfoy.
Crabbe und Goyle scheinen nun mit der Lage vollkommen überfordert zu sein und Malfoy liegt mit rotem Kopf am Boden.
„Hermine." Harry zieht mich sanft an meiner freien Hand zurück „Lass ihn."
Malfoy nutzt seine Chance „Kommt, wir gehen.", quietscht er mit brüchiger Stimme und die drei rennen davon.
„Ja, lauft nur!", ruft ihnen Ron hinterher und lacht.
Harry drückt mich an sich. „Das war echt klasse.", flüstert er in mein Ohr.
Ein paar Tränen der Wut tropfen auf sein T-Shirt „Das hat gut getan.", murmle ich verlegen.
„Ehm... Ich will euch ja nicht stören.", lässt Ron vernehmen und Harry und ich sprengen auseinander. „Aber Zauberkunst fängt gleich an."

Und Arithmantik!

Zusammen eilen wir ins Zauberkunstzimmer. Die beiden eilen, ohne auf mich zu achten, hinein.

Das ist meine Chance.

Mitten auf dem Flur hole ich den Zeitumkehrer heraus und reise zwei Stunden in der Zeit zurück.
Nach dem Arithmantikunterricht lasse ich mich im Gemeinschaftsraum nieder um meine Hausaufgaben zu erledigen.
In den letzten Tagen habe ich so wenig Schlaf bekommen, dass mir beim Lesen die Augen zufallen.
„Hermine?", ich werde sanft in die Seite gestupst.
„Mhhh?"
„Du hast in Zauberkunst gefehlt."
„W-Was?!", ich springe auf. „Wie bitte!?"
„Du hast in Zauberkunst gefehlt.", wiederholt Harry erschrocken.
„Was? Oh mein Gott! Professor Flitwick wird bestimmt ziemlich sauer sein!"
Ron winkt ab. „Harry hat ihm gesagt, dir wäre schlecht und du bist in den Krankenflügel."
„Was haben wir durchgenommen?", frage ich immer noch unter Schock. „Ich habe Zauberkunst völlig vergessen!"
„Aufmunterungszauber.", klärt Harry mich auf. „Wie konntest du das vergessen? Wir standen doch direkt vor dem Klassenzimmer?"
Ich gehe drauf lieber nicht ein.
„Was haben wir als nächstes?"
„Wahrsagen."
„Gut, nach der Stunde werde ich mich bei Flitwick entschuldigen. Ja."
„Ich kann dir gern den Aufmunterungszauber zeigen, wenn du magst.", schlägt Harry mir vor. „Danke.", murmle ich.
„Sag mal.", überlegt Ron auf dem Weg zum Nordturm. „Wie viele Fächer hast du eigentlich? Alle, oder? Wie machst du das?"
„Ist das nicht egal, Ron?", schnauze ich ihn an. Ron hebt verteidigend die Hände „Naja es scheint dich doch sehr zu stressen, oder?"
„Ja, ein bisschen aber ich komme klar."
Harry und er wechseln einen Blick. „Wenn es dir zu stressig wird, lass doch ein paar Fächer sausen, die dir eh nichts bringen."
Ich sage dazu nichts mehr, aber mir fällt direkt ein Fach ein, auf welches ich gar keinen Bock mehr habe.
„Ich wünsche euch einen schönen Tag.", tönt die rauchige Stimme von Professor Trelawney, als wir uns alle in die Sessel fallen lassen haben.
„Heute, beginnen mir mit dem lesen in der Kristallkugel." Sie deutet auf die Kristallkugeln, die bei jedem auf dem Tisch stehen.
„Die Schicksalsgöttin teilt mir mit, dass die Prüfungen im Juni sich um die Kristallkugel drehen wird und ich möchte euch darauf vorbereiten."
Ich schnaube auf.

Schicksalsgöttin, ich dachte das Ding heißt Inneres Auge

„Hört euch das an, ‚die Schicksalsgöttin teilt mir mit...'! Wer bestimmt den die Prüfungsaufgaben? Sie selbst!", rufe ich in den Klassenraum.
Der ganze Klassenraum starrt mich nun an.
„Das Lesen in der Kristallkugel ist äußerst schwierig. Ich erwarte nicht, dass ihr beim ersten Mal was sehen werdet." Sie tut so als wäre nichts gewesen.
Zum Glück dürfen wir dieses Mal in Dreier-Gruppen arbeiten. So setze ich mich mit Ron und Harry an einen Tisch.
Jetzt sitzen wir um die Kugel herum und starren schon eine halbe Stunde in die Rauchschwaden, innerhalb der Kugeln, hinein. So langsam komme ich mir wirklich bescheuert vor und es scheint nicht nur mir so zu gehen.
„Habt ihr schon was gesehen?" fragt Harry.
„Ja, hier ist ein Brandfleck auf dem Tisch.", sagt Ron und deutet auf einen Brandfleck.
„Das ist komplette Zeitverschwendung. Ich könnte jetzt was Nützliches machen zum Beispiel Aufmunterungszauber nachholen!"
„Ich hab doch schon gesagt, dass ich mit dir zusammen üben werde. Du brauchst dafür sowieso nur fünf Minuten.", raunt mir Harry lächelnd zu.
In diesem Moment kommt Professor Trelawney vorbei gerauscht.
„Möchten sie, dass ich ihnen helfe, etwas in der Kugel zu sehen?"
„Ich brauche keine Hilfe." Ron grinst selbstbewusst. „Ich bin mir ziemlich sicher, was das bedeutet." Gespannt schauen alle Ron an. „Heute Nacht wird es neblig."
Harry und ich lachen laut auf.
„Ich möchte doch bitten!" sagt Professor Trelawney beleidigt. „Ihr stört die Reinheit der Schwingungen!"
„Hier ist etwas!", ruft Trelawney und beugt sich so nahe an unsere Kugel, dass sie sie schon fast mit der Nasenspitze berührt.

Bestimmt irgendein großes Unheil, was auf Harry zu kommt.

Und tatsächlich.
„Mein lieber Junge!" keucht Trelawney „Es ist hier, deutlicher als zuvor! Meine Güte er kommt und schleicht auf dich zu... Der Gri..."
„Ach zum Teufel mit diesem Schwachsinn!", platzt es aus mir heraus. „Jede Stunde sagen sie Harrys Tod voraus. Können sie eigentlich auch was Anderes?!"
Die ganze Klasse verstummt und starrt mich an.

Nun funkelt mich Trelawney wütend an „Meine Liebe... Ich habe es schon gespürt als sie diesen Raum das erste Mal betreten haben! Sie haben nicht die nötige Begabung um die Kunst des Wahrsagens zu erlernen. Tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern, je eine Schülerin in meinem Kurs gehabt zu haben, deren Geist so Hoffnungslos an irdische Dinge gefesselt war."
Schweigend tritt ein.

Was fällt dieser Ziege eigentlich ein. Ihren Schwachsinn will ich sowieso nicht lernen!
Dann fallen mir Harrys Worte ein, die er vor der Stunde zu mir gesagt hat >Lass doch ein Paar unwichtige Fächer einfach sausen

„Schön!" rufe ich und stehe auf. Ich stopfe das nutzlose Wahrsagebuch in meine Tasche. „Sehr schön!", ich werfe mir die Tasche um. „Sehr gut. Ich gebe diesen Schwachsinn auf! Ich gehe!" Wutentbrannt renne ich aus dem Klassenzimmer und erstmal außer Hörweite.
Kurz darauf bleibe ich in einem Korridor stehen und atme erstmal tief durch.

Was hast du getan? Du hast dich einem Lehrer widersetzt!
Es hat unglaublich gutgetan.

Der heutige Tag ist einfach für mich perfekt. Ich habe Malfoy in die Schranken gewiesen und muss nie wieder in dieses verrauchte Klassenzimmer.
Fröhlich pfeifend schlendere ich den Weg zurück in den Gryffindorturm. Das war heute, zum Glück, auch meine letzte Stunde.
„Miss Granger!", ruft mich eine strenge Stimme zurück. „Professor Trelawney hat mir eben mitgeteilt, was in ihrem Unterricht passiert ist. Kommen sie bitte in mein Büro."
Sofort verdüstert sich meine Stimmung und ich gehe geknickt in ihr Büro. Bereit eine Standpauke über mich ergehen zu lassen.
„Miss Granger.", beginnt Professor McGonagall mit strengem Blick. „Professor Trelawney hat mir berichtet, dass sie ganz außer sich gewesen wären und hätten die Aura der Klasse gestört."
„Ich ehm... Naja, jede Stunde sagt sie Harrys Tod voraus und heute hat sie so getan, als ob ihr die Schicksalsgöttin mitgeteilt hätte, dass die Abschlussprüfungen sich dieses Jahr nur um Kristallkugeln drehen werden. Dabei macht sie die Prüfung doch selbst. Ich bin froh, dass ich nicht mehr dieses Fach besuchen muss!", sage ich entschlossen.
„Ich habe auch nichts Anderes von Ihnen erwartet.", lächelt zu meiner Überraschung Professor McGonagall. „Ein Wunder, dass sie es überhaupt so lange ausgehalten haben."
„Wie bitte?"
Sie schaut sich vorsichtig im Raum um ob uns auch keiner hört. „Wissen sie... Die Kunst des Wahrsagens ist höchst wage und so ungenau, dass das Vorhergesehene immer eintrifft. Ich war überrascht, dass sie überhaupt dieses Fach gewählt haben.", führt sie aus und lehnt sich zurück „Tee?"
„Gerne."
Sie schwingt ihren Zauberstab und eine Teetasse mit Früchtetee erscheint.
„Naja, ich wollte halt so viel wie möglich lernen aber das Wahrsagen so ein Quatsch ist, hätte ich nicht gedacht." Ich nippe vorsichtig meinen Tee.
„Wissen sie, normalerweise müssten sie jetzt bis zum Ende des Jahres dieses Fach beibehalten, aber da sie ja noch so viele andere Fächer haben, schiebe ich das so hin, dass sie die Prüfung in Wahrsagen nicht ablegen müssen.", lächelt sie.
„Das würden sie tun?"
„Aber natürlich. Fleiß sollte immer belohnt werden und nicht von so einem bescheuerten Fach wie Wahrsagen heruntergezogen werden." Sie kritzelt etwas auf ein Stück Pergament.
„Wie kommen sie sonst mit ihren anderen Fächern zurecht?"
„Ganz gut...", lüge ich und McGonagall zieht eine Augenbraue hoch.
„Wirklich?"
„Nein, es ist ganz furchtbar... Ich bekomme kaum Schlaf und bin überarbeitet, dann noch all die anderen Lasten, die ich mir aufgetragen habe, Harry Quidditchtraining... Da kam mir Harrys Rat ganz recht..."
„Welchen Rat hat ihnen Mr. Potter gegeben?", fragt sie mit ernster Miene.
Ich zögere ein wenig. „Naja, er meinte, wenn es mir zu stressig wird, soll ich halt mal ein Fach sausen lassen und das habe ich getan."
„Sie haben Mr. Potter doch nicht erzählt, dass..."
„Nein, nein!", beteuere ich schnell. „Ich lasse mir immer irgendwelche Ausreden einfallen, bisher klappt das ganz gut..."
„Gut, dann bin ich ja erleichtert.", seufzt sie. „Madam Hooch hat mich bereits davon unterrichtet, dass sie dem Training von Mr. Potter immer beiwohnen. Er wird es sicherlich verstehen, wenn sie sich mal nicht blicken lassen und stattdessen an ihren Hausaufgaben arbeiten würden."
„Nein, ich möchte das unbedingt."
Professor McGonagall zieht eine Braue hoch
„Naja, ich... ehm – will wenigstens noch ein bisschen ein soziales Leben führen."
Zum Glück geht sie nicht weiter auf das Thema ein.
„Mehr Fächer kann ich ihnen leider nicht wegstreichen, Miss Granger...", hängt sie nach.
„Will ich auch gar nicht! Ich ziehe das durch!", sage ich entschlossen und stelle etwas zu hart die Tasse zurück auf den Tisch.
„Sehr schön. Nächstes Jahr sollten sie sich aber wirklich überlegen, welche Fächer sie wirklich weiterverfolgen wollen!"
„Das werde ich Professor."
„Gut dann wäre das geklärt. Sie müssen Wahrsagen nicht weiterhin besuchen."
Sie verabschiedet mich und entlässt mich auf den Flur.

Besser kann der Tag wirklich nicht mehr werden!

Hermine Granger und die magische WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt