Wach endlich auf, Harry!

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„Miss Granger, ich habe sie und Mr. Weasley schon vor sechs Stunden aus dem Krankenflügel entlassen und trotzdem kommen Sie immer wieder her", meckert Madam Pomfrey. Ron ist im Gemeinschaftsraum geblieben.

Ich sitze gerade neben Harrys Bett und während ich darauf warte, dass er aufwacht, lese ich ein Buch. Bisher gibt es noch kein Zeichen des Erwachsens von ihm.

„Ich weiß, aber ich habe gerade nichts zu tun und da die Prüfungen vorbei sind, dachte ich, ich warte auf Harry... Na ja bis er wieder aufwacht..."

„Meine Liebe, ich verstehe ja, dass Sie Mr. Potter beistehen wollen aber er wird davon auch nicht schneller aufwachen", sie setzt ein sorgenvolles Lächeln auf.

„Sie verstehen das nicht!", schnaube ich wütend. „Wir haben so viel durchgemacht. Er hat mich vor einem Troll gerettet und mir gezeigt was wahre Freundschaft ist. Sie verstehen das einfach nicht!"

Sie wirft mir einen mitleidigen Blick zu, lässt mich dann aber bei Harry. Beleidigt schlage ich wieder mein Buch auf, kann mich aber nicht richtig darauf konzentrieren.

Vorsichtig werfe ich einen Blick über den Rand meines Buches auf Harry, dann spähe ich zu Madam Pomfreys Büro hinüber, sie ist mit irgendetwas anderem beschäftigt und ich nutze die Gelegenheit, ich greife nach Harrys Hand und streiche mit meinem Daumen über seinen Handrücken.

So jung und so mutig...

„Hey, Hermine, du bist ja immer noch hier drin! Komm du musst mal was essen", Ron betritt den Krankenflügel und schlendert zu Harrys Bett hinüber. „Man, Harry hat echt viele Süßigkeiten bekommen. Oh lecker Schokofrösche!"

„Ja, ich war hier als sie geliefert wurden. Ich hab sie ihm so aufgestellt, dass er sich vom Bett aus daran bedienen ka... Ron, lass das! Das sind Harrys Schokofrösche!"

„Wapf denn? Er hat doch genug!", genüsslich beißt er dem Schokofrosch den Kopf ab. Wütend klappe ich mein Buch zu und lege es auf Harrys Nachttisch.

„Schön! Lass uns zu Abend essen. Ich kann einen Happen vertragen!"

Ron zuckt mit den Achseln und folgt mir aus dem Krankenflügel. „Sag mal, wie lang warst du jetzt eigentlich bei ihm?" „Nicht lang, eine halbe Stunde vielleicht", lüge ich, denn ich hatte heute nur den Krankenflügel verlassen um mein Buch zu holen.

„Aha, denn ich hab dich heute nirgends gesehen!", neckt er mich.

„Ich, eh war in der Bibliothek...", versuche ich auszuweichen.

„Oh hallo Lavender!", Lavender ist auch gerade auf dem Weg in die große Halle und läuft uns zufällig über den Weg. Ich bin froh ihr begegnet zu sein, so muss ich nicht Rons Fragen ertragen.

Während des Abendessens muss ich feststellen, dass die ganze Schule bereits Bescheid weiß, was sich in der Nacht abgespielt hat.

Nach einem ausgiebigen Abendessen verlassen Ron und ich die große Halle. „Ich gehe noch mal kurz in die Bibliothek", sage ich zu Ron und biege in einen nahegelegenen Korridor ab.

„Alles klar, wir sehen uns später!", ruft er mir noch hinterher und folgt dann Dean und Seamus in den siebten Stock.

In Wahrheit habe ich nicht vor in die Bibliothek zu gehen, ich möchte noch einmal nach Harry sehen. Schnell steige ich die Treppe in den ersten Stock hinauf und betrete bald den Krankenflügel.

„Miss Granger! Was machen Sie schon wieder hier?", ich habe mich kaum neben Harrys Bett gesetzt, als Madam Pomfrey wieder aus ihrem Büro gejagt kommt.

„Ich habe ihnen schon gesagt, dass er nicht schneller aufwacht, wenn Sie die ganze Zeit daneben sitzen!"

„Ja, ich weiß... Ich hatte nur gehofft, dass er in zwischen aufgewacht ist", gebe ich kleinlaut zu. Sie wirft mir einen traurigen aber verständnisvollen Blick zu: „Ich mache ihnen ein Angebot, Sie bleiben heute nur noch eine halbe Stunde und so bald Mr. Potter aufwacht schicke ich eine Eule zu ihnen, sowas ist eigentlich verboten aber da sie sich solche Sorgen machen..." „Das würden sie tun?", strahle ich.

Hermine Granger und die magische WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt