Am nächsten Tag tauschen wir alle, von Harry unbemerkt, verstohlene Blicke aus. Wir haben geplant Harrys Geburtstagsfeier gegen Abend zu veranstalten und Ron soll ihn für eine Stunde ablenken, während wir alles vorbereiten.
Gegen 18:00 Uhr streckt sich Ron in seinem Sessel.
„Du Harry, wie wäre es, wenn wir eine Partie Zauberschach oben in unserem Zimmer spielen."
„Nein, ich habe gerade keine Lust", murmelt Harry, der gerade eins unserer Schulbücher durchblättert.
Hilfesuchend schaut er sich zu uns um, wir bedeuten ihn mit den Händen fuchtelnd es weiter zu versuchen.
„Ehm – Na, schön... wie wäre es, wenn wir draußen ein bisschen Quidditch trainieren?"
„Nein, ich will das hier lesen.", murmelt er und blättert wieder um.
Ginny scheint einen Entschluss gefasst zu haben und huscht zu Harry hinüber, dann flüstert sie ihm etwas ins Ohr.
Ich beäuge die beiden misstrauisch über die Seite meines Buches hinweg.
„Was?", fragt Harry aufgeregt.
„Kommst du mit?" fragt sie unschuldig.
Er wirft mir einen Blick zu, doch ich tue so, als hätte ich die Unterhaltung nicht mitbekommen und schaue weiter auf die Buchseite.
„Sicher!", ruft er und beide laufen in den Garten.
Was hat sie vor?!
Sicherlich knutschen sie gleich unter einem Baum!
In meinem Kopf bildet sich ein Bild von Harry und Ginny, wie sie aneinander geschmiegt unter einem Baum liegen und knutschen.
Ich werde bei diesem Bild richtig zornig und ich spüre, wie ich vor Eifersucht koche. Das Buch in meiner Hand zittert und ich habe meine Finger in den Buchdeckel gekrallt.
„Ich glaube, die beiden sind jetzt weg.", flüstert Mrs. Weasley. „Wir sollten uns beeilen!"
Charlie, Bill und Mr. Weasley bringen mit ihren Zauberstäben die Tische nachdraußen. Mrs. Weasley lässt um sie herum genug Stühle erscheinen.
Ich und Ginny waren eigentlich dafür eingeteilt, die Tische mit einer Tischdecke zu bespannen und sie anschließend zu dekorieren.
Da sie aber nun mit Harry unterwegs ist und die beiden weiß Gott was veranstalten, hilft mir Ron bei der Dekoration.
Während ich die Dekoration, in Form von Blumen und etwas Konfetti verteile, schießt mir das Bild von Harry und Ginny in den Kopf.
Beide stehen sie Händchenhaltend auf dem Quidditchfeld und schauen sich tief in die Augen und ihre Gesichter nähern sich.
Obwohl das Szenario, hoffentlich, nur in meinem Kopf stattfindet, werde ich richtig wütend und koche wieder vor Eifersucht auf.
Irgendetwas zieht an meinem Hosenbein. Ich schaue hinunter und entdecke einen Gartengnom, der sich über meinen selbstgemachten Blumenstrauß lustig macht, den ich gerade auf Harrys Platz platziert habe.
Der Gartengnom kommt mir ganz recht, denn an irgendwem muss ich jetzt Dampf ablassen. Ich greife ihn am Kragen. „Ach, verzieh dich!", rufe ich und schleudere den Gartengnom weit über den Garten der Weasleys.
„Wow.", staunen Fred und George. „Was für ein Wurf!"
„Das waren bestimmt dreißig Meter!", ruft Charlie begeistert und lacht.
„Danke.", murmle ich verlegen.
„Mensch, Hermine, was ist nur mit dir passiert?", fragt Ron scherzhaft.
Ich habe mich verliebt!
Ich zucke mit den Schultern und verteile nun mit den anderen zusammen die Teller und das Besteck.
„Den Kuchen hole ich, wenn er da ist. Trotzdem sollten wir schon mal die Geschenke holen.", schlägt Mrs. Weasley vor und wir alle eilen ins Haus, um unsere Geschenke für Harry zu holen.
In unserem Zimmer angekommen, schlüpfe ich erstmal in eine schicke weiße Bluse und in eine Röhrenjeans. Ich betrachte mich im Spiegel.
Ja, so siehst du gut aus!
Ich schnappe mir die kleine Holzschachtel mit dem Schnatz, das Geschenk was Ginny für Harry vorbereitet hat und meine Kamera, die ich mir um den Hals hänge.
Wieder im Garten angekommen betrachte ich die Geschenke der anderen.
„Was schenkt ihr ihm?", frage ich neugierig.
„Oh, das wird eine Überraschung.", sagt Bill verschmitzt. „Wartet Mal ab!"
Die Zeit vergeht quälend langsam. Es geht nun schon auf halb acht zu und eigentlich sollte Ginny ihn nur für eine Stunde ablenken.
Sicher haben die beiden beim rumknutschen die Zeit aus dem Auge verloren!
Wieder werde ich wütend, finde aber dieses Mal leider keinen Gnom, um ihn durch die Gegend zuschleudern.
Plötzlich wird die Tür zum Garten geöffnet und Ginny und Harry kommen hinaus. Mein Herz macht einen Hüpfer als ich ihn sehe.
„ÜBERRASCHUNG!", rufen wir alle.
Ich stürze auf ihn los. „Alles Gute Nachträglich!", quietsche ich und umarme ihn stürmisch.
„Uff. Danke, Hermine.", sagt er und erwidert die Umarmung. Sanft streichelt er mir über den Rücken und ein kalter Schauer huscht über mich hinüber.
Wenn dieser Moment nur ewig dauern könnte.
„Ehm.", räuspert sich jemand hinter mir. „Wir würden auch gern mal...", sagt Ron vorsichtig, ich lasse Harry sofort los und verdrücke mich nach hinten.
Ron wirft mir fragende Blicke zu und beäugt mich skeptisch, dann wendet er sich Harry zu und gratuliert ihm zum Geburtstag.
Ron schenkt Harry ein riesiges Poster von Viktor Krum.
„Oh – Eh, danke, Ron.", grinst Harry und umarmt Ron freundschaftlich.
Charlie schenkt ihm eine Salbe für Brandwunden. „Heilt auch gegen Drachenfeuer.", schmunzelt er, als er ihm die Salbe überreicht.
Bill überreicht ihm stolz ein Buch über unentdeckte afrikanische Schätze. „Irgendwann werde ich all diese Schätze gefunden haben.", sagt er.
Ginny überreicht ihm das Buch. „Danke, Ginny, das kann ich gut gebrauchen.", sagt er freundlich lächelnd.
Als letztes bin ich an der Reihe und überreiche ihm etwas schüchtern die Schachtel.
„Was ist das?", fragt er gespannt und schaut sich die Kiste an.
„Mach es schon auf. Ich habe es von der Weltmeisterschaft.", erkläre ich lächelnd, gespannt auf seinen Blick.
Er lässt den Verschluss des Kästchens auf schnuppen und öffnet den Deckel.
„Nein!"
„Doch!", lache ich jetzt.
„Der ist doch nie und nimmer..."
„Doch, dass ist er!" Ich strahle, weil es ihm wohl so gefällt.
Harry nimmt vorsichtig den Schnatz aus der Kiste und hält ihn hoch.
Den anderen fällt nun die Kinnlade runter.
„Hermine... Ist das etwa...", fragt Ron zögernd.
„Ja, Ron, dass ist der Schnatz von der Weltmeisterschaft, den Krum gefangen hat."
„Wie kommst du an so etwas, Hermine?", ist die einzige Frage, die ich noch von allen Seiten wahrnehme.
„Als die Todesser den Zeltplatz angegriffen haben, habe ich Lynch, den Sucher der Iren, vor einem gerettet und er hat ihn mir zum Dank geschenkt."
Harrys Augen strahlen vor Freude, als er den Schnatz auf die offene Handfläche legt.
„Hermine...", flüstert er ehrfürchtig. „Das kann ich nicht annehmen."
„Doch. Ich kann damit nichts anfangen. Ich habe ihn sogar achtlos in die Tasche geworfen und vergessen."
Entsetzt stöhnen die anderen um mich herum auf.
„Ich weiß nicht was ich sagen soll.", murmelt er.
„Lies mal die Unterseite des Schnatzes.", weise ich ihn auf die Gravur hin.
Harry dreht den Schnatz herum.
„Hergestellt in Belgien."
„Die andere Seite."
„'Quidditch-Weltmeisterschaft Finale 1994 Irland vs. Bulgarien.' Er ist es wirklich."
„Wow.", staunen die anderen um uns herum.
Harry schaut den Schnatz bewundernd an, dann hält er ihn mir entgegen. „Nein.", sagt er entschlossen. „Nein, Hermine, ich kann das einfach nicht annehmen."
„W-Was? Wieso? Ich habe gehofft es gefällt dir...", sage ich traurig.
„Tut er auch, aber er ist einfach zu wertvoll."
„Lass den Blödsinn und nimm ihn.", weise ich ihn an und drücke seine Hand um den Schnatz.
„Danke.", murmelt er verlegen und umarmt mich nochmal. „Ich werde gut drauf aufpassen."
Mrs. Weasley serviert nun die Torte, die Ginny, Mrs. Weasley und ich gestern gebacken haben.
Auf der Torte brennen nun vierzehn Kerzen und der Schokofeuerblitz dreht Slaloms um sie herum.
„Wünsch dir was!", rufe ich bevor er die Kerzen auspustet.
Er schließt die Augen und pustet die Kerzen aus.
Während des Festes werde ich immer mit neidischen Blicken von Ginny geplagt, aber mir gefällt es. Eindeutig habe ich mit meinem Geschenk, sie mit ihrem Buch, alt aussehen lassen.
Gegen halb elf jagt uns Mrs. Weasley auf unsere Zimmer. „Morgen müsst ihr früh aufstehen!", ruft sie uns noch hinterher.
Harry bedankt sich bei mir noch ein letztes Mal für das Geschenk, ehe er Ron hinterherläuft.
Ginny verschwindet ohne ein Wort zusagen in das Bad.
Ich seufze glücklich auf und setzte mich auf mein Bett.
Ich betrachte die Bilder, die ich heute Abend geschossen habe:
Harry, die Weasleys und ich an der großen Tafel.
Ron, der gerade einen übergroßen Happen der Torte verschlingt.
Fred und George, die sich meine Kamera ausgeliehen haben und damit Fotos von sich gemacht haben.
Ginny und Mrs. Weasley, die auf dem Bild aufgeregt Kichern.
Harry, der gerade die Kerzen der Torte auspustet, die Foto-Hermine, neben ihm klatscht freudig auf.
„Ich liebe den Selbstauslöser.", murmle ich vor mich hin.
Aus meinem Koffer ziehe ich mein Fotoalbum hervor, welches ich in den Ferien zu Hause angefertigt habe. Ich fand es blöd die Bilder lose herum zu transportieren und sie einfach an eine Wand zu pinnen.
Ich habe mich beim Aufbau von Harrys Fotoalbum inspirieren lassen.
Auf der ersten Seite sieht man mich und Harry auf dem Astronomieturm.
Vorsichtig fahre ich mit dem Finger darüber.
Ich liebe dieses Foto!
Auf der nächsten Seite sieht man uns in unserem ersten Jahr, wie wir fröhlich vor Hagrids Hütte stehen und winken.
Ich schwebe noch etwas in Nostalgie, klebe dann aber die neuen Fotos auf den freien Seiten ein.
Ich will das Buch schon wieder zuschlagen, doch ich bleibe wieder an dem Bild auf der ersten Seite hängen.
Fasziniert beobachte ich, wie die Schneeflocken um uns herumtanzen und Harry mich im Arm hält.
„Du kannst ins Bad.", sagt Ginny unterkühlt und wirft sich auf ihr Bett.
Ich schlage hastig das Fotoalbum zu und verstaue es im Koffer.
„Ist irgendetwas?", frage ich.
„Nein, was soll schon sein.", erwidert sie abweisend und betrachtet die Wand.
„Du kannst mir vertrauen, Ginny.", sage ich sanft und setzte mich auf ihr Bett.
„Okay, weißt du was?", sagt sie und richtet sich wieder auf. „Ich sage es dir: Er findet mich einfach nicht interessant." Tränen bilden sich in ihren Augen.
„Wie meinst du das?"
„Vorhin habe ich mit ihm zur Ablenkung Quidditch gespielt. Ich gebe zu, dass ich es genossen habe Zeit mit ihm allein zu verbringen."
„Ach das habt ihr gemacht.", atme ich erleichtert auf, eine große Last fällt mir vom Herzen.
„Was hast du denn gedacht?", stichelt sie.
„Naja...", murmle ich. „Ich war extrem Eifersüchtig..." Ich stupse verlegen meine Zeigefinger aneinander.
„Du und eifersüchtig?", lacht Ginny. „Dann hör mal zu: Kaum haben wir zehn Minuten gespielt, wollte er schon wieder zurück."
„Wieso?"
„Hat er nicht gesagt, aber er meinte immerzu, er müsse sein Buch weiterlesen. Dabei liest er doch nie... Er findet mich einfach nicht interessant und es scheint noch schlimmer geworden zu sein, nachdem ich dich vom Besen geworfen habe."
„Ich dachte das war keine Absicht?"
„War es auch nicht!", ruft sie verteidigend. „Wirklich!"
„War nur ein Scherz.", schmunzle ich. „Wie hast du ihn da so lange behalten."
„Wir haben uns unterhalten.", sagt sie und schaut aus dem Fenster, um nicht mit mir Blickkontakt aufzunehmen.
„Worüber?"
„Weiß ich nicht mehr.", murmelt sie. „Es würde dich auch nicht interessieren, aber ich hatte Schwierigkeiten ihn dort zu behalten..."
„Oh, Ginny...", murmle ich.
Einerseits tut es mir leid, dass Harry sie wohl nicht interessant findet. Andererseits tanze ich innerlich einen Freudentanz.
„Dein Geschenk war einfach perfekt, Hermine.", lobt sie mich nun mit einem Lächeln. „Hast du gesehen, wie er gestrahlt hat?"
„Jah.", kichere ich freudig.
Es klopft an der Tür. „Ihr solltet jetzt schlafen, Mädchen!", ermahnt uns Mrs. Weasley, die kurz ihren Kopf hineinschiebt.
Ich husche nun ins Bad. Wenig später liege ich glücklich in meinem Bett und falle in einen tiefen Schlaf
„Mädchen! Aufstehen!" ruft Mrs. Weasley in unseren Raum hinein, dann wird wieder die Tür geschlossen.
Murrend richte ich mich im Bett auf und schaue als erstes aus dem Fenster. Dicke Regentropfen klatschen gegen das Fenster und die Bäume biegen sich im Wind.
„Wir haben gestern ziemlich viel Glück mit dem Wetter gehabt.", bemerke ich, während ich mir meine Sachen schnappe.
„Ja.", murmelt Ginny verschlafen, ich werfe ihr einen Blick zu und erschrecke. Ginny sieht furchtbar aus, ihre Augen sind rot und sie hat dunkle Augenringe. „Hast du schlecht geschlafen?" Vorsichtig schaue ich sie an.
„Ich habe gar nicht geschlafen.", sagt sie bissig. „Mir geht viel durch den Kopf. Geh jetzt ins Bad."
Ich zucke mit den Schultern und bewege mich nun in das Badezimmer.
Fünfzehn Minuten später komme ich wieder heraus und bürste mir nur noch die Haare. „Du kannst jetzt gehen.", sage ich in einem fröhlichen Ton.
Sie murrt und schlurft dann ins Badezimmer.
Ich räume noch die letzten Sachen in meinen Koffer und schließe ihn dann ab.
Ich bin bereit für Hogwarts!
Ich muss nur noch Krummbein vor der Abfahrt einfangen. Ich habe den Kater die letzte Woche freiherum tollen lassen.
Ihm wird das gar nicht gefallen, wieder in das Körbchen gesperrt zu werden.
Eine halbe Stunde später öffnet sich die Badezimmertür und Ginny kommt heraus. Man sieht absolut nichts mehr davon, dass sie eine schlaflose Nacht hinter sich hat.
„Wie hast du das gemacht?", frage ich sie erstaunt.
„Make-Up, Hermine. Du solltest es langsam auch mal ausprobieren, du wirst dieses Jahr schon fünfzehn! Hast du keine Angst, dass Jungs dich dann nicht mehr hübsch finden?"
Normalerweise gebe ich nicht viel auf mein Äußeres, aber das hat irgendwie gesessen.
„Meinst du etwa, ich sehe furchtbar aus?", frage ich verzweifelt und betrachte mich im Spiegel.
„Naja, du könntest zum Beispiel deine Augen etwas hervorheben oder die Stellen mit der unreinen Haut überdecken."
„Ich habe Stellen mit unreiner Haut?", frage ich entsetzt und taste mir das ganze Gesicht ab.
„Oder deine Wimpern verlängern und hervorheben. Deine Augenbrauen in eine vernünftige Form bringen."
„Meinst du?"
„Ich gebe nur Tipps", sagt sie und lässt die Tür ins Schloss schnappen.
Ich taste mein Gesicht ab.
Bin ich wirklich so hässlich?
Eigentlich mochte ich mein Gesicht, bis auf die übergroßen Schneidezähne, durch die ich wie ein Hase aussehe, aber trotzdem habe ich mich bis jetzt immer wohl gefühlt.
Will Harry vielleicht deshalb nicht von mir?
Er will nichts von dir, weil du für ihn wie eine Schwester bist! Du bist nur Hermine!
Etwas unsicher verlasse auch ich das Zimmer und begebe mich in die Küche, in der schon die anderen sitzen.
„Morgen.", begrüße ich sie. Mir fällt auf, dass Harry, Ron, Fred und George noch fehlen.
„Arthur! Arthur! Wichtige Nachrichten aus dem Ministerium!", ruft Mrs. Weasley die Treppe hinauf.
Wenig später poltert es laut auf der Treppe und Mr. Weasley kommt hinunter gejagt.
Von meinem Platz aus kann ich gut ins Wohnzimmer schauen und sehe, wie Mr. Weasley mit einem Kopf, im Kamin spricht.
„Die Muggelnachbarn haben den Lärm gehört und die Blitzisten gerufen!", sagt die Stimme von Amos Diggory. „Zum Glück war ich früher im Ministerium und habe es mitbekommen. Arthur, du musst Mad-Eye da raushauen, heute fängt sein neuer Job an."
„Weißt du, was Mad-Eye angeblich gesehen hat?", fragt Mr. Weasley während er sich zum Aufbruch fertigmacht.
„Du kennst doch Mad-Eye, er war der Überzeugung, dass sich jemand mitten in der Nacht an sein Haus heranschleicht und hat alles in der Umgebung verhext. Wahrscheinlich läuft jetzt eine zu Tode geängstigte Katze durch die Nachbarschaft."
„Gut, ich werde mich drum kümmern!", verspricht Mr. Weasley, Mr. Diggory nickt und sein Kopf verschwindet wieder.
„Gut, ich muss jetzt los. Ein schönes Schuljahr euch, Jungs!", ruft Mr. Weasley hinter sich. Wahrscheinlich stehen dort die anderen, nur konnte ich sie von meinem Winkel nicht sehen.
Nun kommt er in die Küche gehastet. „Mädchen ich wünsche euch viel Spaß dieses Jahr." Er zwinkert uns zu. „Passt gut auf euch auf."
Dann wendet er sich seiner Frau zu und küsst sie zum Abschied. „Bis heute Abend, Molly."
Ein leises Plopp ertönt und Mr. Weasley ist verschwunden.
Kaum, dass Mr. Weasley verschwunden ist kommen Bill und Charlie in die Küche. „Was hat Mad-Eye nun wieder angestellt?", fragt Bill und setzt sich neben Ginny.
Harry, Ron, Fred und George kommen nun aus dem Wohnzimmer.
Harry begrüßt mich und lächelt mir zu.
Verlegen versuche ich mein Gesicht zu verstecken.
Was soll das? Du siehst doch aus wie immer? Nur ein paar Worte von Ginny und du bist so unsicher?
Ich nehme die Hände von meinem Gesicht und Harry schaut mich fragend an, sagt aber nichts.
„Er hat behauptet, jemand hat letzte Nacht versucht in sein Haus einzubrechen."
„Moody ist ein bisschen durchgeknallt, müsst ihr wissen.", sagt Bill an mich und Harry gewandt.
„Oh, ich habe von ihm gelesen.", sage ich. „Er war ein Auror und hat viele Todesser nach Askaban gebracht."
„Genau und jetzt ist er völlig durchgedreht."
„Dein Vater hält viel von Mad-Eye.", sagt Mrs. Weasley, die drohend mit einem Löffel auf Bill zeigt, von dem etwas Porridge tropft.
„Ja, Dad Sammelt auch Stecker.", flüstert Fred und wir anderen Kichern los.
Gegen viertel vor zehn kommen drei Muggeltaxis auf den Hof gefahren, die Mrs. Weasley für uns bestellt hat.
„Leider stellt uns das Ministerium dieses Jahr keine Wagen zur Verfügung.", murmelt sie und begrüßt die Fahrer.
„Ich muss Krummbein noch einfangen!", fällt mir schlagartig ein. „Krummbein!", rufe ich über das ganze Gelände und laufe durch den Garten. „Krummbein!"
Der Kater kommt genüsslich schmatzend um die Ecke des Hauses geschlendert.
„Da ist er.", raunt Harry und greift unauffällig nach dem Transportkörbchen. „Ich halt das Körbchen auf und du schnappst ihn dir.", erklärt er den Plan.
„Komm mal zu Frauchen, Krummbein.", rufe ich und beuge mich hinunter. Krummbein erwartet wohl ein paar liebevolle Streicheleinheiten und schlängelt sich um meine Beine herum.
Ich will ihn gerade packen und ihn in das Körbchen werfen, da lässt einer der Taxifahrer Freds Koffer fallen.
Hinaus poltern Wasserentzündliche Feuerwerkskörper, die im Nieselregen natürlich sofort in die Luft gehen.
Krummbein formt einen Buckel und faucht laut auf und schießt davon.
Harry zögert keine Sekunde, er stellt das Körbchen ab und jagt Krummbein über den Hof hinterher.
„Nein, Krummbein!", rufe ich verzweifelt. Die beiden jagen hinter das Haus und außer Sichtweite.
Mrs. Weasley lässt eine Schimpftirade über Fred los. „Ich habe euch gesagt, dass ihr diesen Plunder nicht mitnehmen sollt!"
Harry kommt nun wieder um das Gebäude zurückgelaufen und er trägt, weit von sich gestreckt, den wütend fauchenden und um sich schlagenden Krummbein.
Ich laufe mit den Körbchen auf ihn zu und Harry versucht den widerspenstigen Kater hineinzudrücken. Doch das lässt Krummbein nicht so einfach mit sich machen, er faucht laut auf und zerkratzt wütend Harrys Arme.
„AUA!", ruft er und lässt fast Krummbein los.
„Oh, Krummbein, nein lass das.", flehe ich meinen Kater an. Ich versuche Harry zu helfen und drücke Krummbein in das Körbchen.
Er schafft es noch eine Kralle hinaus zu strecken und Kratzt damit meinen rechten Arm auf.
„Aua!", rufe ich und knalle das Körbchen zu.
„Danke, Harry.", murmle ich verlegen.
„Keine Ursache." Er reibt sich die schmerzhaft blutenden Unterarme.
Der Regen wird stärker, Harry und ich sind inzwischen komplett durchnässt.
„Harry, Hermine!", ruft Mrs. Weasley. „Kommt schnell ins Haus!"
Ich reiche Krummbein einem der Taxifahrer, der ängstlich das wütend fauchende Körbchen entgegennimmt, dann folge ich Harry in den Fuchsbau.
„Okay, wir müssen uns beeilen!", sagt Mrs. Weasley. „Accio!", ruft sie und eine Salbe kommt aus dem Lagerraum geflogen. „Tragt die hier während der Fahrt auf die Kratzspuren.", sagt sie, während sie uns mit ihrem Zauberstab trocknet.
„Jetzt schnell raus!", ruft sie und scheucht uns in das Taxi, in dem Ron auch schon auf uns wartet.
„Na endlich.", stöhnt er.
Der Taxifahrer hat Krummbeins Körbchen auf einen freien Sitz gestellt und niemand wagt es auch nur das Körbchen zu berühren. Pigwidgeons Käfig wurde einfach auf Krummbeins Körbchen gestellt, während Hedwigs Käfig in den Kofferraum gelegt wurde.
Während der Fahrt tragen ich und Harry die Salbe auf unsere Kratzspuren. Bei mir ist nicht viel einzureiben, doch bei Harry sieht es ganz anders aus. Krummbein hat bei ihm ganze Arbeit geleistet, kaum eine Stelle ist verschon geblieben.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht trägt er sich die Salbe auf.
„Ich helfe dir." Ich nehme ihm die Tube aus der Hand.
„Ich mach das schon.", murmelt er halbherzig, reicht mir aber seinen Arm.
„Danke nochmal, dass du ihn gefangen hast.", nuschle ich verlegen, während ich seinen Arm eincreme.
„Kein Problem.", zischt er, als meine Hände über seine Wunden streichen. Kaum, dass ich die Salbe aufgetragen habe, verschwinden auch die Blessuren.
„Ist Hedwig immer noch nicht zurückgekommen?"
„Nein.", stöhnt er. „Ich mache mir auch große Sorgen."
„Wer weiß wo sie hinfliegen muss. Vielleicht ist er in Amerika, oder so."
Er zuckt mit den Schultern.
„Danke, Mine.", murmelt Harry nachdem ich fertig bin.
Ich schließe die Tube. Ron der mir gegenübersitzt schaut aus dem Fenster, den Rest der Fahrt würdigt er uns keines Blickes und redet kein Wort.
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Hermine Granger und die magische Welt
JugendliteraturBegleite Hermine auf ihrem Abenteuer durch die magische Welt. Wie finden die Ereignisse aus Harry Potter aus Hermines Sicht statt? Was empfindet sie dabei und wie denkt sie darüber? Erlebe wie Hermine ihre ersten, unsicheren Schritte in der ihr unbe...