Kapitel 1: Bernstein

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Das Klingeln meines Weckers, weckte mich unsanft aus meinem Schlaf. Nachdem ich den Wecker ausgestellt hatte, zog ich mir meine Decke wieder über den Kopf. Gerade als ich wieder eingeschlafen war, zog mir jemand meine Bettdecke weg. "Man Jace!", schrie ich meinen älteren Bruder an, der mir seine Eiskalten Finger an den Rücken hielt. Ich quietscht noch einmal auf, danach schlug ich mit dem Kissen nach ihm. "Aufstehen Schlafmütze!", sagte er grinsend, "heute ist der erste Schultag." Warum ist der nur so fit morgens? Gähnend setzte ich mich auf. "Ist ja schon gut." Ich schlürfte ins Badezimmer und starte in den Spiegel. Meine hellbraunen Haare standen in alle Himmelsrichtungen, meine Augen strahlten Müdigkeit aus und ich hatte auch noch gesabbert. Schnell sprang ich unter die Dusche. Circa 15 Minuten später kam ich mit einem Handtuch auf dem Kopf aus dem Badezimmer. Es war unheimlich praktisch sein eigenes Bad zu haben. Ich durchkramte meine Kommode und zog ein paar Spitzenunterwäsche raus. Heute hatte ich einfach Lust dazu, ich weiß auch nicht warum. Nachdem ich die Unterwäsche an hatte, schmiss ich mir einen dunkelblauen Pullover und eine schwarze Jeans über.
Ich föhnte mir noch schnell die Haare und entschied mich dafür sie in einem lockeren Dutt nach oben zu stecken. Lächelnd schaute ich mein Spiegelbild an. "Sieht schon besser aus.", murmelte ich. Ich zögerte kurz, griff dann aber doch zum makeup und schminkte mich leicht. Mit einem Blick auf den Wecker stellte ich fest, dass wir schon 7.35 Uhr hatten. Ich schnappte mir meine Tasche, die zwischen Kartons in einer Ecke meines Zimmers stand. Als ich die Treppe runter trabte, hörte ich meine Eltern, die mit meinem Bruder redeten. "Pass auf sie auf", sagte mein Vater ernst. Sie standen an der Kücheninsel und meine Mutter bereitete unser Lunch vor. Ich sah Jace zustimmend nicken. "Jace braucht nicht auf mich aufpassen." Sagte ich genervt und ging zu ihnen. "Das kann ich auch selbst." Ich verstand zwar, dass meine Eltern sich Sorgen machten, da ich als einziges aus unserem kleinen Rudel ein Omega war, trotzdem war es kein Grund mich wie eine 6 Jährige zu behandeln. Immerhin war ich schon 17 und obwohl ich ein Omega bin, konnte ich mich schon immer gut wehren. Ich bin Taff und Vorlaut wie mein Vater immer sagt. Meine Mutter lächelte mich liebevoll an und schloss mich in ihre Arme. "Guten morgen Schätzchen." Mit einem Kuss auf die Stirn, ließ sie von mir ab und widmete sich wieder unserem Lunch für die Schule. Mein Vater lockerte seinen Blick und knuffte meine Schulter. "Stimmt schon, du hast ein starkes Herz und kannst auch auf dich alleine aufpassen." Geht doch. Ich grinste Jace nur blöd an und streckte dabei ein wenig meine Zunge raus. "Jedoch", mein Vater räusperte sich und setzte wieder eine gezwungene ernste Miene auf, "bist du unser aller liebste Tochter und wir können dich einfach keiner Gefahr aussetzen." "Sehr lustig, Papa.", ich schaute ihn gespielt genervt an. Meine Mutter stellte unser Essen vor uns hin und lehnte sich auf der Platte ab. Ihre langen blonden Haare berührten schon fast den Untergrund. Das kräftige Haar und die Wellen hatte ich von ihr. Meine Haare waren nicht ganz so lang wie Ihre, gingen mir aber über die Brust. Jace schnappte sich sein Essen und einen Apfel aus der Obstschale. Mit einem Hüftstoß, riss er mich etwas aus den Gedanken. "Wir wollen doch an unserem ersten Schultag nicht zu spät kommen oder?" Er deutete auf die Uhr, die über dem Kamin hing und biss in den Apfel. Oh man es war schon 7.50 Uhr. Jace stand schon in der Türe und wartete auf mich. "Soll ich dich mitnehmen?" "So wie die letzten zwei Jahre auch?" Kam als Antwort von mir zurück. Ich schlüpfte in meine Schuhe und packte meine Winterjacke. Doch bevor ich aus der Türe verschwand, warf mir mein Vater noch mein Essen zu.

Ich sprang in Jace Auto. Wir hatten Glück, dass unsere Schule erst um 8.15 Uhr beginnt und wir mit dem Auto nur 15 Minuten fahren mussten. Mit gefühlten 120 Km/h raste er über die Landstraße. Ich liebte Geschwindigkeit, jedoch war das tollste Gefühl, als Wolf durch den Wald zu sprinten und etwas zu Jagen. Ich ließ meine Gedanken etwas streifen. Als wir auf den Schülerparkplatz fuhren, zog es mich vom Wald wieder zurück in die Stadt. Wir stiegen aus dem Auto aus und ein kalter Windstoß packte mich. Brrrr, ist das kalt. Die Kälte schien Jace nichts auszumachen, was mich echt nervte. "Scheiß Beta", murmelte ich. "Klappe zu." Jace streckte mir seinen Stinkefinger ins Gesicht und kam ums Auto herum. "Kann ja nicht jeder so Kälteempfinddlich sein wie du." Mit diesem Satz legte er seinen Arm um meine Schulter und wir gingen zusammen ins Gebäude. Wir waren beide Oberschüler, weshalb wir in das selbe Gebäude mussten. Jedoch war Jace zwei Jahre älter als ich und somit war er schon in der 13., ich hingegen erst in der 11. Klasse. Auf den Schulfluren huschten noch einige Schüler umher, sonst war es schon recht leer und ruhig. Ab einem bestimmten Punkt löste sich Jace von mir. "Also dann Tiger, hier gehör ich her." Er zwinkerte und ging in die noch offenen Raum hinein. Ich blieb stehen und lächelte ihm kurz hinterher. In dem Moment viel mir ein, dass ich ja gar nicht wusste, wo überhaupt meine Klasse war. Ich kramte in meiner Tasche umher und zog einen Zettel heraus. "Raum 205." Mit dem Zettel in der Hand machte ich mich auf den Weg und suchte den Raum. Das war echt schwer ohne sich auszukennen, denn ich verstand das Raumsystem einfach nicht. Anscheinend muss man mir meine Verwirrung angesehen haben, denn ein Mädchen mit blonden lockigen Haaren stand auf einmal neben mir. "Brauchst du Hilfe?" "Ja, bitte!", sagte ich verzweifelt und lächelte. Ich gab ihr meinen Zettel. "Klasse Q1.2, Raum 205. Okay, also die erste Ziffer von der Raumnummer, also in dem Fall die zwei, gibt das 2. Stockwerk an und ja, die 05 der Raum. Also musst du einfach die Treppe hoch und dann rechts rum. Hier." Sie gab mir den Zettel zurück und huschte auch sofort davon. Ich rief ihr noch ein Danke hinterher und machte mich sofort auf den Weg.

Mein Herz schlug um einiges schneller, als ich vor der geschlossenen Tür stand. Ich atmete einmal tief durch, verlangsamte meinen Herzschlag und klopfte. Ein schroffes "Herein." ertönte und ich öffnete die Türe. Ein dicker glatzköpfiger Mann saß auf seinem Lehrerpult. Er und die Klasse starrte mich an. "Sie sind wohl die neue Schülerin. Willkommen", brummte er, "bitte stellen sie sich doch einmal vor." Ich nickte und stellte mich vor die Tafel. "Hi, mein Name ist Jenna Blake, bin 17 Jahre alt und bin mit meiner Familie hierher gezogen." Mrin Blick streifte durch die Klasse und ich versuchte mir ein Bild von ihr zu machen.
Sie schienen alle ganz nett und doch hatte ich das Gefühl in der Klasse alleine zu sein. Warum? Weil ich mitten im Schuljahr dazu kam, alle Gruppen existierten schon und wahrscheinlich kannten sich fast alle von Klein auf. So ist das nun mal wenn man in ein "Dorf" zieht. Naja ein sehr großes Dorf. "War das alles?" fragte der Lehrer brummig. Ich schaute ihn leicht verwirrt an. Klar worüber soll ich noch reden. Hey Leute ich bin übrigens ein Werwolf und dazu noch ein Omega. Ja klar. "Ja, was soll ich denn bitte noch erzählen?", sagte ich sichtlich genervt und ich glaube einfach der Lehrer hat nicht zugehört. "Äh ja-" sagte der Lehrer und räusperte sich. "Setzen sie sich doch auf einen freien Platz." Es gab einige Leere Plätze und ich entschied mich für den in der vorletzten Reihe. Direkt neben mir war noch ein leerer Platz und davor auch einer. Ich legte meine Sachen ab und fing an auszupacken. "Ich an deiner Stelle würde mich umsetzen", flüsterte der Junge neben mir. "Warum?", fragte ich und schon öffnete sich die Klassenzimmertüre. Drei Jungs traten herein. Die ersten beiden waren Zwillinge und sahen sich zum verwechseln ähnlich. Gut für mich, dass ich sie an ihrem Geruch unterscheiden kann. Beide hatten braune lockige Haare, die bei jedem Schritt leicht wippten. Das sah irgendwie echt süß aus, doch ihre grünen Augen durchbohren einen und schon waren sie wieder sexy. Ich merkte wie die Blicke der Mädchen sofort auf sie gerichtet waren. Beide trugen einen grauen Rollkragenpullover und eine helle Jeans. Dazu trugen sie Timberlands und eine Passende Winterjacke. Sie ignorierten den Lehrer komplett. Der dritte Junge trat hinter den beiden herein. Mein Herz setzte gefühlt kurz aus und schlug dann einen dicken schneller als vorher. Er war genau mein Typ und einfach nur heiß. Ich erwischte mich dabei wie ich leicht meine Unterlippe biss. Er hatte schwarze, hochgegeelte Haare und seine Augen, hammer! Sie hatten die Farbe von Bernstein und leuchteten richtig. Er trug ein weißes T-shirt und darüber nur eine schwarze Lederjacke. Seine Jeans hatte an den Knien Löchern und sich trug auch er Timberlands. Dem muss doch richtig kalt sein. Ich fror sogar immer noch. Sein Blick traf mich und schon stand er vor mir. Die Zwilinge setzten sich auf die Plätze vor und neben mich. Okay, es war wohl sein Platz auf dem ich saß. Mir aber egal. Ich wollte sitzen bleiben doch dann roch ich den süßen und doch gefährlichen Geruch. Scheiße. Ich schluckte und packte meine Sachen, dann stand ich auf. "Sorry, du sitzt hier wohl." Ich lächelte ihn an, war aber unheimlich nervös. Sein Gesichtsausdruck und erst recht seine Augen strahlten alles andere als Freundlichkeit aus. Als ich an ihm vorbei gehen wollte, packte er meinen Arm. "Du gehörst hier nicht her", flüsterte er feindselig und durchbohrte mich mit seinem Blick, "Verschwinde!" Ich musste schwer schlucken und mir lief es kalt den Rücken hinunter. Bloß nicht auffallen, nicht anders sein. Mein Körper zwang mich dazu mich zurück zu ziehen, doch ich zwang ihn, den Blick zu erwiedern und kurz zu knurren. "Was geht da hinten vor sich? Erst kommen Sie zu spät und dann schüchtern sie die neue Schülerin ein. Setzen sie sich endlich hin Ethan!" Brunmte der Lehrer durch die Klasse. Er ließ meinen Arm los und setzte sich auf seinen Platz. "Der Platz hier neben Nina ist frei. Setzen sie sich einfach dahin." Der Lehrer deutete auf einen Platz in der zweiten Reihe. Ein Mädchen mit blau gefärbten Haaren schaute mich gelangweilt an. Während ich zu dem Platz ging, spürte ich den Blick von diesem Ethan immer noch. Er durchbohrte meinen Körper. Als ich auf dem Platz saß, musste ich erstmal meine Hände unter dem Tisch lassen. Sie zitterten einfach zu stark. Ich presste meine Zähne zusammen, so dass sie schon knirschen. Beschissener Alpha!

Der Wolf in MirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt