Kapitel 73: Dankbarkeit

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Verstohlen grinste ich während meine Freunde noch immer angespannt und wie versteinert zu Adam schauten, der die Terrasse herunter geführt worde. Es hatte mich beruhigt, dass dieser Idiot es wörtlich getan hatte, was ich ihm gesagt hatte. Er hatte seinen Geruch nicht versucht zu verstecken, denn sie sollten wissen, dass jemand fremdes da war und doch unterdrückte er jegliche Gefühle die er besaß. Ich schauderte bei dem Gedanken an seine einsamen grauen Augen, die so leer wirkten, dass man nichts erkennen konnte. Er hatte schon immer seine Gefühle unterdrückt, aber er hat sich geöffnet und jetzt verschloss er sie wieder hinter einem dicken Schloss, dass nicht aufgebrochen werden kann. Nur wer den Schlüssel hatte, konnte darauf zugreifen.

"Liebe Gäste!", begann mein Vater mit einem breiten grinsen. "Ich möchte euch meinen Neffen vorstellen. Er lebt jetzt seit wenigen Wochen bei uns. Nachdem er eine schwere Verletzung erlitten hat, entschied meine Schwester, dass es besser für ihm sei, aufs Land zu ziehen und sich hier zu erholen und zu stärken." Er klopfte Adam mit seiner breiten Hand auf die Schulter und stellte sich hinter ihn, wie es ein stolzer Vater tun würde. "Guten Tag, mein Name ist Adam-" Das laute Geräusch von brechendem Glas ließ alle zusammenzucken. Ich versuchte das Geräusch aus zumachen und fand letztendlich die Quelle. Eine Quelle die alles zunichte machen wird. Augenblicklich verließ sämtliches Blut mein Gesicht und ich spürte wie mir schlecht wurde. Benjamin stand noch immer neben Jace, den Blick auf Adam gerichtet. Die Hand, die vorhin die Fladche in der Hand hielt, war zu einer Faust geballt aus der Blut lief und auf die Scherben auf der Wiese tropften. Ich sah die Anspannung und Wut in seinem Gesicht, während sich seine Lieferknochen anspannten. Seine Augen gefüllt mit purerem Entsetzen und einer unbeschreiblichen Mordlust. Jace schaute ihn fassungslos an, bis er zu mir schaute und erst dann verstand was los war. Ben kannte Adam und er hatte versucht ihn zu töten. Gerade als Ben einen Schritt auf ihn zu machen wollte, sprang Ethan auf und war in einer Geschwindigkeit bei ihm, die ich nicht für möglich halten konnte. Er stellte dich quer vor ihn und packte ihn an seiner Schulter. Unter Schock beobachtete ich beide und sah wie sich Ethans bernsteinfarbenen Augen in blutrote Steine verwandelten, bei dem nur der Blick allein genügte ihn von jeder Tat abzuhalten. Dennoch erwiderte er seinen dominanten Blick, bevor er den Kopf drehte und mich direkt anschaute. Kalter Schweiß lief mir den Rücken herunter und mit aller Mühe schluckte ich die Übelkeit herunter. Nachdem sich Ben zurückzog und sich wieder an die Terasse ablehnte, gesellte sich Ethan keine zwei Meter von Adam entfernt zu seinen Eltern. Shila war inzwischen aufgestanden und stand lächelnd vor ihm. Keiner der Erwachsenen scheint mitbekommen zu haben, was sich hinter ihren Rücken abgespielt hat oder sie hatten es gekonnt ignoriert. Ich sah wie sich Shilas Lippen bewegten, jedoch konnte ich sie nicht verstehen, dann gaben sie und Adam sich die Hand und sie setzte sich wieder zu den restlichen Frauen, die Adam beäugten.

"Ich sagte doch es wird klappen.", sagte ich lächelnd, während ich Adam in die Seite stupste. Seine Antwort war ein einfaches Lächeln, jedoch wurde er jede Minute lockerer die er mit uns am Tisch saß. Isaac beobachtete ihn noch immer etwas misstrauisch, so als würde Adam gleich Amok laufen. Je mehr Zeit sie zusammen verbringen, desto schneller werden sie merken, dass er nicht gefährlich ist. "Wie geht es eigentlich Nina?", fragte Aidan neugierig. "Soweit ganz gut.", sagte Aleyna und seufzte auf. "Auch wenn ich mich nicht gut dabei fühle sie alleine zu lassen." Für einen Augenblick ließ sie ihre Augen auf Adam, jedoch war es zu lang, denn er spürte ihren Blick und verspannte sich augenblicklich. "Geht es ihr wirklich besser?", durchbrach er die Stille nach einiger Zeit. "Ja ihr geht es gut, sie hat den Biss ohne Probleme überlebt.", sagte ich und warf Aleyna einen warnenden Blick zu. Adam würde es nicht ertragen, wenn er erfahren würde, dass sie beinahe gestorben wäre. Aleyna reagierte sofort und kniff die Augen bedrohlich zusammen. Doch sie blieb still und biss sich stattdessen auf die Unterlippe. "Danke.", sagte Adam so überraschend, dass sich selbst Aleynas gespielt genervtes Verhalten legte. "An euch alle. Ich weiß ich hab euch viele Probleme bereitet und ihr habt mir geholfen und mich geschützt, obwohl ich einen Menschen verletzt habe. Ich war nicht ich selbst, aber auch das rechtfertigt nicht meine Tat und doch hat jeder einzelne von euch mich nicht verraten und dafür bin ich dankbar. Ich stehe für immer in eurer Schuld." Adam sank seinen Kopf so tief, dass er nur wenige Millimeter von der Tischplatte Abstand hatte. "Ihr hättet mich genauso gut dem Tod überlassen können." 

Der Wolf in MirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt