Kapitel 79: Der Ruf des Alphas

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Die Klauen verfehlten Jace nur knapp. Er sprang zur Seite und in einem flinken Sprung, war er auf seinem Rücken. Isaac der versuchte sein Bein zu belasten, ging wieder zu Boden Selbst aus dieser Entfernung konnte ich die Schwellung an seinem Bein erkennen. Ohne zögern sprang ich auf und lief zu ihm herüber. In dem Moment kam Aidan Jace zur Hilfe und attackierte seine Flanke. Er zog ihm mehrere tiefe Kratzspuren in die Seite, doch es schien Nahuc wenig zu interessieren. "Beweg dich nicht!", flüsterte ich und legte meine Hand auf Isaacs Fell. Es war unverkennbar weich und kleine Locken zogen sich durch sein Fell. Ein zucken seiner Lefzen war seine Antwort. Seine Brust hob und senkte sich schnell vor Anstrengung während er den Kampf der anderen verfolgte. Behutsam strich ich über die Schwellung und das Blut welches an einer Stelle heraus floss. Es war gebrochen. Ich hob meinen Blick und schaute direkt in Isaacs Augen. Ich musste es ihm nicht sagen, er wusste es bereits. "Du solltest dich nicht mehr einmischen.", riet ich ihm, doch ein Funkeln in seinen Augen sagte mir, dass er sein Rudeln schützen wollte. "Ich lasse nicht zu, dass ihr wegen mir euer Leben lasst!", knurrte ich ihn an. Für einen Moment schloss er den Mund und Verwirrung legte sich in seinem Ausdruck ab. Ich hatte es ihnen nie gesagt. Ich versuchte ihn auf eine Art und Weise zu beruhigen und lächelte, jedoch blickte er sofort durch mein Schauspiel. "Weißt du, ich habe schon fiele Leben gelebt und jedes einzelne ist durch ihn beendet worden." Entsetzen huschte über sein Gesicht und er begann noch viel wütender zu knurren, als er es zuvor getan hat. "Doch ich werde wieder geboren.", ergänzte ich schnell. "Immer und immer wieder. Aber wenn ihr durch mich euer Leben lasst, werde ich mir das niemals verzeihen." Okay, aber ich werde dich nicht sterben lassen, sagte er mir nur durch seine Augen. "Das ist in Ordnung, solange du nicht stirbst." Isaac legte sich vorsichtig auf den kühlen Boden und wendete seinem kämpfenden Bruder wieder volle Aufmerksamkeit. 

Jace war noch immer auf Nahucs Körper. Er hatte sich in seinen Rücken gekrallt, wie ein Löwe in seine Beute. Nahuc wehrte sich, bäumte sich auf und schlug nach meinem Bruder, doch dieser wich den scharfen Krallen aus. Nachdem er gemerkt hatte, dass sein Nacken zu stark war, hatte Jace seine Taktik geändert. Er holte aus und biss ihm mit geballter Kraft in die Schulter. Nahuc brüllte und schlug erneut nach ihm, doch er lockerte seinen Kiefer und schlug seine Zähne in die andere Schulter. Aidan rammte Nahuc die Krallen in die Seite und schlug verzweifelt seine Zähne in seine weiche Seite. Mit einem Mal schmiss sich Nahuc auf die Seite und begrub so beide Wölfe unter sich, diese Jaulten auf. Mit einem Mal war Isaac wieder auf den Füßen und als er schon einen Schritt in die Richtung der Wölfe machte, schmiss ich mich auf seinen Rücken, unter meinem Zusätzlichen Gewicht ging sein Körper zu Boden, er konnte mich nicht nur mit drei Beinen tragen. Wütend jaulte er auf, schleuderte seinen Kopf in meine Richtung und bohrte seine scharfen Zähne in meinen Arm, der ihn fest hielt. Schmerz schoss durch ihn hindurch. Ich biss mir auf die Lippen  und ließ keinen Ton durch sie hindurch. Ich würde jetzt nicht schreien und ihn auf uns aufmerksam machen. Als Isaac realisierte was er da tat, löste er sich ohne zögern von meinem Arm und leckte entschuldigend einmal herüber. "Ich lasse dich nicht in deinen Tot rennen!"

Nahuc erhob sich wieder und Jace, der sich augenblicklich wieder erhob, versuchte erneut auf seinen Rücken zu kommen. Doch Nahuc sah seinem Versuch voraus, fing ihn ab und riss ihm seine Klauen über den Rücken. Jace jaulte vor Schmerz auf und schnappte verteidigend in seine Pranke. Dieser schnellte mit seinem Kopf nach vorne und biss in seinen Nacken und schleuderte ihn von sich weg. Jace versuchte sich in der Luft zu fangen, knallte jedoch gegen einen Baum. Wenige Sekunden später stand er wieder, doch das zittern seiner Beine konnte ihn nicht lange halten, dann brach er auch schon zusammen. Meine Atmung verschnellerte sich und mir wurde heiß und kalt. Nicht Jace... Bitte nicht er! Das Biest schritt an Aidan, der noch immer bewusstlos auf dem Boden lag, vorbei auf Jace zu. Ich lockerte den Griff von Isaac und blickte auf meine Hände, die stark zitterten. Ich musste mich verwandeln! Aber ich kann es nicht. Die Kopfverletzung war schlimmer, als ich zuerst vermutet hatte. Ich konnte mich ja nicht einmal, schnell bewegen. Die Zeit verlangsamte sich und er brauchte ewig bis er Jace erreichen konnte. Meine Eltern konnten doch nicht beide Kinder verlieren! Ich rappelte mich auf, doch wurde von Isaac augenblicklich zu Boden gerissen. "Lass mich gehen, dann ist es vorbei!", brachte ich unter erstickter Stimme hervor. Seine Augen stachen in meine, so als wollten er mir etwas mitteilen, dass ich nicht deuten konnte. Aber dann hörte ich es. Ein krafterfülltes Heulen. Ganz in der nähe. Isaac schloss die Augen, legte seinen Kopf in den Nacken und antwortete. Auch Aidan war wieder zu sich gekommen und stieß ein helles Heulen aus. Der ruf eines Alphas. Meine Augen weiteten sich. Ethan!

Der Wolf in MirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt