Kapitel 12: Erstes Date

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Nach dem Unterricht nahm Ethan mich wieder mit, doch er fuhr nicht in unser Dorf, sondern bog vorher woanders ab. "Wohin fährst du?", fragte ich ihn verwirrt. "Lass dich überraschen.", sagte er geinsend.
Einige Minuten später hielt er an einem Restaurant. "Du hast doch bestimmt hunger oder?" Ich nickte, und wie ich Hunger hatte. Zum Frühstück hatte ich nichts außer einen Apfel. Nachdem ich aus dem Auto ausgestiegen war, roch ich sofort was es für ein Restaurant war. Ein Steakhouse. Mir lief gefühlt schon die Sabber aus dem Mund, als ich den Duft vom gebratenem Fleisch roch. Einfach himmlisch. Ethan nahm mein geschnuppere wohl als Antwort, denn er schob mich einfach durch die Türe rein. Massive Holzbalken schmückten den Raum und passten perfekt zu den Steinwänden. Sie brachten eine warme, heimische Atmosphäre mit sich. Es waren noch nicht sehr viele Leute da, aber das würde sich bestimmt mit der Zeit ändern. Die Wände waren durch Leder und Bullenschädel geschmückt. Ich bewunderte den großen offenen Grill, mitten im Restaurant, der regelrecht Flammen spuckte und den Koch erhellte. Wir wurden an einen Tisch geführt und ich staunte nicht schlecht, als ich die Auswahl (und die Preise) sah. "Verdammt teuer", murmelte ich und überlegte einfach einen Salat zu nehmen, da ich kaum Geld hatte. Als dann der Kellner kam um unsere Bestellung aufzunehmen, sprach Ethan einfach für uns beide. "Zwei mal das 300g argentinische Rumpsteak, mit Salat und Pommes als Beilage. Dazu nehm ich noch ein alkoholfreies Weizen und du Jen?" "Äh, e-ein Bier bitte.", stotterte ich vor mich hin. "Ich lade dich ein.", sagte Ethan, nachdem der Kellner verschwunden war. "Danke, aber du musst das nicht machen." "Möchte ich aber." Ich bedankte mich lächelnd und freute mich schon auf das essen, doch das würde wohl noch etwas dauern. Jedoch kamen unsere Geteänke recht schnell. Nachdem wir anstoßen und Ethan einen großen Schluck getrunken hatte, schaute er mich durchbohrend an. "Jen, warum ist dein Fell eigentlich weiß? Müsste es nicht braun sein?" Ich antwortete nicht sofort, doch sein erwartungsvoller Blick zwang mich dazu, ihm eine Antwort zu geben. "Ich weiß es nicht.", sagte ich knapp und schaute in mein Bierglas herab. "Seit ich mich das erste mal verwandelt habe, hat es diese Farbe." "Ich hätte jetzt gesagt es wäre ein Gendefekt, aber dann müsstest du ja auch ein Omega sein. Das bist du aber ja nicht!" Ich musste schwer schlucken. Aber ich bin ein Omega!, wollte ich ihm schon sagen, aber dann sprach er lachend weiter. "Die sind so verdammt schwach! Kein Wunder, dass die so selten sind, wenn die immer getötet werden!" Mein Körper wurde immer schwerer und langsam versank mein Körper in dem Stuhl. Rede nicht weiter, bitte...

"Ich würde wahrscheinlich keinen an mich ran lassen, wie sollen die ihr Rudel oder ihren Alpha bitte schützen?" Es verletzte mich, dass er so abwertend sprach nur um cool zu wirken... Komm Jenna er würde nicht so reagieren, wenn er es wüsste.
"Naja, was ich eigentlich sagen wollte war, dass du besonders bist." Ich quälte mir ein Lächeln auf und war heil froh, als der Kellner uns unterbrach. "Lassen sie es sich schmecken!" Wir bedankten uns und ich starrte auf meinen Teller. Das Steak war so riesig und roch so lecker. Ich drängte die negativen Gedanken nach hinten und konzentrierte mich nur auf das positive. Das Steak war Medium und oh man. Hungrig ein saftiges Steak essen ist das beste, glaubt mir! "Köstlich!", stöhnte ich vor mich hin und nahm einen weiteren Bissen. "Schön dass es dir schmeckt.", sagte Ethan lächelnd. "Meine Großeltern sind hier früher öfter essen gegangen und haben mich ab und zu mal mitgenommen." "Und jetzt bist du mit mir hier." "Ich war hier seit fast sechs Jahren nicht mehr. Ich hab es wohl immer wieder aufgeschoben, hier zu essen." Auch wenn ich merkte, dass es ihm schwer viel, wollte ich wissen, was mit seinen Großeltern passiert war. "Was ist mit ihnen passiert?", fragte ich vorsichtig und erwartete eigentlich keine Antwort von ihm.

"Vor ungefähr sechs Jahren, griff uns ein streunender Alpha an. Er hatte sich wohl nie ein Rudel aufgebaut oder es wurde ausgelöscht. Er hatte dunkelbraunes Fell und sein Körper war so stark vernarbt-" "Wie vernarbt? Ich dachte Wunden heilen komplett?", unter brach ich ihn.
"Das dachte ich auch, aber anscheinend gibt es Ausnahmen. Vielleicht wenn die Wunden von einem anderen Alpha stammen oder zu tief waren? Ich weiß es nicht. Jedoch weiß ich noch, dass er unserem Rudel beitreten wollte, jedoch haben ihn meine Großeltern abgelehnt. Sie sahen etwas böses in ihm und anscheinend hatten sie recht damit. Danach tötete er beide und auch andere aus dem Rudel. Meine Eltern waren ihm jedoch gewachsen und konnten ihn vertreiben.", Ethans Blick verdunkelte sich und ich bemerkte wie sie anfingen die Farbe zu ändern. Sie wurden rot vor Wut. "Ich schwörte, dass ich ihn töten werde. Ich werde werde mich an seinem Fleisch und Blut ergötzen!", knurrte er laut. Die Leute um uns herum starrten uns an und flüsterten unruhig. "Ethan!" Ich zog ihn aus seiner hasserfüllten Rede und sofort wurde seine Augenfarbe wieder normal. "Es tut mir leid Jenna!", flüsterte er erschrocken und hielt sich die Hand vor sein Gesicht. "Es ist nur so verdammt schmerzhaft..." mein Herz zog sich zusammen und ich konnte seinen Schmerz fühlen. Ich könnte jetzt sofort los heulen, aber es war einfach unangebracht.

Das restliche Essen verlief etwas stiller und doch versuchte ich ihn aufzuheitern. Als er mich Abends nach Hause fuhr, bemerkte ich, dass ich vier verpasste antufe und eine Nachricht von Jace hatte.

Du musst sofort nach Hause kommen.
Es gibt schlechte Nachrichten...

Der Wolf in MirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt