Kapitel 33: Werwolf

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Ich hatte als erstes das Café verlassen und war mitlerweile wieder zu Hause. Es hatte mich sofort mit einem Buch aufs Bett verschlagen, als mich die Langeweile wieder gepackt hatte. Ich war so vertieft und bemerkte deshalb auch garnicht, dass es draußen langsam anfing zu dämmern. Mein Zimmer wurde immer dunkler und obwohl sich meine Augen schnell daran gewöhnten schaltete ich meine Nachttischlampe an. Es war echt praktisch, dass ich besser im Dunkeln sehen konnte, als ein Mensch, doch Lesen war immer noch schwer. Meine Augen überflogen die einzelnen Seiten und konnte spüren wie mein Geist einfach weiter lesen wollte. Ich hatte das Buch 'Leben in den Feuerlanden' zuvor nie angerührt und das bereute ich etwas.
Ich würde am liebsten das ganze Buch beenden, doch irgendwann fing mein Magen zu knurren an und so bewegte ich mich aus der Fantasiewelt wieder ins richtige Leben. Während ich die Treppe hinunter ging, stieg mir der leckere Geruch von Cordonbleu in die Nase. Meine Mutter richtete gerade die Teller an, als ich mich neben sie stellte. "Das riecht versammt lecker Mama!" "Das freut mich." Ihr breites Lächeln erfüllte mich mit Freude. Klar, ich wurde vom Rudel verstoßen, doch sie hat ihre Tochter noch immer bei sich, das machte sie einfach glücklich. Etwas verwirrt war ich dann jedoch schon, als sie sechs Teller, statt vier vorbereitete. Ich wollte schon nachfragen, warum sie sechs Teller mit Fleisch und Gemüse belegte, doch meine Antwort spazierte schon durch die Türe herein. "Jenna!" Die kleinen Arme meines Cousins schlossen sich um mein Bein und ganz aufgeregt tribbelte er umher. Ich hob ihn hoch und gab ihm einen dicken Kuss. "Na Louis.", begrüßte ich ihn und hob meinen Kopf um auch John in eine Umarmung einzuschließen. "Hey.", begrüßte er uns und stellte sich schnurstracks neben meine Mutter. "Man Alice, das sieht richtig lecker aus!" Er rieb sich schon gierig die Hände und gefühlt sah ich die Saber aus seinem Mund tropfen. "Bevor du anfängst, dich über das Essen zu stürzen, kannst du es vorher zu Tisch bringen!", kommandierte Mama ihn und John tat es sofort. Ich setzte Louis neben mich auf den Stuhl und beschäftigte mich mit ihm, bis alle am Tisch saßen. Ich konnte unheimlich gut mit Louis und mein Traum war es, selbst irgendwann Kinder zu haben.

Nachdem wir mit essen fertig waren und John mit Louis gegangen war, verschwand ich wieder in mein Zimmer. Doch ich hatte diesmal etwas anderes vor, als weiter zu lesen. John hatte beim Essen über gestern gesprochen und da war mir wieder etwas eingefallen. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und klappte meinen Laptop auf. Als ich mich endlich eingeloggt hatte, öffnete ich den Internetbrowser und tippte es ein. 'Der Geisterwolf'. Nachdem ich auf mehrere Links geklickt hatte und trotzdem nichts fand, als Fantasiebücher, Geschichten oder Filme, gab ich den eigentlichen Titel der Buchseite ein. Ich wollte nach weiteren Links schon aufgeben, als ich dann einen Artikel anklickte.

***
Lupus exspiravit.
Werwölfe, real oder nicht?

Der Wolf ist in der Mythologie immer schon vorhanden gewesen. Ob es nun der Fenriswolf, Romunus und Remus oder Managarm (der Mondshund) ist. Doch neuste Erkenntnisse berichten, dass all die mythischen Wölfe auf den Geisterwolf aufbauen. Aus einer alten Legende eines Eingeborenenstammes, der Cree, stammt dieser Geisterwolf, auch Kathawee genannt. Kathawee war eine Göttin, in Wolfsgestalt, die den Cree die Gabe der Lykanthropie schenkte. Sie verzichtete, dann auf den Göttertitel und kam auf die Erde, wo sie sich in einen Menschen verwandelte. Sie wurde bis nach ihrem Tod verehrt und auch Jahrhunderte später, tauchte der Geisterwolf in anderen Kulturen auf. Er ist bis heute noch ein wichtiger Bestandteil der Mythologie. Berichten zufolge wurde der Geisterwolf des öfteren in verschiedenen Regionen gesehen. Immer handelte es sich um eine Frau, die sich in einen Wolf verwandelte und dann spurlos verschwand.
Durch diesen Geisterwolf leiteten sich die verschiedenen Mythen ab und handeln somit von Kathawee. Durch diese Legende entstanden die ersten Geschichten zur Lykanthropie, Menschen die sich bei Vollmond in Wölfe verwandeln. Es gibt auch in der heutigen Zeit, noch Menschen die an Werwölfe glauben und meinen einen gesehen zuhaben.
Die Geschichte des Geisterwolfes ist sehr interessant und auch, dass sie sich in so vielen Kulturen ausgebreitet hat ist bemerkenswert. Doch Mythen bleiben Mythen, meine lieben Leser.

***

Wenn die nur wüsste. Ich klappte meinen Laptop wieder zu und legte mich zurück ins Bett. Der Artikel hatte meinen Wissensdurst erst einmal gestillt, auch wenn ich nicht glauben konnte, dass es alles war. Am liebsten würde ich die Sprache verstehen können, in dem das Buch der Davis geschrieben war, doch das konnte ich nicht. Etwas entäuscht griff ich noch einmal nach dem Buch und las solange weiter, bis ich einschlief.

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Hey ihr!
Vielen Dank für die ganzen Votes, es sind fast 1000!!!
Danke auch den ganzen neuen Lesern und natürlich denen, die von Anfang an dabei sind! Ihr seid die besten♡

Ich weiß das Kapitel ist mega kurz, also bekommt ihr direkt zwei.

Also das Buch 'Leben in den Feuerlanden' gibt es nicht wirklich, noch nicht. Es ist eine von mir ausgedachte Geschichte, die ich mal schreiben werde.
(Bisschen Werbung, dies, das)
Ich werde wohl mal ein "Buch" hinzufügen, in dem ich meine Gedchichten, die ich noch schreiben will, präsentieren werde und durch eure Votes könnt ihr dann bestimmen welche als nächstes geschrieben werden soll. Vielleicht ist da ja etwas für euch dabei!
Was haltet ihr von der Idee?
Wenn es soweit ist geb ich bescheid.

Also viel Spaß noch weiterhin!

Der Wolf in MirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt