Kapitel 26: Kamera

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Während ich das Klassenzimmer betrat schauten mich alle geschockt an. Selbst Mrs. Romeo wusste nicht was sie sagen sollte und so betrat ich nach einer schnellen Entschuldigung den Raum. Mir viel sofort auf, dass ich der einzige Wolf in der Klasse war. Ich setzte mich neben Nina die mich nur mit offenem Mund anstarrte. Wie konnte ich es ihnen verübeln? Immerhin sah ich aus, als hätte mich ein Truck überrollt. Mein Arm komplett Bandagiert und mein Hals mit großen Pflastern und Bandagen beklebt. "Oh mein Gott was ist mit dir passiert?", pampte sie mich von der Seite an. Ich wusste, dass sie sich große Sorgen machte, auch wenn sie sich nicht so anhörte. "Autounfall.", lügte ich knapp. "Aber ein wirklich schlimmer." "Ist harmloser als es aussieht." Naja es war nicht wirklich gelogen. Der Rest würde wie üblich verheilen, außer mein Arm. Der Gedanken daran war wie ein Schlag ins Gesicht und ich fühlte mich wieder schlecht. Als wenn das ganze Universum gegen mich ist. Ich brummte vor mich hin und meine Augen wanderten erneut hinter mich zu Ethans leerem Platz. Warum war er noch nicht da? immerhin kam ich ja auch erst zur vierten Stunde. Ich wollte mit ihm über letzte Nacht reden, doch das konnte ich mir wohl abschminken.

"Als wenn du angefahren wurdest!", sagte Jeta misstrauisch. "Du hast bestimmt einen Wolfangriff überlebt und schweigst jetzt einfach darüber." Naja wo sie recht hat... "Quatsch. Wie kommst du denn darauf?", vverteidigte mich Nina. "Sag mir jetzt nicht, dass du das Geheule gestern Nacht überhört hast? Außerdem war Vollmond." "Also glaubst du es war ein Werwolf angriff?", lachte ich. "Ja überleg doch mal. Es verschwinden immer mehr Leute und nicht alle Leichen werden gefunden!" "Klingt plausibel.", murmelte ich. "Da! Siehst du, selbst Jenna glaubt es auch.", freute sich Jeta die selbstbewusst wie immer anfing zu grinsen. "Das hab ich nicht gesagt." "Da! Siehst du.", äffte Nina sie nach, weshalb ich auch sofort anfangen musste zu grinsen. Jetas Augen verkleinerten sich zu kleinen dünnen Schlitzen, aus denen sie Nina anfunkelte. Sie brummte nur kurz, als auch schon Lucas zu uns dazu stoß. "Hey." Er hob zur Begrüßung die Hand und schaute in die kleine Runde. "Wo ist denn Aleyna.", fragte er überrascht darüber, dass sie mal nicht in der Schule war. Wir zuckten alle drei mit den Schultern. Keiner von uns wusste es. Ich wusste ja nichtmal warum die anderen nicht da waren. "Alter...", sagte Lucas laut und musterte mich entsetzt. "Was zur Hölle ist mit dir passiert?" "Autounfall.", antwortete Nina. "Oder Wolf angriff.", ergänzte Jeta. "Oder doch ein Werwolf.", meinte ich spöttisch. Nina musste grinsen, während Jeta ihre Augen wieder zusammen kniff. Lucas hingegen sah uns nur leicht verwirrt an und schüttelte dabei den Kopf, als wollte er uns damit sagen, dass er nicht weiß warum er überhaupt mit uns befreundet war. "Ja ne is klar.", er räusperte sich kurz und zog eine Kamera aus seiner Tasche. "Gestern Abend habe ich einen Wolf gesehen-", begann er, als ihn Jeta sofort unterbrach. "Sag ich doch, dass ich einen Wolf gehört habe und bestimmt war es auch der Wolf der die Leute getö-" "Klappe jetzt." Sie schnallte beleidigt mit der Zunge, war aber von da an still, sodass wir Lucas zuhören konnten. "Also", begann er wieder und startete seine Kamera. "Ich war die ganze Zeit Zuhause und auf einmal hör ich um kurz vor drei dieses Geheule. Und als ich mein Fenster öffne, sehe ich ihn hier." Er drehte die Kamera zu uns und wir schauten gespannt hinein. Man konnte in der Dunkelheit einen Wolf erkennen. Doch diesen hatte ich noch nie zuvor gesehen. "Wohnst du nicht mitten in der Stadt?", fragte Jeta ihn verwirrt, woraufhin er nickte. "Auf dem Bild sieht er nicht so groß aus, doch seine Schulterhöhe lag mindestens bei ein meter zwanzig. Das war ein reines Muskelpaket und das Gesicht war von Narben nur so übersät. Das war kein normaler Wolf." "Etwa eine Unterart?", fragte Nina, während sich Jeta die Kamera schnappte und sich die Bilder ganz genau ansah. Ich stellte mich neben sie, während ich mein Blick nicht von dem unbekannten Wolf ablassen konnte. Lucas schüttelte den Kopf. "Niemals ist das eine Unterart. Vielleicht mutiert oder so. Aber ich sag euch, dass dieses Fieh gefährlich ist." "Das glaub ich auch.", murmelte ich. Ich habe von Anfang an Adam geglaubt, dass er es nicht war und jetzt war ich mir noch sicherer als zuvor. Adam hat immer die Wahrheit gesagt. Ich hoffe nur es geht ihm gut. Der Gedanke brannte sich in meinem Kopf ein, denn ich wusste garnicht ob er überhaupt noch lebt.

Dadurch dass ich erst zur vierten Stunde kam, hatte ich jetzt nur noch eine Stunde Kunst mit Mr. Len, einem sehr netten Mann. Er war eher der Opa von neben, statt ein Lehrer. Ich mochte ihn wirklich sehr, da er immer sehr viel Wert darauf legte, eine freundliche Beziehung zu uns aufzubauen.  Dementsprechend war ich auch enttäuscht, dass er nicht zum Unterricht kam. Stattdessen kam unser stellvertretender Direktor ins Klassenzimmer. "Hallo alle miteinander. Mr. Len wird die nächsten Tage nicht zum Unterricht erscheinen, da er verhindert ist. Ich werde heute euren Unterricht leiten, also geht bitte alle auf eure Plätze." Das gewusel begann und auch ich zog ungeschickt meinen Block aus der Tasche, sodass einige Blätter auf den Boden fielen. Verhindert. Wie er es gesagt hatte. Einfach zum kotzen. "Jenna Blake ist sie anwesend?", fragte er laut und schaute durch die Klasse. "Ja hier.", sagte ich mit erhobenem Arm. "Es gab einen Anruf ihrer Eltern, sie sind vom restlichen Unterricht befreit." Verwirrt wechselte ich einen Blick mit Nina und packte meinen Block wieder in die Tasche. "Warum haben deine Eltern angerufen?" "Weiß ich auch nicht." Ich verabschiedete mich von Nina und verließ das Schulgebäude. Mein Blick wanderte über den Parkplatz und sah den parkenden Waagen. Jedoch war es nicht meine Mutter die vor der Schule auf mich wartete, sondern jemand ganz anderes.

Der Wolf in MirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt