Ich hatte mittlerweile ein kaltes Bier in der Hand und lehnte mit der Seite gegen einen Treppenpfosten, während Ethan Hand auf meinem Oberschenkel lag. Ich nahm einen großen Schluck und fragte ihn endlich. "Woher wusstest du es?" Ethans Augen waren auf den Wald gerichtet, dann drückte er mein Bein und zog seine Hand weg. Er hielt die fast leere Glasflasche in beiden Händen und überlegte kurz. "Ich glaube schon immer. Seit ich dich das erste mal gesehen habe, wollte ich dich beschützen. Doch ich sträubte mich am Anfang gegen dieses Gefühl, weshalb du verletzt wurdest." Er zögerte kurz und senkte seinen Blick auf die Bierflasche. "Nicht nur einmal.", flüsterte er zu sich selbst und richtete dann wieder seine Augen auf mich. Sie strahlten in der untergehenden Sonne voller Leben. "Ich glaube der Moment, an dem ich es das erste mal vermutet habe war, als meine Mutter Adam beschuldigt hatte Emil und die Menschen getötet zu haben. Du hast ihn verteidigt und sie hat ihre Stimme benutzt um dich ruhig zu stellen, und ich war dumm genug es ihr gleich zu tun." Er führte die Flasche zu seinem Mund und nahm einen Schluck heraus. "Ich war nicht der beste Mate, dass weiß ich. Doch-" Ich unterbrach ihn mit einer Handbewegung und lächelte. "Ich könnte mir keinen besseren Mate vorstellen, Ethan." Mit diesem Satz lehnte ich mich zu ihm und legte meine Lippen auf seine. Der Kuss dauerte nicht lange, doch als ich mich von ihm löste, schlang er seinen Arm um mich und drückte mich auf den hölzernen Untergrund. Als er sich über mich beugte, grinste er. Der Blick in seine Augen verriet mir, wie stark sein Verlangen war. Mein Körper kribbelte, als er sich zu mir herunter beugte und seine Lippen auf die meinen presste. Seine sanften Lippen, drückten immer fester zu, während seine Zunge sich den Weg zwischen meinen Lippen in meinen Mund bahnte. Ich öffnete ihn und erwiderte den Kuss umso mehr. Der mir mittlerweile so vertraute Zigarettengeschmack, war kaum merklich zu vorhanden, doch er wurde durch den kräftigen Geschmack des Bieres verdrängt. Es war fast so als würde mich der Kuss betrunken machen, denn ich sehnte mich immer mehr nach ihm. Mehr als ich es jemals getan hatte. Die Verbindung eines Mates ist wirklich etwas besonderes. Sein süßer Duft ströhmte in meinen Körper, begleitet von seiner fesselnden Dominanz, die er jetzt immer bei sich zu tragen schien. Was mich erschaudern ließ. Ethans schwere Brust presste gegen meine, während er anfing mit einer Hand meine Haare aus dem Gesicht strich. Sein Knie drückte gegen meine untere Hälfte, was mich leise aufstöhnen ließ. Ich wollte ihn. Hier. Jetzt. Meine Haut kribbelte an den Stellen die er berührte und als seine Hand langsam über meine Wange zu meinem Kinn glitt, kribbelte es immer mehr. Dann meinen Hals und langsam immer tiefer.
Mit einem lauten Knall schlug das Gartentor gegen den Zaun, was uns beide zusammen zucken ließ. Ethan löste den Kuss, doch wendete seine Augen nicht von mir ab. Mein Herzschlag raste so schnell, dass ich mir erst einmal bewusst wurde, was gerade beinahe passiert wäre. "Ich versuche dich den ganzen Tag schon zu erreichen!", brüllte Nina und stampfte zu uns herüber. "Du störst.", sagte Ethan und küsste meinen Hals. Nina antwortete nicht, sondern funkelte ihn zwischen zwei schmalen Augenschlitzen an. Ich drückte ihn etwas von mir weg und setzte mich aufrecht hin. Er knurrte leise, doch gab letztendlich nach. Dann richtete er sich auf, um wieder nach der Bierflasche zu greifen. "Sorry, mein Handy ist irgendwie verschwunden." Und das war nicht einmal gelogen. Ich hatte es schon den ganzen Morgen gesucht und einfach nicht gefunden. "Wo warst du denn gestern? Ich hab mir Sorgen gemacht!" Ich war doch bei euch, könnte ich jetzt sagen, doch das würde mich nur verraten. Jetzt einfach nicht in irgendeiner Lüge verstricken, die so stark gelogen ist, dass man dir nicht glaubt und es am Ende eh raus kommt. "Lukas hat Jeta gefunden und nachdem ich euch geschrieben habe, wollte den Krankenwaagen rufen. Nur ich hatte warum auch immer kein Netz mehr und bin deshalb ein Stück weg gegangen. Hab mich etwas verlaufen, denn als ich wieder ankam, war keiner mehr da." Ich hoffte einfach, dass sie die Lüge schlucken würde und ich wurde immer nervöser, als sie einige Zeit nichts sagte sondern mich nur anstarrte. "Wenn das so ist.", sagte sie knapp. "Was ist denn passiert? Und wie geht es Jeta und Lukas?!" "Sie sind im Krankenhaus. Beiden geht es gut, doch Jeta muss noch etwas da bleiben." Ich rutschte näher zu Ethan herüber, um Nina Platz zu machen. Sie setzte sich und starrte mich von der Seite aus an. "Woher wusstest du-?" "Wusste ich was?" Sie schüttelte den Kopf. "Ach gar nichts."
"Ich hau dann mal ab.", sagte Ethan plötzlich und stand auf. "Jetzt schon?", fragte ich und bemerkte garnicht wie enttäuscht ich geklungen haben muss, denn er grinste so sexy, dass ich knallrot wurde. Bevor ich etwas sagen konnte, schaute er zu Nina und augenblicklich verdunkelte sich seine Miene. "Unterbrech uns nicht noch einmal." Seine Aura strahlte aufeinmal eine so starke Dominanz aus, dass ich nur still da saß und ihn beobachtete. Nina kniff die Augen zusammen und schaute ihm hinterher, bis er aus dem Garten verschwunden war. Dann schnallste sie deutlich genervt mit der Zunge. Die beiden mochten sich einfach überhaupt nicht und ich hatte das Gefühl, dass es sich nie ändern würde. "Wie kannst du nur mit einem solchen Arschloch zusammen sein?", zischte sie und wendete sich mir zu. "Es ist kompliziert." Sie hob gekonnt eine Augenbraue. "Kompliziert?" Was anderes konnte ich ja nicht sagen. Ich lächelte nur und legte meinen Kopf auf die Knie. Sie Atmete tief aus und lehnte sich zurück. "Solange er dich nicht schlecht behandelt, akzeptiere ich eure Beziehung." "Danke Nina!" Ich grinste jetzt bis über beide Ohren und drückte sie an mich.
_____________________________________________
Na ihr :)
Hat etwas gedauert, bis ich wieder angefangen habe zu schreiben.
Das deprimierende ist, dass ich schon 2 weitere Kapitel fertig hatte und sie dann verworfen habe, weil es einfach nicht gepasst hat.
Vielleicht kommen sie wann anders heraus :)
Ich hoffe es hat euch gefallen ♡
DU LIEST GERADE
Der Wolf in Mir
WerewolfJenna Blake hat ein Geheimnis, dass sie vor ihren Mitmenschen geheim halten muss. Sie ist ein Werwolf. Das war nie wirklich ein großes Probelm, als sie jedoch mit ihrer Familie in ein fremdes Revier zieht, muss sie ein anderes Geheimnis noch stärker...