Ich war echt froh, dass es heute Freitag war, denn Ethan wollte morgen mit mir einen Ausflug machen. Während ich mich anzog fühlte ich mich irgendwie unwohl und automatisch schaute ich aus meinem Fenster in den Wald. Ob mich Adam beobachtet? Ich konnte nichts sehen, also strich ich den Gedanken nach hinten und ging nach unten. Meine Mutter hatte mal wieder Jace und mein Lunch vorbereitet, also packte ich es in meine Tasche und nahm mir eine Schüssel Kellogs. Es dauerte nicht lange, da klingelte es an der Haustüre. Es war Ethan, der mich schon seit einiger Zeit morgens immer mitnahm. Ja ich weiß, Jace kann mich mitnehmen, bla bla bla. Jedoch hat Jace bald seine Abschlussprüfungen, da brauche ich sowieso jemanden, an den ich mich hängen kann und natürlich nehme ich da meinen indirekten, festen Freund. Ich sage indirekt, da er mich nie wirklich gefragt hat oder wir es besprochen hatten.
"Hey Jen.", sagte Ethan noch verschlafen und zog mich langsam zu sich. Ich begrüßte ihn mit einem kurzen Kuss, was ihm aber nicht genug war. "Noch einer." Er zog mich näher zu sich und auf einmal schien er nicht mehr ganz so müde. "Und diesmal richtig." Ethan lehnte sich nach vorne. Seine zarten Lippen drückten auf meine und seine Zunge berührte vorsichtig meine. Der sonst so süße Kuss, schmeckte heute nach Pfefferminz, aber auch nach Zigaretten. Ich löste mich von ihm und starrte ihm in die Augen. "Hast du geraucht?" "Ja sorry." Er strich sich verlegen und doch genervt durch die Haare. Ich hatte keine Lust auf einen Streit, also ließ ich den Gedanken fallen und ging zum Auto. Als wir auf den Schulparkplatz fuhren, sah ich Ninas blaue Haare schon vom weiten. Sie unterhielt sich mit ihren Freundinnen aus den anderen Klassen. Ich kannte sie nur flüchtig und habe auch nie wirklich Interesse für ihre Freundesgruppe gezeigt. Meine einzigen Freunde waren Aidon and Isaac, mit denen ich mich nicht alleine treffen würde, dann Nina und Ethan. Okay vielelicht sollte ich ihren Freunden doch eine Chance geben...Ich gab Ethan noch einen schnellen Kuss und trottete dann zu Nina hinüber.
"Guten Morgen.", begrüßte ich sie. Ich kannte die meisten nur vom sehen, jedoch kannte ich Aleyna aus meinem Kunstkurs. Aleyna passte vom Aussehen am wenigsten in die Gruppe. Ihre schwarzen, lockigen Haare zierten ihr schmales Gesicht. Sie hatte große, genauso dunkle Augen und ihre Karamellfarbene Haut, leuchtete im Licht. Sie war einfach eine natürliche Schönheit und dazu noch ein Werwolf. Ihre Familie gehörte zwar zum Rudel, jedoch machte sie sich nicht viel aus den jungen Wölfen, sie liebte eher das Mensch sein, weshalb sie auch fast nur menschliche Freunde hatte.
"Hey!" Ich sah Nina deutlich an, dass sie überrascht war. Eigentlich würde ich sie auch erst in der Klasse begrüßen. "Du bist aber früh heute.", bemerkte sie und umarmte mich. "Leute das ist Jenna." Die anderen begrüßten mich flüchtig und dann fing Nina auch schon an sie vorzustellen. Durch Nina erfuhr ich, dass der einzige Junge der Gruppe Lucas hieß. Er hatte kurzgeschorene Haare und seine Augenbraue, sowie auch seine Lippe, schmückte ein Piercing. Er hatte dunkelblaue Augen und lange Wimpern. Ich glaube sogar, dass er ein kleines Stück größer als Ethan war. Neben ihm stand Jeta, ein kleines, zierliches Mädchen, dass sich jedoch als Taff herausstellte. Sie hatte feuerrotes Haar und ich konnte spüren, dass auch ihre Seele so hell brannte. Sie würde bestimmt eine tolle Wölfin abgeben. Ich kann jedoch zum Glück sagen, dass noch niemand durch einen Werwolf biss selber zum Werwolf wurde. Naja zumindest steht es nirgendwo geschrieben. Auch wenn ich die Truppe am Anfang nicht kennen lernen wollte, war ich doch froh darüber. Es war eine coole Truppe.
"Habt ihr das eigentlich schon mit dem vermissten Jungen mitbekommen?", fragte Jeta. "Ja klar." "Läuft doch überall in den Nachrich-" "Wie? Wer wird vermisst?", unterbrach ich Lucas. "Einer aus unserer Unterstufe. Ich glaub Tom hieß er.", erklärte mir Nina. "Glaubt ihr der wurde entführt? Hab gehört seine Eltern sind reich." "Oder er wurde von wilden Tieren gefressen!" Jeta klang so, als wollte sie jedem Angst machen. "Wie wilde Tiere?", fragte ich verwirrt. Wurde Adam etwa gesehen? Meine Vermutung bestätigte sich, jedoch war es noch schlimmer als gedacht.
"Es wurden doch Wölfe gesehen. Ein ganzes Rudel." "Manchmal kann man sie sogar Nachts hören!", fügte Lucas hinzu. Aleyna warf mir einen besorgten Blick zu. Ich konnte ihre Angst verstehen. Wenn wirklich ein Wolf den Jungen gerissen hat, wird man die Jagt auf uns erlauben. Ich machte mir jedoch weniger Sorgen um das Rudel, sondern mehr um Adam. Ich weiß selber nicht warum. Er war seltsam und auch wenn er nur auf der Durchreise war, könnte es sein, dass er ein Wolf bleibt. Doch was ist wenn Adam der war, der den Jungen getötet hat? Dieser Gedanke jagte mir einen Schauer über den Rücken. Wie könnte ein Werwolf, halb Wolf und doch halb Mensch, einen unschuldigen Jungen töten?Es klingelte zum Unterricht und so verabschiedeten Nina und ich uns von der Gruppe. Vor der Klasse fing ich noch einmal Ethan ab. "Kannst ruhig schon rein gehen.", lächelte ich Nina an, die mir zu nickte. Nachdem keiner mehr auf dem Flur war, konnte ich endlich frei sprechen. "Wusstest du, dass wir gesehen wurden?" Ethan zögerte mal wieder und sofort wusste ich, dass es stimmte. "Warum sagst du mir nichts davon?" "Weil es eine Angelegenheit des Rudelalphas und seiner Betas ist und nicht von dir.", sagte er ernst. "Außerdem wurde ein Junge getötet und-" "Warte! Er ist tot?!" Ich war außer mir. Ethan hatte mir nichts gesagt, rein garnichts. "Ja ist er!", zischte er leise, "Und ich will nicht, dass du dich einmischst! Es ist eine Rudelangelegenheit!" "Ach und ich bin also kein Teil des Rudels?", sagte ich wütend und ging in die Klasse. Nicht zu fassen, dass er mich komplett raushalten will. Meine Eltern haben es schon mein ganzes Leben gemacht und jetzt tut er es auch?! Einfach nicht zu fassen...
DU LIEST GERADE
Der Wolf in Mir
WerewolfJenna Blake hat ein Geheimnis, dass sie vor ihren Mitmenschen geheim halten muss. Sie ist ein Werwolf. Das war nie wirklich ein großes Probelm, als sie jedoch mit ihrer Familie in ein fremdes Revier zieht, muss sie ein anderes Geheimnis noch stärker...