Kapitel 48: Scherbe

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Shilas wütende Stimme riss mich aus jener Trance heraus. Ich blickte in ihre rot leuchtenden Augen die vor Hass nur so leuchteten. "GEH WEG VON IHM!", schrie sie und kam einen Schritt auf mich zu, doch bevor ihre Füße durch die scharfen Scherben geschnitten werden konnten, wurde sie zurück gezogen.
"Jenna Blake du bist einmal zu weit gegangen!", knurrte sie mich an und versuchte sich aus Ethans Griff zu lösen.
Obwohl Ethans Gesicht kreidebleich war, sah ich keinerlei Misstrauen in ihm. Er würde sie nicht los lassen. Hinter ihnen kam erst einer, dann zwei, dann drei Bodyguards an. Nur zwei von ihnen trugen ihren typischen schwarzen Anzug, während der dritte in Jogginghose die Treppe herunter lief. Als ich sein Gesicht erkannte überkam mich sofort Ekel. Benjamin Thomas. Ich ignorierte seinen hasserfüllten kalten Blick und wandte mich wieder Antonio zu. Aus seiner Wunde trat immer mehr Blut und wenn ich nicht sehen würde, dass sein Brustkorb sich ein paar Millimeter hob und wieder senkte, würde ich glauben er sei tot.
"Holt sie sofort weg von meinem Mann!", schrie Shila. Sofort schritt Ben über die Glasscherben hinweg, zog mich von Antonio weg und drückte mich gegen die Wand. Seine Muskeln pochten während er mir langsam die Kehle zuschnürte.

"BENJAMIN, lass sie runter!", knurrte jetzt Ethan und ließ seine Mutter los. Er kam auf uns zu, doch die zwei Anzugträger packten ihn und hielten ihn zurück.
"Er lebt.", stammelte ich Atem ringend. "Noch lebt er." Shila die keine andere Wahl hatte, nickte Ben zu, der mich sofort absetzte. Als meine Füße wieder den Boden berührten, durchzog mich ein höllischer schmerz den ich so gut es ging verdrängte. 
"Ich kann ihm helfen." "Dann tue es.", knurrte sie nur. "Er verliert zu viel Blut. Ich brauche Kompressen, Bandagen, heißes Wasser und eine Kanüle zur Bluttransfusion." Augenblicklich lief der braunhaarige Bodyguard los um die Sachen zu holen. "Außerdem brauche ich noch Baldrianwurzel, Wermut, Wacholderbeeren und getrocknetes Eichenrindepulver!"
Der andere Bodyguard bewegte sich nicht und man sah ihm an, dass er nicht wusste was das alles war. "Wir haben hier keine Kräuter.", sagte Shila. "Bei meiner Großmutter in der Wohnung gibt es alles." Ich hatte den Satz gerade beendet, da war Ethan auch schon aus dem Haus verschwunden. "Helft mir ihn auf den Tisch zu legen." Ben und der Bodyguard hoben ihn vorsichtig hoch und legten ihn auf den nicht weit entfernten Holztisch ab. Inzwischen war das heiße Wasser angekommen, doch ohne die Kräuter konnte ich damit noch nichts anfangen. Ich packte die Kompressen und drückte sie auf die immer noch blutende Stelle. "Er verliert zu viel Blut...", flüsterte ich. Antonios Brustkorb hob und senkte sich immer langsamer, so als würde er gleich seinen letzten Atemzug machen. "Wir brauchen Blut!", sagte ich jetzt lauter, während ich versuchte die Blutung zu stoppen, was mir so langsam auch gelang. "Welche Blutgruppe hat er? Wir brauchen kompatibles Blut, sonst stirbt er!" "Ethan hat dieselbe Blutgruppe.", sagte Shila und schaute mich immer noch wütend an und doch glaubte ich, dass sie mittlerweile wusste, dass ich das Antonio nicht angetan hatte. Doch ich konnte mich jetzt nicht auf sie konzentrieren. "Holt ihn zurück!", befahl ich und obwohl Ben zögerte verwandelte er sich in einen Wolf und sprintete aus dem Anwesen. Dann halten wir dich mal am Leben!

Während Antonio immer schwächer wurde, kam endlich Ethan mit meinem Vater zurück. Von Ben war weit und breit nichts zu sehen, was vielleicht  gar nicht so schlecht war. Mein Vater kümmerte sich um Antonio und Ethan, der über die Kanüle seinem Vater Blut spendete. Inzwischen drückte ich den Saft aus den Baldrianwurzeln und mischte sie mit etwas heißem Wasser und dem Eichenrindepulver zu einer dichten Masse und zerquetschte zum Schluss noch die Wacholderbeeren und das Wermut hinein. Antonios Blutung war gestoppt, seine Atmung wieder gleichmäßig und doch fehlte ihm jegliche Farbe in seinem Gesicht. Nachdem die Wunde zugenäht war, schmierte ich die süßlich riechende Paste auf die Wunde. "Das wird die Heilung beschleunigen und die Entzündung hemmen.", sprach ich als mich Shila dabei misstrauisch anstarrte. "Tut mir leid, dass ich dich sofort beschuldigt habe. Jedoch sah es nun mal so aus, als wärst du es gewesen.", sagte sie mit strenger Stimme und ihren kalten Augen die auf mir lagen. Ich antwortete nicht, stattdessen nickte ich, denn Ben kam in dem Moment wieder und fing an mit Shila zu sprechen. "Wir können David nirgendwo finden, Mrs. Davis." Shilas Antwort konnte ich nicht verstehen, da ich mich doch auf anderes konzentrierte und so sprach Ben weiter. "Ja wir haben ihn schon überall gesucht..." Ich ignorierte das Gespräch, da ich mit dem Rudel eh nichts mehr zu tun hatte. So verließ ich den Raum durch das kaputte Fenster und ging in den offenen Garten. Mein Blick hing an dem düsteren Wald und obwohl ich deutlich besser als ein Mensch sehen konnte, hatte ich doch Schwierigkeiten etwas genaues zu erkennen. Der vertraute Duft des Blutes hing in der Luft und diesmal war es nicht Antonios Blut. Ich folgte dem Duft und trat langsam näher an den Wald heran. Ein kalter Wind packte mich und erschauderte mich sofort. Doch die kälte war nicht der einzige Grund wieso ich mich unwohl fühlte. Etwas beobachtete mich. Zumindest glaubte ich das. Als ich endlich den Grund des süßen Geruches ausfindig gemacht hatte, lief ich zurück zum Haus. 

"Ich glaub ich habe euren David gefunden." "Du glaubst es?", fragte mich Ben mit seinen kalten grünen Augen. Ich nickte. "Ich kann es nicht gut erkennen." Ungläubig folgten Shila und Ben mir bis zu der Leiche des Anzug tragenden David. "Was eine schande...", murmelte Shila und ich konnte es gut verstehen. Immer mehr Rudelmitglieder verloren ihr Leben und der Schuldige war immer noch nicht zu sehen. Doch vielleicht würden wir ihn bald erkennen, wenn er als Trophäe einen Kopf um seinen Hals trug, denn von David war nur noch der Körper unbeschadet zurück geblieben.

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Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat :)

Hatte einige Blockaden und bin mit den letzten Kapiteln nicht so zufrieden wie ich gerne sein möchte...

Die Geschichte muss aber nun mal weiter gehen!

Ich freue mich über jeden Kommentar, egal ob Verbesserungsvorschläge, Kritik oder einfach nur positive Resonanz.

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Liebe Grüße an alle fleißigen alten und neuen Leser :)♡ freu mich, dass es immer mehr werden!

Der Wolf in MirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt