Hallo meine Lieben,
Ich wünsche euch alle frohe Weihnachten und schöne Feiertage!Als kleines Weihnachtsgeschenk ist das Kapitel nun doppelt so lange, wie normal.
Ich hoffe es gefällt euch!
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Das Klirren der Teller und Gläser, die auf den Tisch abgestellt wurden, hallten durch den Raum nieder. Weder Ethan noch Jace sagten ein Wort, während ich das Hackfleisch in der Pfanne klein machte. Der Geruch des Essens verbreitete sich durch den Raum und wenn ich daran dachte, dass ich seit gestern Mittag nichts mehr gegessen hatte, lief mir das Wasser im Mund zusammen.
Durch den Vorfall am Vortag war so einiges aus dem Ruder gelaufen. Wir hatten nicht nur einen halb toten Wolf im Garten liegen, sondern Nina wurde schwer verletzt. Jedoch glaube ich, dass das bei ihr zur Nebensache wurde...Nachdem Ethan mit dem schlaffen Wolfskörper im Haus verschwunden war, hatte mein Puls wieder seine natürliche Geschwindigkeit. Vorsichtig wendete ich meinen Blick zu Nina, die noch immer blutend auf dem Rasen saß. Jace hielt sie im Arm und sprach ihr beruhigend zu, während er sie gleichzeitig auf dem Boden festnagelte, sodass sie garnicht erst weglaufen konnte. Obwohl ich wusste, dass sie Angst vor mir hatte, musste ich ihr helfen, denn ins Krankenhaus konnte sie nicht. Warum? Weil dann nur noch mehr Hass und Tod auf uns Wölfe zu kommen würde. Es klingt selbstsüchtig, doch das ist es nicht. Was würde wohl passieren wenn die Menschen erfahren, dass es uns gibt? Wir sind für sie nur blutrünstige Fabelwesen, die nicht mit Menschen im Einklang leben können. So etwas werde ich nicht aufs Spiel setzten, auch wenn Nina darunter leiden würde. Ich spürte ihren rasenden Herzschlag und als sich Jace und meine Augen trafen, sah er nicht so hilflos aus, wie ich gedacht hätte. "Was soll ich tun?", fragte er mit starker Stimme und schaute nicht von mir weg, als Nina ihn anblickte und ängstlich an seinem Jackenärmel zog. "Bring mich hier weg!", zischte sie unter Schmerzen, doch Jace ignorierte sie weiter. "Sorry, aber das ist leider nicht möglich." Isaac trat von der Terasse herunter und hockte sich selbstgefällig neben Nina. Wüsste ich nicht wie Isaac drauf war, würde sein Lächeln auf mich wirken, wie das von einem Psychopathen der mich töten wollte. Naja, auch jetzt lief mir ein Schauer über den Rücken...
"Also was machen wir jetzt mit ihr?", fragte er mich. Warum mich? Erst Jace, jetzt Isaac. Warum dachten sie ich würde eine Lösung für dieses Problem kennen? Ich zögerte kurz, kam dann aber auf sie zu. Ninas Augen waren gefüllt mit Angst, als ich immer näher trat. Sie fürchtete sich vor mir... nein, vor meinem Wolf. Meine Knochen knackten und brachten sich wieder in die natürliche Position. Und all das während Ninas Augen auf mich gerichtet waren. Meine Beine wurden Länger, während sich mein Oberkörper vom Boden entfernte. Ich spürte den nassen Tau unter meinen Füßen, während die Grashalme mich zwischen den Zehen kitzelten. Die kühle Abendluft, hatte ich zuvor garnicht wahrgenommen, doch jetzt stellten sich meine Armhaare leicht auf und versuchten die Wärme in meinem Körper zu behalten. Ninas Augen weiteten sich ungläubig. Mein Puls verschnellerte sich wieder und meinen ängstlichen Herzschlag ignorierte ich so gut es ging. Ich versuchte mich ganz locker und cool auf die Situation zu konzentrieren, was mir nur teilweise gelang. "Bringt sie rein!", befahl ich und lächelte Nina unsicher an. Ohne jegliche Reaktion wurde sie von Jace hochgehoben und ins Haus gebracht. Ich folgte ihnen, jedoch recht unsicher. Beim betreten des Hauses schnappte ich mir erstmal eine Jogginghose und ein Shirt, die ich für den Notfall immer am Kellerabgang liegen hatte. Jace wollte Nina schon auf unserer Couch absetzen, jedoch war sie klebrig von verschütteten Bier und nach der Party alles andere als steril für eine Verletzte. Dazu huschten ihre Augen unruhig zu den anwesenden Personen, die keine Reaktion auf die jetzige Reaktion zeigten. Weder darauf dass ich vor einigen Sekunden ein Wolf gewesen war oder dass ein halb toter Wolf ins Haus gebracht wurde. "Bring sie lieber in Nanas Wohnung.", unterbrach ich Jace somit und blickte in die kleine Runde. Ich bemittleidete Nina, sie suchte nach Hilfe im Raum, jedoch bekam sie keine. Denn jede noch anwesende Person war ein Wolf. Das roch ich auf Anhieb, auch wenn mir ein Gesicht erst einmal unbekannt war. Er saß auf der Couch neben Aidan und unterhielt sich leise mit ihm, wobei Aidan einfach nur nickte und besorgt zu Nina hoch schaute. Die Zwillinge hatten beide eigentlich nichts mit Nina zu tun, jedoch war Aidan der empathischere von beiden, was man erst herausfand, wenn man beide näher kannte. Am Anfang hatte ich gedacht, dass beide eine ähnliche Denkweise hatten. Isaac schmiss sich neben seinen Bruder auf die Couch und griff nach der fast leeren Schüssel Chips, die er sofort grinsend nach und nach in seinen Mund schob. "Geile Party Jenna. Hätte nicht gedacht, dass es soviel Action geben würde.", lachte er, wobei ich ihn durch schmale Schlitze anfunkelte. "Es wurde ein Mensch verletzt!", fauchte Aleyna mit ihrem Akzent und bewegte sich gefährlich nahe an ihn heran. Sie hatte sich zwar in letzter Zeit öfter ihrem Wolf hingegeben, jedoch ist ihre Liebe zu den Menschen größer, als zum Rudel. "Sie ist meine Freundin! Ich verbiete dir so abwertend über sie zu sprechen!", knurrte sie. Isaacs grinsen wurde nur noch breiter und man sah ihm an, dass er sich über einen Kampf mit ihr freuen würde. "Beruhige dich." Ethans Hand legte sich auf Aleynas Schulter und obwohl man den Hass in ihren Augen sehen konnte, tat sie genau das was er sagte. Sie ging einige Schritte zurück und lehnte sich an die Wand. Ich schaute die Wölfe an und fühlte mich gleich so, als wäre es ein eigenes Rudel von dem ich ein Teil wäre...
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Der Wolf in Mir
WerewolfJenna Blake hat ein Geheimnis, dass sie vor ihren Mitmenschen geheim halten muss. Sie ist ein Werwolf. Das war nie wirklich ein großes Probelm, als sie jedoch mit ihrer Familie in ein fremdes Revier zieht, muss sie ein anderes Geheimnis noch stärker...