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Pov Dado:

Zuhause angekommen, bringe ich meine Schulsachen in mein Zimmer und mache mich dann aber gleich darauf wieder auf den Weg nach draußen. Dort gehe ich über die Wiese hinter unserm Haus in den Wald hinein. An einem kleinen See endet mein Fußmarsch. Hier ist nie jemand und auch nur wenige wissen von dem Platz hier.

Um zumindest etwas der angestauten Gefühle loszuwerden, hebe ich einige Steine vom Boden auf und werfe diese frustriert in das klare Gewässer vor mir. Allerdings hilft das nicht ansatzweise so gut wie ich gehofft habe, weshalb ich seufzend zu Boden sinke. Meine Beine an den Oberkörper gezogen sitze ich einfach nur da und starre wie hypnotisiert auf die glatte Oberfläche des Sees. Noch immer nehme ich alles wie in Watte eingepackt war. Das Vogelgezwitscher dringt nur schwach zu mir durch und den kühlen Wind auf meiner Haut nehme ich ebenfalls nur schwach war.

Wieso kann nicht einfach alles sein wie noch vor einer Woche? Da hatte ich meine Ruhe und musste mir um nichts und niemanden Gedanken machen. Ich konnte einfach vor mich hin vegetieren ohne auf einmal Zweifel an meiner Lebensweise zu haben.

Interessiert wie weit dieses Gefühl alles durch Watte mitzubekommen reichen würde, machte ich einen Dorn von dem Strauch, der neben mir seine Äste erstreckt, ab. Unsicher ob ich das wirklich tun soll, sah ich auf den Dorn in meiner Hand und dann wieder zurück auf meinen Finger. Etwas schlimmes kann dabei eh nicht passieren. Mit diesem Gedanken pikse ich mir in meinen Daumen. Es tut nur leicht weh, als gäbe es etwas was den Schmerz mildert. Fasziniert sehe ich zu wie der erste Tropfen Blut aus der kleinen Wunde quillt. Immer mehr Blut tropft aus der Einstichstelle und fließt meinen Finger hinab.

Erst als das Blut an meinem Finger und an meiner Hand schon längst getrocknet ist, stehe ich auf und gehe wieder nachhause. Natürlich habe ich keinen Schlüssel mitgenommen als ich vorhin überstürzt raus gerannt bin, weshalb ich nun Wohl oder Übel klingeln muss. Mit meiner Hand hinter dem Rücken klingle ich also. Natürlich habe ich das Blut vorhin nicht in dem See abgewaschen. Daran hatte ich nicht einmal gedacht und nun habe ich das Ergebnis meiner Nachlässigkeit.

Die Tür vor mir wird geöffnet und Herr Rankl steht vor mir. "Deine Mum ist noch nicht da und deine Schwester macht gerade Mathe." Knapp nicke ich und gehe dann an ihm vorbei ins Haus. Hinter mir macht er die Tür zu und ich fange an meine Schuhe auszuziehen. Als ich diese weggestellt habe, spüre ich wie jemand nach meiner Hand greift.

Michael steht vor mir und mustert besorgt meine mit verkrustetem Blut überzogene Hand. Schnell ziehe ich diese wieder weg. Wieso steht er überhaupt noch im Flur. Ich habe damit gerechnet, dass er wieder bei Milla ist und dieser bei Mathe hilft. Aber nein stattdessen steht er hier vor mir und fragt mich aus. "Was hast du da gemacht?" "Ist nichts schlimmes, nur eine kleine Wunde.", winke ich ab und mache mich schnell auf den Weg nach oben, damit er ja nicht auf die Idee kommt weitere Fragen zu stellen, die ich ihm eh nicht beantworten könnte. Ich weiß schließlich selber nicht was genau mit mir los ist und war.

540 Wörter

A/n: Das ist das Kapitel von Sonntag...
Es kommt also gleich noch eins. Wieso ich so krass vergesslich bin weiß ich nicht aber ich bemühe mich die Parts pünktlich rauszubringen...

Klappt vermutlich eh nicht, wie der Vorsatz zeitig schlafen zu gehen...

Banned Love // ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt