47

386 29 13
                                    

Triggerwarnung

Pov Dado:

Auch der nächste Tag bringt keine Besserung. Michael ignoriert mich mehr oder weniger und beschäftigt sich stattdessen mit Milla. Das laute und ungehaltene Lachen der Beiden dringt bis in mein Zimmer hinauf. Die unterschiedlichsten Gedanken schwirren wirr in meinem Kopf umher. Gedanken über meinen Vater, über Michael und über mich. Über mein armseliges Dasein und meine Existenz. Sie scheinen mich erdrücken zu wollen. Mit Kopfhörern in den Ohren liege ich deshalb auf meinem Bett. 

Die Musik auf ganz laut gestellt hoffe ich einfach, dass diese die Gedanken zumindest für eine kleine Weile übertönen würde. Aber die inneren Rufe sind trotz Musik nicht zu überhören. Ob es dort draußen wohl irgendwo ein Schicksal geben wird? Eine höhere Macht durch die alles vorbestimmt ist? Mein Leben und das Leben aller Anderen. Alle Rückschläge und alle glücklichen Tage.

Oder ist das alles Zufall?
Zufall wen wir treffen und was in unserem Leben alles passiert. Aber wie soll man dann bitte seine große Liebe unter all den Millionen Menschen finden? Durch Zufall passiert das ganz bestimmt nicht.

Vielleicht ist es ja auch eine Mischung aus beidem. Einige Ereignisse sind vorgegeben. Erlebnisse die eintreffen werden und uns ist überlassen was wir daraus machen. Wer weiß schon, ob so aussortiert wird. Wie eine Art Prüfung. Ein Test, der entscheidet ob wir lebensfähig sind. Jeder muss ein schweres Ereignis überstehen und damit umgehen können. Und der der das nicht kann, der geht eben. Von ganz alleine.

Sollte es das tatsächlich geben, dann wäre ich durchgefallen. Ich hätte der Länge nach versagt.

Seufzend machte ich meine Musik aus und mache mich auf den Weg ins Badezimmer. Was wenn ich es jetzt gleich beende? Mich hält hier nichts mehr. Ich kann also getrost gehen, vermissen würde mich eh niemand groß. Unsicher lasse ich die Klinge jedoch wieder sinken. Vielleicht ist da draußen ja doch noch jemand der mir hilft, mich hier rausholt und vor mir selbst rettet. Jemand der mich vom Abgrund wegholt und auf mich aufpasst.

Trotzdem lasse ich die Klinge durch meine Haut fahren. Ich werde mich nicht umbringen. Zumindest nicht jetzt, aber ich werde auch nicht aufhören mich selbst zu verletzten. Dafür hilft es zu sehr der Verzweiflung Platz zu machen.

Dennoch ist da noch die Hoffnung es könnte mich jemand davon abhalten. Denn der Abgrund kommt immer näher und wenn er da ist dann werde ich springen. Ich werde nicht zögern dem Ende ins Auge zu sehen und trotzdem hoffe ich auf eine Hand an meinem Arm, die mich daran hindert auch nur einen Schritt weiter in die falsche Richtung zu gehen. Ich will doch nur, dass jemand für mich da ist. Jemanden der mich mal umarmt und der sieht wenn es mir schlecht geht. Jemanden der hinter meinem, es geht mir gut, die Wahrheit sieht und jemand der mir Hilft, auch wenn ich sage ich würde sie nicht brauchen. Denn ich brauche sie und bin nur zu feige das zuzugeben.

Vielleicht würde auch jemand helfen der mich verletzt. Nur damit ich merke, dass ich noch da bin. Vielleicht auch um diesmal nicht die selben Fehler zu machen wie beim letzten Mal.

519 Wörter

A/n: Wir ignorieren mal kurz, dass es theoretisch schon der 23. ist

Banned Love // ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt