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Pov Dado:

Michael sehe ich heute glücklicherweise erst in den letzten Stunden. Sein Unterricht ist erstaunlich gut und seine Erklärungen würde auch ein Fünftklässler verstehen. Allerdings nimmt er nicht unbedingt die Schüler dran, die sich tatsächlich melden, sondern ruft  teilweise wahllos jemanden auf. Eine nervige Angewohnheit, denn so bin ich dazu gezwungen etwas zum Unterricht beizutragen.

Dafür haben wir in Deutsch jedoch wieder Zeit an unserem Projekt zu arbeiten. Er hat uns sogar erlaubt dabei Musik zu hören. Und obwohl ich eigentlich keine Musik beim Schreiben höre, da mich das nur ablenkt, nehme ich mein Handy vor und mache mir Musik an. Zumindest ist das besser als das Gequatsche der Anderen hören zu müssen.

Eine bessere Idee für die Geschichte ist mir bisher leider noch nicht eingefallen, weshalb ich dazu gezwungen bin weiter an der Anderen Idee zu arbeiten. Nichts machen kann ich schließlich nicht und warten bis mir etwas besseres einfällt geht auch nicht.
Zum Einen würde das für andere das selbe sein wie nichts machen und zum Anderen weiß ich nicht mal ob mir bis zum Abgabetermin etwas besseres einfällt.

Mein Füller kratzt beim Schreiben leicht über das Papier vor mir und ich fülle Zeile für Zeile. Immer wieder streiche ich Formulierungen durch und ändere sie. Doch am Ende der Stunde bin ich recht zufrieden mit dem was ich geschrieben habe.

Schriftlich kann ich mich gut ausdrücken. Ich kann Gefühle beschreiben und finde leicht Metaphern um diese zu verdeutlichen. Ich denke ich kann gut bildlich schreiben. Die Gefühle und Gedanken meiner Figuren kann ich gut in die verschiedensten Bilder schreiben und so recht gut das gemeinte rüberbringen.

Wenn es dann aber darum geht mit jemandem zu reden ist das wieder etwas ganz anderes. Da bleibt von meiner Ausdrucksweise nicht viel übrig. Dialoge in Geschichten zu schreiben ist einfach. Es ist nervig und anstrengend, aber sich das Gesagte auszudenken ist nicht schwer. In der Realität ist das allerdings viel schwerer und ich bewundere alle die sich auch beim reden, in egal was für Situationen gut ausdrücken können.

Denn ich kann das nicht. Mir bleibt einfach keine Zeit darüber nachzudenken was ich sagen will. Wer will sich auch mit jemandem unterhalten der fünf Minuten braucht um eine passende Antwort zu finden. Bis dahin hat der andere Gesprächspartner schon längst wieder vergessen was er vorher gesagt hat. Aber wenn ich keine Zeit habe mir eine gute Antwort zu überlegen, dann komme ich mir wegen meiner Antwort noch Tage später albern und dumm vor. Dabei haben die Anderen das vermutlich schon längst vergessen oder es ist ihnen nicht einmal aufgefallen wie merkwürdig mein Gesagtes war.

Vermutlich nicke ich deshalb meistens nur oder schüttle eben mit dem Kopf. Dann muss ich nichts sagen und die Leute, oder ich, finden mich nicht ganz so komisch. Obwohl nichts sagen sicher keine viel bessere Lösung ist, aber dann komme ich mir selber zumindest nicht so blöd vor. Und ich komme dadurch nicht so häufig in die Situation mit jemandem reden zu müssen, denn es redet kaum einer mehr mit mir. Eine sehr praktische Angelegenheit.

508 Wörter

Banned Love // ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt