Pov Dado
Noch immer regnet es draußen und entspannt genieße ich die kühle Abendluft. Mit meinen Gedanken bei nichts bestimmten, sitze ich noch immer im Fenster meines Zimmers. Wie viel Zeit inzwischen schon vergangen ist, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Ich habe alles um mich herum ausgeblendet und konzentriere mich einzig und allein auf die Geräusche der Regentropfen, wenn diese auf den bereits nassen Asphalt treffen.
Eine Stimme, die meinen Namen ruft, lässt mich erschrocken herum fahren. Zwei blaue Augen schauen mich aufmerksam an, während mein Gegenüber den Mund zu einem Schmunzeln verzogen hat. „Ich soll dich zum Essen holen." Noch immer liegt ein Lächeln auf seinen Lippen. Scheinbar findet er es amüsant wie ich mich jedes Mal aufs neue erschrecke.
Genervt von ihm und seiner andauernden guten Laune verlasse ich das Fenster.
Seine Augen liegen inzwischen nicht mehr bei mir, was ich durchaus unterstütze. Doch dass er sich stattdessen in meinem Zimmer umsieht, passt mir gar nicht. Das ist schließlich meine Privatsphäre und da hat er gar nichts zu suchen.
Mein Zimmer verrät zwar nicht all zu viel über mich, aber trotzdem ist der Gedanke, dass jemand Fremdes es sieht beunruhigend.Sein Blick schweift durch mein ganzes Zimmer und nichts lässt er aus.
Weder die kalten, blass blauen Wände, meine volles Bücherregal, noch meinen hellen Schreibtisch. Auch die ganzen Pflanzen in meinem Zimmer bleiben vor seinen Blicken nicht geschützt.Er schaut sich alles genaustens an, als ob er versucht auf diese Weise mehr über mich herauszufinden. Aber was will er da schon groß erfahren? Das ich Bücher mag ist für ihn sicherlich nichts neues und die Pflanzen, die sich an meinen Wänden und teilweise sogar schon an meiner Decke entlang ranken, werden ihm wohl auch kaum etwas über mich erzählen.
Mit einem leicht enttäuschten Blick wendet er sich dann endlich zum gehen und erleichtert atme ich auf. Zum einen weil er nun mein Zimmer verlassen wird und zum anderen, weil er scheinbar wirklich versucht hat etwas über mich herauszufinden. Wie ich es vorher gedacht habe, was heißt, dass ich ihn doch, zumindest ein bisschen, einschätzen kann.
Im Esszimmer angekommen, beauftragt meine Mum uns auch sogleich den Tisch zu decken. Stumm gehen wir ihrer Aufforderung nach und als wir damit fertig sind, gehe ich mir lustlos die Hände waschen.
Appetit habe ich nicht wirklich und das Herr Rankl mitessen wird, macht es nicht unbedingt besser. Trotzdem wird meine Mum darauf achten wie viel ich esse und sollte es ihrer Meinung nach zu wenig sein mich mehr oder weniger dazu zwingen noch mehr zu essen.
Als ich das Wohnzimmer betrete, steht auch schon das Essen auf dem Tisch. Und sofort ist auch das letzte bisschen meines Appetits weg. Wütend funkle ich meine Mum, welche mir nun gegenüber sitzt an. Seufzend verdreht sie die Augen, sie weiß genau worauf ich hinaus will. „Ach komm schon Dado, ich habe auch Sushi für dich geholt. Das ist sogar vegetarisch", versucht sie mich zu besänftigen. „Du weißt, dass du mich nicht so nennen sollst. Und das macht es auch nicht besser und das weißt du.", zum Ende wird meine Stimme leiser und ich muss meinen Blick senken, damit niemand die aufkommenden Tränen sieht.
Wieso muss ich auch so sensibel sein. Nachdem ich erst einmal tief durchgeatmet habe, gelingt es mir auch die Tränen weg zu blinzeln.
553 Wörter
A/n: Ein Kapitel mit dem ich sogar mal Stellenweise zufrieden bin.. .
DU LIEST GERADE
Banned Love // Zomdado
Hayran Kurgu"Wieso man auf seinen Verstand hören sollte? Stell dir einfach mal vor, vor dir steht eine Person mit einer Waffe in der Hand. Die Waffe ist geladen und direkt auf dich gerichtet. Die Person könnte jeder Zeit abdrücken und dein Leben beenden. Aber...