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‼️Triggerwarnung‼️

Pov Dado:

Mittlerweile ziere unzählige Schnittwunden meine Unterarme. Unter meinen Augen liegen dunkle Augenringe und ich wirke noch blasser als sonst. Aber keinem scheint es aufzufallen. Oder aber es will niemand sehen.

Keiner meiner Klassenkameraden hat mich in darauf angesprochen. Natürlich nicht auf meine kaputten Arme denn davon weiß niemand etwas, aber auf mein sonstiges Erscheinungsbild. Sonst kam immer mindestens einer meiner Mitschüler auf mich zu und hat sich nach meiner Gesundheit erkundigt.

Ob ich nun stolz sein soll, dass ich es endlich geschafft habe alle zu vertreiben oder verzweifelt, dass sich niemand mehr für mich interessiert, weiß ich selber nicht.
Es ist eine Mischung aus beidem. Doch das sich keiner aus der Schule für mich interessiert ist mir egal. Dass sich jedoch selbst Milla von mir abgewendet hat, setzt mir stark zu. Denn sie war die einzige Person die ich an mich heran gelassen habe. Ich habe zwar auch nicht mit ihr über meine Probleme geredet, aber sie hat mich immer wieder aufgemuntert. Auch wenn sie sich dessen vermutlich nicht einmal selber bewusst ist.

Mit ihrer fröhlichen Art hat sie mich jedes Mal neu verzaubert. Sie sieht einfach alles positiv und würde selbst die Monster unter ihrem Bett zu einer Mitternachtsparty einladen.

Sie ist einfach das genaue Gegenteil von mir und auch wenn sie meine kleine Schwester ist, habe ich bisher immer zu ihr aufgesehen. Ich habe sie insgeheim für ihre Art bewundert. Aber jetzt habe ich selbst sie verloren.

Sie ist die ganze Zeit nur bei Michael und weicht ihm kaum von der Seite. Aber ich kann es ihr nicht ein Mal verübeln. In dem Braunhaarigen hat sie einen Gleichgesinnten gefunden. Eine positive Person die für jeden Spaß zu haben ist. Wer würde sich da auch für den langweiligen, ständig schlecht gelaunten Bruder entscheiden. Ich habe nichts zu bieten und trotzdem tut es weh, dass selbst sie mich verlassen hat.

Die ganze Sache hat jedoch auch etwas positives. Wenn ich von hier verschwinde macht ihr das nicht so viel zu schaffen. Sie hat sich von mir gelöst und anderswo Anschluss und eine Person die für sie da ist gefunden. Wenn ich diese Welt verlasse dann braucht sie Michael, damit er ihr Halt geben kann.

Mit zitternden Finger fahre ich die einzelnen Wunden auf meinem Unterarm nach. Gerade ist wieder einer dieser Momente in denen ich nicht verstehen kann wieso ich so etwas Dummes gemacht habe. Dabei war ich immer fest davon überzeugt, dass ich mich niemals selbst verletzten würde.

Wieso sollte man das auch tun? Und trotzdem ist es keine Seltenheit mehr, dass ich im Bad sitze mit der Klinge in der Hand und zusehe wie das Blut meine Arme herabläuft und letztendlich auf die kalten Fließen tropft. In diesen Momenten hilft es mir und es fühlt sich gut an. Aber eben nur für den Moment.

Danach sitze ich zerstört am Boden und kann mal wieder nicht verstehen wieso ich das gemacht habe. Dann sehe ich zu wie der weiße Verband von Blut durchnässt wird und würde nichts lieber tun als ins Nachbarzimmer zu laufen und Michael von allem zu erzählen, damit er mir hilft. Aber bisher konnte ich mich dazu nie überwinden.

Nur ein einziges Mal stand ich tatsächlich vor der Tür des Schlafzimmers meiner Mum, in dem Michael die Zeit, die er auf uns aufpasst, schläft. Aber ich habe mich am Ende doch nicht getraut zu klopfen und bin enttäuscht von mir selbst zurück in mein Zimmer gegangen.

572 Wörter

Banned Love // ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt