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Pov Dado:

Meine Worte haben ihn verletzt, ich sehe es. Und trotzdem mache ich nichts dagegen. Stattdessen wende ich mich von ihm ab und will das Klassenzimmer verlassen. "Ich sollte jetzt gehen. Ihnen noch ein schönes Wochenende." Eine Hand an meinem Unterarm und ein "Dein Block!", hält mich auf.

Schmerzerfüllt ziehe ich laut die Luft ein, worauf mich Michael nur mit großen Augen anschaut und den Griff um meinen Arm lockert. Nur um dann meine Hand festzuhalten und meinen Pullover hochzuschieben. Schnell drehe ich meinen Kopf weg und schaue zu Boden. Ich will ihn nicht anschauen. Ich weiß, dass er gerade mit wütend funkelnden Augen dasteht. Seine Lippen zusammen gepresst und total angespannt. Woher ich das weiß? Keine Ahnung aber ich bin mir sehr sicher, dass er so dasteht und auf den weißen Verband, der meinen Unterarm schmückt, starrt. Mit festem Griff umfasst Herr Rankl meinen Unterkiefer und dreht meinen Kopf zu sich. Nun muss ich ihm direkt in die Augen schauen. Ich hatte recht. Sie funkeln tatsächlich vor Wut und seine Lippen sind ebenfalls, wie vorhergesagt, aufeinander gepresst.

Fast hätte ich gelächelt als mir einfällt, dass das in dieser Situation keine gute Idee ist. Aber man muss trotzdem sagen das es erstaunlich ist wie gut ich Menschen einschätzen kann und das obwohl ich nicht einmal etwas mit ihnen zu tun habe und haben will. Oder zumindest teilweise. Dass ich den Braunhaarigen so gut einschätzen kann, hätte ich selber nie erwartet.

"Wieso, das hilft nicht", versucht er sich mit möglichst ruhiger Stimme zu erkundigen. Trotzdem hat diese einen leicht aggressiven Unterton und seine Augen blitzen noch immer wütend. "Da-das i-ist ni-nich-t so wi-wie e-es aus-sieht", stottere ich und versuche meinen Kopf aus seinem Griff zu befreien, doch er hält diesen weiter fest und ich bin gezwungen ihn anschauen. "Wie war es denn dann?", fährt er mich gereizt an. "Milla ha-hat mir heute morgen das Teewasser ü-über den Arm gekippt", versuche ich den Verband um meinem Arm zu rechtfertigen. "Das ist die schlechteste Ausrede, die ich je gehört habe", schnaubt er enttäuscht. "A-aber da-das war wirklich so", verteidige ich mich weiter. Wieso ist es mir bitte so wichtig, dass er mir glaubt? Bei allen anderen wäre es mir egal, wieso bei ihm nicht?

"Warum musst du immer alle anlügen? Ich wollte dir helfen, die ganze Zeit. Und die ganze Zeit hast du einen auf heile Welt getan und erzählt, dass es dir gut geht. Man, ich will dir doch nur helfen. Denn dir muss man helfen. Alleine bekommst du das nämlich nicht hin, aber dazu musst du dir helfen lassen. Wieso also lässt du das nicht einfach zu. Das würde es für alle einfacher machen", schreit er mich an und auch seine Augen glänzen verdächtig. Geschockt starre ich ihn an. Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass er mich anschreit. Ich wurde noch nie angeschrien und ich hoffe, dass das auch nicht noch einmal passiert. Ich hasse es schon wenn es laut ist, aber angeschrien zu werden ist noch viel schlimmer.

Schnell und mit aller Kraft reiße ich mich aus seinem Griff und stürme aus dem Klassenzimmer. Wohin ist mir erst Mal egal, Hauptsache weg. Weg von ihm.

540 Wörter

Banned Love // ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt