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‼️Triggerwarnung, Selbstverletzende Inhalte‼️

Pov Dado:

Verzweifelt rolle ich mich auf meinem Bett zusammen. Ich brauche seine Hilfe so dringend und doch stellt sich etwas in mir quer ihn um diese zu bitten. Ich merke doch selber wie ich innerlich zerbreche. Ich habe keine Kraft mehr meine Blase, in der ich lebe und die mich von der Außenwelt trennt, aufrecht zu erhalten.

Ich spüre, dass sie jeden Moment platzt.

Wie eine Seifenblase.

Und ich lebe darin. Bin nicht getrennt von allen Anderen und doch so weit von ihnen entfernt. Aber sollte sie platzen, dann würde ich herausfallen. Den Sturz aus dieser Höhe werde ich mit Sicherheit nicht überleben. Aber um nach Hilfe zu fragen bin ich natürlich zu blöd.

Wie gerne ich jetzt weinen würde. Das würde sicher helfen der Verzweiflung Luft zu machen. Aber vermutlich würde ich dann nicht mehr so schnell aufhören können. Außerdem habe ich Angst davor. Angst nach so vielen Jahren wieder zu weinen. Wenig später finde ich mich im Bad wieder. Den Schlüssel drehe ich im Schloss herum und schließe damit die Tür ab.

Mein Blick sucht den Raum ab und als ich nicht finde was ich suche, fange ich an in den Schränken und Schubladen nachzuschauen. Als ich dann endlich finde was ich gesucht habe setzte ich mit der glänzenden Klinge auf den Rand der Badewanne. Innerlich schreit alles in mir es sein zu lassen.

Doch ich scheine nicht gegen meinen Körper anzukommen. Meine Ärmel des Pullovers habe ich hochgekrempelt. Mein linker Arm wird noch immer von einem weißen Verband verdeckt und schützt somit die Brandblase, die erst vor kurzem entstanden ist.

Mein rechter Arm ist noch unversehrt. Wer kann schon nachweisen, dass ich mir nicht vielleicht doch beide Arme verbrüht habe? Es würde also nicht einmal auffallen wenn ich jetzt...

Entsetzt von meinen eigenen Gedanken versuche ich diese zu verdrängen und meinen Körper davon abzuhalten sich selber zu verletzten. Aber nichts hilft. Ähnlich wie beim einem Mückenstich. Man weiß, dass man nicht jucken darf und eigentlich will man das ja auch nicht  aber trotzdem macht man es am Ende.

So auch jetzt.

Denn egal wie sehr ich innerlich dagegen protestiere, kann ich mich selber nicht aufhalten. Das kühle Metall trifft auf meine warme Haut und durchtrennt diese wie nichts. Ein schmerzhaftes Ziehen durchfährt meinen Arm und Blut quillt aus der Schnittwunde.

Fasziniert stelle ich fest, dass es ein bisschen aussieht wie Tränen. Tränen so rot wie Blut. Tränen die tief aus meinem Inneren kommen und nicht herausgelassen werden.
Zumindest bis jetzt.

Die Verzweiflung wird mit jedem Schnitt in meinem Arm weniger und die Tränen, die in Form von Blut aus meinem Arm fließen, mehr. Als das Blut getrocknet ist spüle ich es vorsichtig, um die Wunden nicht wieder zu öffnen, ab und verbinde den Arm anschließend ordentlich.
Das Blut vom Boden wische ich auch auf und spüle die blutgetränkten Tücher die Toilette hinunter.

Mit einem brennenden Arm gehe ich wieder zurück in mein Zimmer. Dort lege ich mich wieder auf mein Bett. Schlagartig wird mir bewusst, dass ich damit alles nur noch schlimmer gemacht habe und dass ich damit dem Zeitpunkt, an dem meine Seifenblase platzen wird, sehr viel näher gekommen bin.

Und dabei wollte ich das doch gar nicht. Aber trotzdem hat es sich in gewisser Weisen gut angefühlt, so befreiend.

545 Wörter

Banned Love // ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt