37

380 31 9
                                    

Pov Dado:

"Doch, da gibt es einiges zu erklären. Wieso lügst du dauernd. Sogar dich selber belügst du. Du machst dir etwas vor, denn es geht dir nicht gut wie du nach außen hin vielleicht zeigst und es geht dir auch nicht so gut wie du es dir selber einredest. Dir muss doch klar sein, dass du so nicht weitermachen kannst. Wieso also machst du es trotzdem? Wieso lässt du dir nicht einfach helfen? Ist das wirklich so schwer?" Sanft sieht er mich an, doch ich wende meinen Blick nur beschämt zum Boden, denn er hat recht.

Mir geht es nicht gut. Aber deshalb brauche ich seine Hilfe trotzdem nicht. Ich bin schließlich nicht der einzige Mensch dem es schlecht geht und es gibt Leute denen es wesentlich schlimmer geht. Also muss ich mich einfach nur etwas zusammenreißen und es geht mir ja auch nicht erst seit gestern schlecht. Das ist eben alles eine Phase und auch diese wird vorbeigehen.

"Es wird schon gehen, bisher bin ich ja auch super allein klar gekommen.", weise ich seine Hilfe ab. "Sieht man ja. So wie du dich in den letzten Jahren zurückgezogen hast. Merkst du denn nicht, dass du dir damit nur selber schadest?", zum Ende hin klingt er schon fast flehend.
"Ich schade mir nicht selber. Ich schütze mich nur davor verletzt zu werden. Und zwar von anderen. Mir geht es gut.", kommt es leise über meine Lippen. Doch in mir spüre ich wie mir etwas widerspricht. Wie oft habe ich diesen Satz wohl schon gesagt und dabei gelogen. Einfach um andere nicht zu beunruhigen und um meine Ruhe vor ihren Versuchen mir zu helfen zu haben. "Dir geht es nicht gut und das weißt du selber. Also hör verdammt nochmal auf das zu sagen und lass dir helfen." Knapp schüttle ich meinen Kopf. Ich brauche wirklich keine Hilfe und mir geht es wirklich gut. Also suchen sie bei wem anders Probleme die es nicht gibt und lassen mich damit endlich in Ruhe.", gebe ich schärfer als beabsichtigt von mir. Dass ich 'Sie' zu ihm gesagt habe, war jedoch Absicht. Und scheinbar hat er bemerkt wie ich ihn wieder auf Abstand bringe und ihm scheint das nicht sonderlich zu gefallen.

In mir bröckelt etwas. Es scheint als würde ein Teil von mir zerbrechen und in eine tiefe Schlucht fallen. Darauf achte ich jedoch nicht, zu sehr ist die Angst etwas zu wahrzunehmen was ich nicht mitbekommen will. Denn tief in mir weiß ich selber, dass es mir nicht gut geht. Und mir ist auch klar, dass ich das ohne Hilfe nicht schaffen werde. Das Bröckeln war etwas von der Kante auf der ich stehe. Die Kante auf der ich mich schon ewig befinde und es ist nur eine Frage der Zeit wie lange sie meinem Gewicht und den äußerlichen Einwirkungen standhalten wird, bis sie wegbricht und ich mit ihr in die Tiefe fallen werde.

Aber das nehme ich eben nur schwach war und verdränge es schlussendlich. Mir geht es schließlich gut.

500 Wörter

Banned Love // ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt