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Pov Dado:

Gerade wollen wir anfangen zu essen, als Milla aufspringt. "Bin gleich wieder da.", ruft sie noch von der Treppe aus, bevor sie dann in die obere Etage verschwindet. Man hört ihre lauten Schritte und auch wie sie ihre Tür aufreißt und später wieder lautstark hinter sich schließt. Hier unten ist es jedoch still. Weder Michael noch ich sagen etwas. Die Stimmung ist angespannt und ich habe das Gefühl etwas sagen zu müssen. Und dennoch tue ich es nicht. Es würde sich einfach nicht richtig anfühlen.

Glücklicherweise taucht Milla nur wenig später wieder auf und lässt sich auf ihren Platz plumpsen. Mit ihrer fröhlichen Aura überreicht sie mir eine Packung. "Das ist die Salbe aus der Apotheke die du wolltest. Und das mit heute morgen tut mir wirklich leid." Dankbar lächle ich sie an. "Das ist wirklich nicht schlimm. Kann schließlich jedem Mal passieren.", beruhige ich sie etwas. Mit glänzenden Augen nickt sie mir grinsend zu und widmet sich dann ihrem Essen. Mit einem zufriedenen Blick auf sie beginne auch ich zu Essen.

Als wir alle fertig sind, räumen wir den Tisch ab und machen in der Küche alles sauber. Kaum sind wir damit fertig, setzt sich Michael wieder an den Esstisch und beginnt die Projektaufgaben meiner Klasse zu korrigieren. In der Hoffnung er schafft mein Blatt heute noch, hole ich ebenfalls meine Schulsachen herunter und setze mich zu ihm an den Tisch. Er hält gerade die Arznei aus der Apotheke in der Hand. "Dann stimmte es also wirklich, dass Milla dir heute morgen aus versehen Tee über den Arm gekippt hat.", stellt er leise fest. Stumm nicke ich nur. Sehe ihn dabei aber hoffnungsvoll an.

Scheinbar bemerkt er meinen Blick, denn er schaut von der Packung in seiner Hand auf. Seine blauen Augen liegen fest auf mir und ein weiteres Mal erstaunt es mich wie ähnlich sie denen von meinem Dad sind. Der gleiche kühle Ton und doch so weich. "Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe." In seiner Stimme schwingt Reue mit und in mir keimt weiter die Hoffnung, er würde sein gesagtes zurücknehmen und mir ein weiteres Mal seine Hilfe anbieten.

Ein letztes Mal.

Denn diesmal würde ich sie mit Sicherheit annehmen. Aber er bleibt stumm. Deshalb ringe ich mir ein leichtes Lächeln ab. "Ich nehme es dir nicht übel. Ich hätte mir vermutlich auch nicht geglaubt." Zum Ende verschwindet meine Zuversicht und bevor eine unangenehme Stimmung entstehen kann, betritt Milla den Raum. Lächelnd wie eh und je setzt sie sich ebenfalls an den großen Tisch und packt ihre Malsachen aus.

Bedrückt sehe ich zu dem zierlichen Mädchen. Wieso geht es jedem so gut und wie schafft es jeder sein Leben so gut im Griff zu haben, während ich mit jedem Tag mehr unterzugehen scheine. Alle wirken so sorglos und fröhlich, als hätten sie keine Probleme.

Als ich sehe wie Michael nach meinem Blatt greift, halte ich beinah die Luft an. Meine letzte Hoffnung hängt an dieser Geschichte. Bitte lass ihn meinen stummen Hilfeschrei vernehmen. Verkrampft halte ich den Stift in meiner Hand und zwinge mich schon fast dazu den Kopf etwas zu senken um ihn nicht so offensichtlich anzustarren.

527 Wörter

Banned Love // ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt