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Pov Dado:
Kann Michael nicht einfach wieder verschwinden? Bevor er hier war, war mein Leben viel einfacher. Niemand der sich versucht einzumischen und vor allem niemand, der mich durchschaut hat. Ich weiß nicht einmal wie er es gemacht hat. Das hat vorher niemand geschafft. Selbst meine Mutter, die mich aufgezogen hat, weiß nicht wie es wirklich in mir aussieht. Das weiß niemand. Zumindest bis er kam. Nicht einmal zwei Wochen hat er gebraucht um zu wissen was in mir vorgeht.

Im Park angekommen, lehne ich mich an einen Baum und schließe meine Augen. Meinen Gedanken lasse ich freien Lauf. Unterbewusst suche ich in meinem Ranzen nach meinem Gedankenblock. Doch als ich ihn nicht gleich finde, fange ich panisch an meine Tasche auszuleeren und hektisch danach zu suchen. Plötzlich fällt mir wieder ein, dass Michael mich ja zurück gehalten hat da ich meinen Block liegen gelassen habe. Als ich vorhin abgehauen bin, habe ich ihn natürlich nicht mitgenommen. Ich muss ihn unbedingt wieder zurück bekommen. Niemand darf lesen was dort drinnen steht.

Seufzend mache ich mich wieder auf den Weg zur Schule. So sehr ich dort auch suche, finde ich ihn nicht mehr. Resigniert und wütend mache ich mich auf den Weg nachhause. Hätte mir dieser Blödmann mir nicht meine Block weggenommen wäre das nicht passiert. Oder hätte er mir einfach geglaubt. Obwohl das ist für ihn wahrscheinlich schwer, ich meine er weiß das ich alle um mich herum anlüge. Wieso sollte ich also ihm die Wahrheit erzählt haben? Toll, jetzt habe ich auch noch Verständnis für ihn.

Zuhause angekommen lasse ich die Tür laut hinter mir ins Schloss fallen. Gerade als ich hochgehen will, sehe ich Michael am Esstisch sitzen. Verwirrt sehe ich ihn an, was macht der denn schon wieder hier. Dann fällt bei mir jedoch der Groschen, Milla hat ja heute wieder Nachhilfe. "Maurice!", ertönt dann doch seine Stimme hinter mir, weshalb ich die wenigen Stufen, die ich schon nach oben gegangen bin, einfach wieder runter gehe und zu ihm ins Esszimmer komme.

"Hier ist noch dein Block, du hast ihn vorhin vergessen." Damit hält er mir mein Gedankentagebuch entgegen, welches ich ihm erleichtert abnehme. "Bevor du wieder gehst würde ich gerne noch etwas mit dir klären.", hält er mich auf. Unsicher sehe ich zu ihm. Will er mir wieder eine seiner Moralpredigten halten oder mir seine Hilfe fast schon aufzwingen?

"Ich habe nachdem du vorhin weggerannt bist nochmal etwas nachgedacht. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht und das weißt du genauso gut, aber wenn du dir nicht helfen lassen willst, dann werde ich in Zukunft auch nicht mehr auf dich zu kommen. Du hast mir schon so oft gezeigt, dass du das nicht willst und das akzeptiere ich auch. Ich war vermutlich wirklich zu aufdringlich und das tut mir leid. Wenn etwas ist und du Hilfe möchtest, kannst du natürlich jeder Zeit mit mir reden und ich werde dir zuhören und dir auch wirklich gerne helfen, aber von mir aus werde ich dir meine Hilfe nicht mehr anbieten."

503 Wörter

Banned Love // ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt