Die gesamte Nacht verbrachte ich im Krankenhaus und wartete darauf, dass mir die Ärzte mitteilen würden, wie es um Liams Gesundheitszustand stand. Aber sie ließen mich warten.
Irgendwann konnte ich meine Augen einfach nicht mehr offen halten. Ich war erschöpft. So schlief ich eingerollt, auf zwei zusammengeschobenen Stühlen ein.
Doch mein Schlaf war nicht ergiebig und auch nicht von Dauer. Denn ich wurde von jemandem geweckt. „Gehen Sie nachhause. Ich halte solange die Stellung." Ich sah in das Gesicht meines Captains. „Na los. Ich melde mich bei Ihnen, sobald die Ärzte etwas sagen." Meine Gelenke knackten, als ich mich aufsetzte. Ich rieb mir die müden Augen. Ohne meinem Captain eine Antwort zu geben, schlurfte ich aus dem Wartezimmer. Aber mein Weg würde mich nicht in meine Wohnung bringen.
Die grelle Sonne blendete in meinen Augen. Langsam und vollkommen neben mir machte ich mich auf meinen allbekannten Weg, in das immer gleiche Gebäude. Es war ein Tag wie jeder andere auch, und doch war alles anders.
Ich erreichte die Luminalstrafanstalt. Von außen sah es aus wie immer, aber als ich eintrat schien nichts beim Alten zu sein. Noam strahlte nicht diese Ruhe aus, wie er es sonst tat. Nein. Er wirkte anders. Er war hektisch, beinahe verzweifelt und unbeholfen.
Zögernd trat ich auf den Empfangsschalter zu, hinter dem der Franzose wütete. „Hallo, Noam. Entschuldige die Störung, aber wäre es vielleicht möglich, mich zu Harry zu lassen?" Sein Kopf fuhr hoch, sein Mund klappte auf, als wollte er etwas sagen, aber anstelle einer Antwort folgte eine lange Pause.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Im Augenwinkel sah ich, wie eine Tür geöffnet wurde und einer der Wärter heraustrat. „Niall warte!" rief ich ihm zu, als ich ihn erkannte.
„Oh Hallo Louis. Ich habe dich gar nicht gesehen." Mit einem krampfhaft aufgesetzten Lächeln fuhr er sich durch die blonden Haare.
„Könntest du mich zu Harry bringen?" brach ich mit meiner Frage direkt heraus.
„Ä-ähm... Puh Tut mir leid, aber..." Er schluckte kräftig. „Mir sind die Hände gebunden."
„Dir sind die Hände... Aber warum denn das?" wollte ich von Niall wissen."
„Es gab einen Zwischenfall, aber nichts wildes. Mach dir keine Sorgen", ließ mich dieser wissen. „Ich muss los!" rief er mir über die Schulter zu, bevor er sich aus dem Staub machte.
Ich hob meine Arme in die Luft, ließ sie sogleich aber wieder deutlich hörbar gegen meine Seite prallen.
Bei meinem Weg nach draußen, lief mich beinahe die Leiterin der Anstalt über den Haufen. Aufgebracht stöckelte sie im Eiltempo an mir vorbei, ohne mir weiter groß Beachtung zu schenken. So... nichts wildes also...
Nach einem kurzen Aufenthalt bei mir zuhause, wo ich schnell meine Kleidung wechselte, begab ich mich wieder zurück ins Krankenhaus. Der Captain setzte mich in Kenntnis, über alles was mir in meiner Abwesenheit entgangen war. Aber dieses alles war leider nicht viel.
Ich saß auf einem Stuhl neben dem Krankenahausbett in dem Liam schlafen lag. Vorsichtig hielt ich seine Hand. Stunden verstrichen in denen ich einfach nur da saß und auf ihn aufpasste. Meine Gedanken waren abgetaucht.
Ich schreckt hoch, als ich ein zaghaftes Klopfen an der Tür vernahm. Sie wurde geöffnet und ein mir nicht unbekanntes Gesicht kam zum Vorschein. Ich konnte es nicht gleich zuordnen, da die Person in ihren Freizeitklamotten erschien und nicht in der, mir sonst bekannten Wärteruniform.
„Hey. Ich hab gehört was passiert ist", flüsternd trat Zayn in den Raum. „Wie geht es ihm?" Sein emotional mitgenommener Blick wanderte über Liams schlafende Silhouette.
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Schachmatt || Larry
FanfictionWas passiert, wenn der gefährlichste Insasse eines Hochsicherheitstrakts, zu deinem größten Vertrauten wird? Du fühlst dich genau bei der Person am wohlsten, bei der du es am wenigsten tun solltest. Larry Stylinson Cover by SPACE_BLAKK