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Rikus Miene verwandelte sich von augenblicklich bei meiner Frage von fröhlich in besorgt. „Ich wollte mit dir über Samu sprechen, Ria. Er reißt sich zusammen, zum Glück und ist dieses Mal superprofessionell. Die Shows laufen perfekt, aber hinter seiner Fassade brodelt es. Ich mache mir Sorgen, wie lange ich es noch schaffe, ihn Tag für Tag bei Laune zu halten, ohne dass er wieder irgendeinen Blödsinn macht." Ich war entsetzt. „Wie meinst du das, Riku? Hat er etwa was mit anderen Frauen am Laufen?" Riku schüttelte schnell energisch den Kopf. „Neinnein, um Himmels Willen. Das hast du völlig falsch verstanden. Samu vermisst Anna, er sagt, er fühlt sich nicht vollständig ohne sie, er sehnt sich so sehr nach ihr. Wir haben ihm vorgeschlagen, sie zu fragen, ob sie es sich vorstellen kann, bei ihm in Finnland zu leben, aber er traut sich nicht. Er möchte sie nicht einengen und dass sie für ihn sein Leben in Deutschland aufgibt. Auf dem Ohr ist er taub. Er schaltet sofort auf stur, wenn wir mit dem Thema anfangen, lieber leidet er." Mir entglitten inzwischen alle Gesichtszüge. Das bemerkte auch Riku. „Was ist los Ria?" „Und ich kämpfe seit Wochen damit, Anna dazu zu bringen, mit Samu über dieses Thema zu sprechen. Sie verzweifelt vor Sehnsucht, aber möchte Samu nicht fragen, weil sie ihn ihrerseits nicht in die Ecke drängen möchte. Sie will, dass er von selbst auf sie zu kommt, um mit ihr darüber zu sprechen. Aber wenn Samu genauso tickt, dann kann sie ja lange warten. Wir müssten unbedingt etwas unternehmen, Riku. Wie bringen wir die beiden da am besten zusammen?" „Ich habe eine Idee", Riku war plötzlich Feuer und Flamme. In zwei Wochen spielen wir wieder in Deutschland. Schaffst du es irgendwie sie nach Berlin zu lotsen? Ich organisiere den Eintritt für euch, schaffst du das Ria? Es wäre perfekt, wir sind dort im Hotel und nicht im Tourbus. Ich bitte Mikko, für euch ein Zimmer zu buchen, ok?" Ich atmete erleichtert auf. Endlich war eine Lösung in Sicht. „Das ist perfekt Riku, so machen wir's."

RIKU

Heute war endlich das Konzert in Berlin. Wir waren gerade beim Soundcheck und Mikko stand stirnrunzelnd am Seiteneingang der Bühne. Wir alle wussten, was ihm durch den Kopf ging. Samu ging es seit 2 Tagen nicht gut. Er hatte Fieber und seine Stimme machte auch nicht so mit, wie sie sollte. Mikko war mit ihm schon beim Arzt gewesen, der hatte ihm ein Grippemittel verschrieben, aber das half natürlich auch nicht 2 Stunden. Wir hofften, dass er bis zum Abend so weit war, halbwegs fit auf der Bühne zu stehen. Außerdem war sein Gemütszustand fast auf dem Nullpunkt angekommen. Seit zweieinhalb Monaten hatte er Anna nicht sehen können und seine Sehnsucht wuchs von Tag zu Tag mehr. Er hatte mir außerdem gestanden, dass er sich solche Sorgen um sie machte seit dem Abend, an dem sie fast vergewaltigt worden war. Es machte ihn nahezu wahnsinnig, dass er nicht für sie da sein und auf sie aufpassen konnte. Jedes Mal, wenn er wusste, dass die beiden Mädels abends unterwegs waren, schlief er schlecht und schlug sich die Nacht um die Ohren. Ich hatte ihm vorgeschlagen, dass er Anna doch bitten solle, ihm eine Nachricht zu schreiben, wenn sie wieder gut zuhause angekommen war, aber das schlug er ab, denn er wollte nicht, dass sie sich von ihm kontrolliert fühlte. Manchmal verstand ich die beiden einfach nicht. Sie liebten sich, aber irgendwie waren sie in ihren Gedanken und ihrem Umgang miteinander manchmal viel zu kompliziert, anstatt dem anderen einfach geradeheraus seine Gefühle zu sagen oder zu schreiben, das funktionierte irgendwie nur gut, wenn sie zusammen waren. Ein Grund mehr für die heutige Überraschung, die Ria und ich geplant hatten. Es war inzwischen 19 Uhr. In ca. einer Stunde mussten wir auf die Bühne. Ein Security Mitarbeiter kam auf mich zu. „Hey Riku, sie sind da." Ich atmete erleichtert auf. „Endlich", strahlte ich.

RIA

Irgendwie hatte ich es geschafft, Anna heut hierher zu lotsen und ihr eine halbe Stunde, bevor wir ankamen, die Augen zu verbinden. Sie hatte lautstark protestiert, aber nun standen wir am Seiteneingang der Konzerthalle in Berlin und Anna hatte noch immer ihre Augenbinde auf. Die Tür öffnete sich und ein strahlender Riku kam heraus. Ich bedeutete ihm, leise zu sein und nichts zu sagen. Anna moserte: „Man Ria, kann ich jetzt endlich das blöde Ding abnehmen? Es nervt, seit einer halben Stunde sehe ich nichts mehr und kann nicht mal allein laufen ohne dich." Ich lachte. „Ok ok, Anna, runter damit." Anna riss sie die Augenbinde ab und starrte geradewegs in die strahlenden Augen von Riku. „Tervetuloa, Ladies", begrüßte er uns fröhlich. Anna stockte der Atem. „Was? Wo? Wie?" Sie schaute sich um, dann sah sie, wo wir waren. Tränen schossen ihr in die Augen und sie fiel Riku um den Hals. „Ich will sofort zu Samu." „Los, kommt mit. Ich bringe dich zu ihm, Anna." Nachdem ich ihn auch mit einer Umarmung begrüßt hatte, die mir leider allzu gut gefiel, führte uns Riku durch den Backstagebereich bis zu Samu's Umkleide. Sein Name stand an der Tür und leise Gitarrenklänge drangen durch die verschlossene Tür zu uns. Er wandte sich an Anna. „Es geht ihm nicht gut, Anna. Er hat seit zwei Tagen Fieber und lässt den Kopf hängen. Es macht ihm zu schaffen, dass ihr euch so lange nicht sehen konntet." Anna nickte. „Ok, danke Riku, ich kümmere mich um ihn, versprochen. Ich hab ihn auch so vermisst." 

ANNA

Riku und Ria verschwanden zwischen den anderen Leuten, die sich hier im Backstagebereich herumtrieben. Meine Hand zitterte, ich war so nervös, Samu nach über zwei Monaten endlich wieder sehen zu können. Obwohl wir oft telefoniert und geskyped hatten, war ich unsicher, ob er sich freuen würde, mich zu sehen. Ich weiß nicht, warum. Ich hoffte jedes Mal, dass wir an das vertraute Gefühl, das wir bei jeder Verabschiedung miteinander hatten, wieder anknüpfen konnten. Ich legte meine Hand vorsichtig um den Türgriff und drückte ihn leise herunter, weil ich ihn nicht stören oder erschrecken wollte. Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt. Samu bemerkte mich zunächst nicht. Er saß auf einem Sofa, seine Gitarre auf dem Schoß und spielte leise vor sich hin. Er hatte schon sein Bühnenoutfit an und wartete wohl nur darauf, dass es endlich losging. Ich schob die Tür ganz auf und betrat den Raum. Endlich drehte er den Kopf zu mir und ich blickte in zwei fassungslose, aber wunderschöne blaue Augen. Augenblick wurden diese feucht. Er warf seine Gitarre zur Seite, kam mit zwei schnellen, großen Schritten auf mich zu und schlang wortlos seine Arme um mich. Samu schob mich ein Stück zur Seite und drückte mich mit seinem ganzen Körper gegen die Wand. Er presste fast schon verzweifelt seine Lippen auf meine und schon spürte ich seine Zunge in meinem Mund, die meine liebevoll, aber heftig umspielte. Er nahm meine Hände, hielt sie fest und drückte meine Arme über meinen Kopf an die Wand. Seine Mitte drückte er gegen meine Mitte und augenblicklich spürte ich seine Erregung durch die Jeans. Wir beide atmeten schwer und stöhnten in den Kuss. Schließlich löste er sich ein Stück von mir, sodass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Er hatte tiefe dunkle Augenringe und er war sehr warm, weil er immer noch Fieber hatte. Er nahm mein Gesicht zärtlich in seine Hände. „Anna", krächzte er, „bin ich froh, endlich habe ich dich wieder." 

Ich lächelte ihn selig an und legte meine Lippen wieder auf seine. Schon spielten unsere Zungen wieder ein zärtliches, aber stürmisches Spiel miteinander. Samu schob mir seine viel zu warme Hand und meinen Pullover und streichelte zärtlich meine Seiten. Mein ganzer Körper war wie elektrisiert von seinen Berührungen. Ich nahm meine Arme herunter und schob sie unter sein T-Shirt. Ich ließ meine Fingerkuppen über seine Brust gleiten,hinunter zu seinem Bauch und wieder rauf zu seinen Brustwarzen. „Oh Gott Anna,ich werde verrückt. Ich habe solch eine Sehnsucht nach dir." Hektisch versuchte er meine Hose aufzuknöpfen. Ich stoppte ihn. „Hey, du musst gleich auf die Bühne..." „Ist mir egal...ich will dich ...jetzt ...sofort. Ich halte es nicht länger aus. Bitte..." Ich ließ ihn weitermachen und langte ebenfalls nach dem Knopf seiner Jeans und öffnete ihn. Langsam zog ich den Reißverschluss herunter und zog ihm die Hose samt Boxer so herunter, dass über seinen nackten Po streicheln konnte. Samu hatte mir die Hose ganz von den Beinen gezogen, sodass ich nur noch mit den Füßen darin steckte. „Zieh sie aus", flüsterte er mir ins Ohr. Ich tat, was er wollte und stand untenrum völlig nackt vor ihm. „Fuck", fluchte er.„Was ist los, Samu?" „Ich habe keine Kondome hier." Er sah mich verzweifelt an.„Ich war beim Arzt. Ich nehme die Pille", informierte ich ihn lächelnd. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Ruckartig hob er mich ein Stück hoch, ich schlang meine Beine um ihn und er stieß von unten in mich. „Oh Gott...Samu",stöhnte ich. „Anna, oh...fuck, ist das gut, dich endlich wieder zu spüren",keuchte er zwischen seinen Stößen hervor. Kleine Schweißtropfen liefen ihm seine Stirn herunter. Ich klammerte mich an ihn und vergrub meinen Kopf an seiner Schulter. „Tiefer, Samu, bitte....mehr", flehte ich. Samu presste mich mit seinem Oberkörper fest gegen die Wand und krallte seine Hände in meinen Po,damit ich nicht herunterrutschte. Er beschleunigte noch einmal das Tempo und steigerte die Intensität seiner Stöße. Schließlich konnten wir uns beide nicht länger zurückhalten und pressten unsere Lippen aufeinander, damit wir nicht laut los stöhnten, wer weiß, wer hinter der Tür gerade so herlief oder wer davor stand. Ich fühlte, wie Samu sich in mir ergoß. Allmählich beruhigte sich seine Atmung wiederein wenig. „Das wurde aber auch Zeit", sagte er atemlos und erschöpft. Lächelnd versanken wir in einem leidenschaftlichen Kuss. 

...save me once again... (Anna & Samu Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt