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„Ich muss dir auch etwas sagen, Samu." Riku schaute etwas kleinlaut auf den Boden. Er griff nach Samu's Zigarette, nahm sie ihm aus der Hand und zog daran. Samu schaute ihn verwundert an, denn normalerweise rauchte Riku sonst nie. Also musste es etwas ernstes sein. „Na los, Rik, was ist es? Du kannst mir alles sagen, das weißt du." Riku schaute wieder hoch und begann zu reden. „Helen und ich...wir...wir bekommen ein Baby." So, jetzt war es raus. Erleichtert atmtete Riku aus und schaute Samu nun erwartungsvoll an, was er dazu sagen würde. „Oh", entfuhr es ihm, weil er nicht wusste, was er in Anbetracht der ganzen Umstände sagen sollte. „Und...und...freust du dich?", fragte er seinen besten Freund unsicher. Riku kickte einen kleinen Kieselstein, der vor seinen Füßen lag zur Seite. „Schon, ich meine wir haben es ja lange genug probiert und du weißt, wie frustriert ich am Anfang war, dass es nicht sofort geklappt hat. Aber dann kam Ria und ich hab Gefühle für sie, Samu, noch immer. Obwohl wir so weit voneinander entfernt sind und uns nicht sehen, kann ich es nicht abstellen. Mein schlechtes Gewissen zerfrisst mich. Helen ist so glücklich über dieses Baby. Sie kauft Babysachen, plant das Kinderzimmer und unsere Zukunft und ich kann nur zusehen und nichts tun. Ich will kein Arschloch sein, man, ich kann sie nicht im Stich lassen und das Baby auch nicht, ich bin sein Papa, aber mein Herz gehört Ria. Doch jetzt habe ich sie endgültig verloren und ich versuche wirklich, damit abzuschließen, sie zu vergessen und ein guter Ehemann und Vater zu sein", beendete Riku seinen Monolog. Hilflos zuckte er mit den Schultern. „Ach fuck", schluchzte er und wischte sich mit dem Arm über das Gesicht. Samu nahm ihn erneut in den Arm. „Sorry Rik, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin für dich da, ok? Wir schaffen das zusammen und du kannst immer zu mir kommen, egal was ist. Ich weiß, ich kann das jetzt gerade alles nicht ändern, aber ich kann für dich da sein." Riku weinte und heiße Tränen liefen jetzt auf Samu's Hemd. „Danke mein Freund", schluchzte er. 

Plötzlich hörten sie Stimmen von der Tür her. „Hey ihr beiden, was macht ihr denn hier draußen die ganze Zeit. Es ist doch viel zu kalt." Helen und Anna kamen auf sie zu. Schnell wischte Riku seine Tränen ab, atmete ein paarmal die kalte Abendluft ein und zwang sich zu einem Lächeln. Liebevoll nahm er Helen in den Arm. „Ach weißt du Schatz. Das sind nur Männergespräche, die würden euch eh langweilen." Samu nickte bekräftigend. „Ja, und wir haben ein bisschen für das nächste Jahr geplant. Bandkram und so." Die beiden Damen sahen sie argwöhnisch an. „Na dann, kommt wieder mit rein", bat Helen sie. Samu nahm Anna in den Arm und Riku Helen und zu viert gingen sie wieder zurück zum Haus. Riku schaute Samu über die Schulter an und formte ein lautloses „Kiitos" mit den Lippen. Samu tat es ihm gleich und sagte „Ole hyvä".

Drinnen wartete bereits ein festlich gedeckter Tisch auf sie. Raul, Sami und Osmo saßen schon am Tisch und schienen bereits ein bisschen angetrunken zu sein. „Hey, da seid ihr ja wieder. Wir sind schon am verhungern." „Sorry Jungs", murmelte Samu. Helen und Anna verschwanden in der Küche und holten das Essen. Riku half, die schwere Fleischplatte auf den Tisch zu tragen und holte das große Messer dazu aus der Küche. „Danke, mein Schatz", hauchte Helen glücklich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ole hyvä, kultaseni", gab Riku zurück und küsste sie. Samu schaute sich das Schauspiel nachdenklich an. Er überlegte, was er für Riku tun könnte, aber ihm fiel im Moment nichts ein, was er an der Situation hätte ändern können. Als alles auf dem Tisch stand, klopfte Riku an sein Glas und sagte ein paar Worte. „Ich freue mich, dass ihr heute Abend alle hier seid und wir wieder einmal Weihnachten zusammen feiern und ganz besonders freue ich mich, dass unser Kreis dieses Jahr ein bisschen größer geworden ist. Tervetuloa Anna, wir freuen uns, dass Samu dich an seiner Seite hat. Darauf wollen wir anstoßen. Kippis." Er erhob sein Glas und wir tranken. Helen lächelte ihn glücklich an. „Das hast du schön gesagt, Schatz", flüsterte sie ihm glücklich ins Ohr. 

ANNA

Nach dem Essen halfen alle mit, den Tisch abzuräumen. Osmo hielt sich den Bauch. „Oh Gott, ich platze gleich." Ich kicherte und piekte meinen Finger in seinen Bauch. Der Sekt und der Wein zum Essen hatten auch schon so ihre Wirkung getan. „Bitte nicht, dann muss Samu sich einen neuen Keyboarder suchen und das fände ich sehr schade", sagte ich gespielt traurig und zog eine Schnute. „Soso", Osmo zog die Augenbrauen hoch. „Interessant", murmelte er. Die Jungs setzten sich auf's Sofa, Riku und Samu schnappten sich ihre Gitarren, Sami setzte sich auf sein Cachon, das er mitgebracht hatte und Osmo nahm am Klavier Platz. Alle zusammen stimmten ein finnisches Weihnachtslied an, bei dem auch Helen mitsingen konnte. Ich kannte es leider noch nicht, aber es klang wunderschön. Als Raul den Refrain allein sang, staunte ich nicht schlecht. Ich wusste nicht, dass er so schön singen konnte. Die nächste Strophe sang Samu allein und wieder einmal erfasste seine Stimme meinen ganzen Körper und ich dachte an sein Versprechen, dass er mir am Vormittag gegeben hatte oder besser gesagt, seine Strafe, die er mir zuteil lassen wollte und freute mich schon auf zuhause. Ein schmutziges Grinsen stahl sich auf mein Gesicht und Samu schaute mich ebenfalls mit diesem Blick an, der mir verriet, dass er genau wusste, an was ich gerade dachte.

Es war ein wunderschöner Abend mit den Jungs und Helen. Aber irgendwann waren wir alle müde und fertig und wollten nur noch ins Bett. Samu und ich bestellten uns ein Taxi nach Hause, da wir beide nicht mehr fahrtüchtig waren und kuschelten uns händchenhaltend auf den Rücksitz. Wir konnten nicht die Finger voneinander lassen. Samu's Hand wanderte immer wieder unter mein Kleid. Verstohlen ließ er seine Fingerkuppen über meine Mitte gleiten und ich vergrub mein Gesicht an seinem Hals. „Samu", keuchte ich leise. „Nicht hier. Ich werde schon ganz nervös." „Er drehte seinen Kopf zu mir und schob seine Zunge in meinen Mund. „Gut so", hauchte er. „Du kannst dich schon auf deine Strafe freuen." Ich zitterte leicht. Was hatte er nur wieder vor? 

Als wir zuhause ankamen, bezahlte Samu den Taxifahrer und nahm mich an die Hand. Er hielt mir die Haustür auf, nahm mir die Jacke ab und zog mich in eine liebevolle Umarmung und küsste mich leidenschaftlich. „Und was jetzt?" stöhnte ich in den Kuss. Er griff hinter mich an die Garderobe, an der eines meiner Halstücher hing und hielt es kurz unschlüssig fest. „Vertraust du mir?" fragte er sanft und sah mich mit seinen leuchtend blauen Augen liebevoll an. „Ja, Samu, ich vertraue dir", hauchte ich. Er stellte sich hinter mich und verband mir mit dem Tuch die Augen. „Komm", er nahm mich an die Hand, führte mich ein Stück weit ins Wohnzimmer, wie ich vermutete und hielt dann an. „Bitte warte kurz hier, ich bin gleich wieder da", raunte er mit seiner dunklen Stimme. Ich erschauerte und blieb stehen. Ich hörte, wie er leise eine Tür öffnete und dann nach unten ging. Ein paar Minuten blieb ich hier so stehen und war schon kurz davor, das Tuch abzunehmen. Dann kam er zurück und griff erneut nach meiner Hand. „Wir gehen nach unten, hab keine Angst, ich passe auf dich auf und halte dich fest", versprach er mir sanft und führte mich zur Treppe, die hinunter zum Pool führte. Stufe für Stufe gingen wir langsam herunter. Samu hielt mich wie versprochen fest, damit ich nicht hinfiel. Endlich waren wir unten angekommen. Er zog mich ein Stückchen weiter in den Raum hinein und legte seine Hände um meine Taille. „Du kannst es jetzt abnehmen." Langsam zog ich mir das Tuch von den Augen und öffnete sie. Dann verschlug es mir den Atem. 

Samu hatte den ganzen Raum mit Kerzen erleuchtet. Rund um den Pool waren etliche Kerzen verteilt, an der kleinen Bar, einfach überall. Im Pool hatte er Rosenblätter verteilt, die sanft auf dem Wasser dahin schwammen. Es war wie im Film und ich dachte, ich müsste jeden Moment aufwachen, denn sowas gab es eigentlich nur in den schönsten und kitschigsten Träumen. Nie zuvor hatte ein Mann so etwas Romantisches für mich gemacht. Aber hatte er nicht was von Strafe erzählt? Ich sollte wirklich öfter fies zu ihm sein und musste innerlich schmunzeln über meine Gedanken. „Samu, es ist...." „Ssschhhhh", Samu legte seinen Zeigefinger auf meine Lippen und sah mich voller Begierde an. „...und jetzt zieh dich aus. Gaaaanz langsam...." raunte er mit dunkler Stimme. Ich sah ihn ungläubig an. Meinte er das ernst? Einen Moment lang blieb ich regungslos stehen. „Bitte, kleine Lady, zieh dich aus, ich will dir zuschauen." Ok, dachte ich. Kann er haben. Ich bückte mich und zog in Zeitlupe meine Schuhe aus. Dann streifte ich mir quälend langsam die Strumpfhose von den Beinen und sah ihm die ganze Zeit provokativ in die Augen. Ich glaube, Samu ärgerte sich in dem Moment über sich und seine Idee selbst, denn er schaute mich an, als hätte er mir am liebsten die Klamotten vom Leib gerissen. Er biss sich vor lauter Lust auf die Unterlippe. „Bist du sicher, dass das hier eine Strafe für MICH sein soll?" Ich zog die Augenbrauen hoch und lächelte ihn verführerisch an. „Mach weiter", sagte er tonlos und ich konnte sehen, wie sein Körper bereits reagierte. Ich grinste. „Wie du willst, Mr Rockstar." Ich drehte mich zu ihm um. „Würdest du mir den Reißverschluss bitte aufmachen?" Samu öffnete langsam den Reißverschluss meines Kleides und fing an, federleichte Küsse auf meinen Nacken und weiter runter auf meiner Wirbelsäule entlang zu verteilen. „öhöh, so nicht, mein kleiner Rockstar, jetzt musst du warten", provozierte ich ihn erneut und drehte mich wieder um. Gaaaanz langsam streifte ich mir das Kleid von den Schultern, ließ es auf den Boden fallen und schlüpfte heraus. Jetzt stand ich nur noch in meinem Höschen und BH vor ihm. Seine Augen wurden immer größer. Ich öffnete meine BH, streifte ihn mir herunter und fasste dann langsam mit den Fingern in den Bund meines Höschens. In Zeitlupe entledigte ich mich auch dem letzten Kleidungsstück, sodass ich schließlich nackt vor ihm stand. Samu schluckte hart. „Du bist wunderschön", sagte er mit kratziger Stimme. 

...save me once again... (Anna & Samu Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt