In Lucies Kopf überschlugen sich die Gedanken. Sie wusste nicht womit sie anfangen sollte. Ihr ursprünglicher Plan war irgendwo auf der Wegstrecke zurückgeblieben. Nun musste sie improvisieren. Um sich etwas Zeit zu verschaffen, fragte sie erstmal: "Wer zum Teufel ist dieser komische Vogel in seinen schrillen Hawai Hemden?" Daraufhin musste Steffen laut loslachen: "Dass ist Toby ein alter Schulfreund von mir und mein jetziger WG Mitbewohner", klärte er Lucie auf. Er konnte nicht aufhören zu schmunzeln. Dass war ein typischer Lucie Kommentar. Da war sie komplett anders als Filip. Während Filip sich solche Dinge nur denken würde und es nicht wagen würde, so etwas laut auszusprechen, dachte sich Lucie nichts dabei und ließ alle an ihren Gedanken teilhaben. Eine Eigenschaft die Steffen immer an dem jungen Mädchen fasziniert hatte. Diese hatte auch schon so oft für witzige Momente gesorgt. Auf einmal kamen die ganzen schönen Erinnerungen wieder hoch. Wie konnte er es zulassen, sie zu verlieren?
"Ok: Ich bin nicht hergekommen, um mit dir über deinen seltsamen Mitbewohner zu plaudern", sagte Lucie schließlich. "Ja, dass habe ich auch vermutet, auch wenn man über Toby viel reden könnte", meinte Steffen und versuchte die Stimmung etwas aufzubessern, denn er spürte, dass dieses Gespräch noch eine unangenehme Richtung einschlagen würde. "Also ich glaub ich kann dir gleich mitteilen, dass ich alles weiß: Also was zwischen Papa und dir abgelaufen ist", brachte Lucie die Sache auf den Punkt und verschränkte vorwurfsvoll die Arme vor der Brust. Ein verzweifeltes Seufzen entfuhr Steffens Kehle, während er sich nervös über das Gesicht fuhr. Er hätte es ahnen müssen, dass dies alles irgendwann auf ihn zurückkommen würde. Verzweifelt versuchte er nach einer guten Antwort, wie er jetzt am besten auf Lucies Kommentar reagieren sollte. Wie sollte er ihr das am besten erklären? "Lucie ... es tut mir leid, dass du das erfahren musstest ... ich will dir sagen, dass ich niemals die Absicht gehabt hatte, eure Familie zu zerstören und seitdem Tag, an dem wir diese Schwelle übertreten haben ist kein Tag vergangen, an dem ich mich nicht beschissen gefühlt habe und mich dafür gehasst habe. Seitdem plagen mich jeden Tag diese Schuldgefühle", sprudelte die tiefe Reue aus Steffen heraus und er versuchte diese Worte würden irgendwie Lucie erreichen, so wie sie gemeint waren. Es sprach nämlich die pure Ehrlichkeit aus Steffen. Er hatte nie die Absicht gehabt, dass so etwas passieren würde.
"Ich mach niemanden von euch Vorwürfe für das was in der Vergangenheit passiert ist, denn das kann man eh nicht mehr ändern - der Grund wieso ich hier bin, ist, dass ich dein Verhalten unter aller Sau finde. Ja ich kann verstehen, dass es für dich nicht einfach ist Filip jeden Tag sehen zu müssen, aber ich finde dein Verhalten einfach kindisch. Hast du mir nicht mal gesagt, als ich dich um Rat gefragt habe, als ich richtig scheiße gebaut hatte und Angst hatte es Papa zu sagen, dass man vor seinen Problemen nicht weglaufen sollte: Und was machst du gerade?", sprudelte nun auch die Wut aus Lucie heraus. Sie hatte gar keine Ahnung mehr, ob die Worte, die sie aus sich herausgebracht hatte, überhaupt irgendeinen Sinn ergaben. Sie hatte einfach ihren Gefühlen freien Lauf gelassen und hatte die Hoffnung, dass diese eine Wirkung bei Steffen erzielen würden. "Ich hab nicht angefangen: Filip ist als erster vor diesem Problem weggerannt als er sich noch Barcelona verpisst hat. Von mir aus hätte er da einfach bleiben können", fauchte Steffen. Es war gerade mal ein Tag vergangen, an dem er nicht mit dem Thema Filip konfrontiert wurde und schon holte ihn diese Sache wieder ein. Wann würde der Tscheche ihn endlich in Ruhe lassen? "Genau deswegen könntest du nicht denselben Fehler machen wie Papa", entgegnete Lucie und verschränkte erwartungsvoll die Arme vor ihrer Brust.
"Was erwartest du jetzt von mir? Dein Vater hat mir ganz klar zu verstehen gegeben, was er davon hält, dass ich mich nicht mehr verstecken möchte. Wenn ich diese Person in Kiel nicht sein kann, dann muss ich eben gehen", fragte er vorwurfsvoll. "Ich erwarte, dass du nicht noch mehr Probleme machst. Papa hat gerade echt genug um die Ohren. Da musst du jetzt nicht so eine kindische Aktion aus purem Protest durchziehen, die nicht nur euch beide betrifft, sondern die gesamte Mannschaft. Es geht hier nicht nur um euch und eure Probleme: Ihr tragt auch die Verantwortung für die Mannschaft, den Verein und die Fans. Ich erwarte von euch beiden, dass ihr endlich mit diesem Kindergartengetue aufhört und aufhört euch wegen Dinge, die damals geschehen sind Vorwürfe macht. Es wird nichts daran ändern, dass Filip damals gegangen ist, wenn du ihm das immer wieder zu verstehen gibst. Genauso wenig macht es Sinn, wenn Filip dir jetzt die Schuld dafür gibt, dass Mama verschollen ist. Ihr müsst beide endlich aufhören, den Schuldigen für das Vergangene zu suchen. Ihr sollt irgendeinen Weg finden, wie ihr es schafft euch zusammenzureißen und sinnvoll miteinander zusammenzuarbeiten - für den Verein, die Stadt, die Fans und vor allem auch für eure Mitspieler, die es nicht verdient haben, dass ihre Ziele wegen euren Keiferein in Gefahr geraten. Das werde ich Papa auch noch genauso sagen und ich hoffe, dass ihr euch jetzt endlich zusammenreißt und die Sache wie Erwachsene angeht. Ganz ehrlich", sprach Lucie ihr Machtwort. Diese Aussage machte Steffen erstmal sprachlos. Er hätte jetzt mit allem gerechnet, dass sie ihn anschreit, wieso er mit ihrem Vater eine Affäre haben musste. Ihm die Schuld dafür gibt, dass ihre Mutter aktuell nicht mehr zuhause ist. Aber im Gegensatz hielt sie ihm einen Vortrag und sagt ihm, dass er aufhören soll sich wie ein Kleinkind zu verhalten und die Sache nun entgültig aus der Welt schaffen soll. Dieses Mädchen überraschte ihn immer wieder aufs Neue.
"Und wenn ich jetzt schon dabei bin: Ich finde es scheiße, dass du mich wegen dieser Sache mit Papa aus deinem Leben verbannt hast. Und ich bin deswegen immer noch sauer auf dich und werde dass vermutlich auch noch eine ganze Weile sein. Aber ich bin nicht so kindisch wie ihr und wenn du willst, fände ich es schön, wenn wir diese Sache einfach vergessen könnten und wieder von vorne anfangen könnten, denn ich könnte einen großen Bruder aktuell echt gebrauchen", fuhr Lucie fort und schaute Steffen erwartungsvoll an. "Lucie es tut mir leid und ich fände es auch schön, wenn wenigstens wir beide wieder anständig miteinander reden könnten", stellte auch Steffen sofort klar, dass er den Kontakt zu Lucie auch sehr vermisst hatte und sich auch freuen würde, wenn sie wieder öfters schreiben würden. "Gut: Dann hoffe ich, du denkst mal über das was ich gesagt habe nach. Ich würde dir gerne noch mehr Dinge an den Kopf werfen und glaub mir ich hätte noch einiges auf Lager, was ich loswerden könnte. Aber ich muss jetzt los zum Bus, sonst komme ich zur spät zur Schule und wenn Papa das erfährt, dann bin ich", begann Lucie und Steffen unterbrach sie, indem er ihren Satz beendet: "Dann bist du richtig am Arsch, schon verstanden", lachte dieser. Auch Lucie musste schmunzeln. Für einen Moment fühlte es sich an wie früher.
Auch in Steffen kam die Hoffnung auf, dass wenigstens zwischen Lucie und ihm wieder eine Verbindung aufgebaut werden könnte. Bei Filip sah er dies jedoch nicht. Zwischen ihnen war der Spalt bereits zu groß geworden um diesen jemals wieder überbrücken zu können. Ja, vielleicht würden sie es schaffen miteinander arbeiten zu können, aber mehr würde nicht geschehen, davon war Steffen überzeugt. Sie hatten sich bereits für immer aus den Augen verloren. Das Gespräch gestern hatte ihnen den Rest gegeben. Er glaubte nicht mehr an eine Zukunft. Doch seltsamerweise machte ihn das aktuell nichts mehr aus. War er vielleicht wirklich gerade dabei, die Sache mit Filip vergessen zu können?
"Also ich muss dann los", riss ihn Lucies Stimme aus den Gedanken. "Ja, klar. Komm gut in der Schule an: Kannst dich gerne jederzeit bei mir melden, wenn du jemand zum Reden brauchst", bot er ihr an, dass sie ihm wieder schreiben konnte und er versprach ihr auch, dass er antworten würde. Zufrieden schmunzelte Lucie. Bevor sie jedoch die Wohnung verließ hatte sie ein Anliegen: "Es wäre glaub besser, wenn Papa hiervon nichts erfährt", meinte diese und schaute ihn flehend an. "Schon klar", gab Steffen ihr zu Verstehen, dass auch er nicht gerade so scharf drauf war, Filip davon zu erzählen. Außerdem hatte Steffen vorerst eh nicht so schnell vor, wieder das Gespräch zu Filip zu führen. Zwar konnte er sich vorstellen, in einigen Tagen wieder zu der Mannschaft zurückzukehren, doch aktuell brauchte er diesen Abstand einfach. Es gab so viele Dinge, über die sich Steffen erstmal klar werden musste und das Treffen mit Alex sorgte nicht gerade dafür, dass sich das Chaos in seinem Kopf legte. "Danke, bis dann", waren die Worte mit welchen dann Lucie aus der Wohnung verschwand und Steffen wieder allein zurückließ. Lucie hoffte, dass sie Steffen irgendwie dazu bringen könnte, seine Entscheidung zu überdenken und ihrem Vater so etwas geholfen zu haben. Mit einem zufriedenen Gefühl stieg sie schließlich wieder in den Bus ein Richtung Schule.
Guten Morgen🥰 Hoffe das Kapitel hat euch gefallen🥰 Noch eine Woche dann hab ich auch endlich frei - ich bin zur Zeit so nervös immer wenn ich meine Unimails update, weil ich auf mein Ergebnis von der ersten Klausur warte😂🙈 Bei Mathe frage ich mich immer wie ich das bestehen will😂 ich hoffe so, dass ich das irgendwie schaffe haha😂 Gerade bin ich dabei meine Formelsammlung zu schreiben die ja 4 DinA4 Seiten lang sein darf und wenn man klein schreibt so wie ich dann passt da erstaunlich viel drauf haha😂😂 stellt sich nur die Frage ob ich des in der Prüfung dann auch lesen kann😂 Heut Mittag kommt dann endlich wieder Handball wuhu😂😍 Deswegen werde ich jetzt schon aufstehen und mein Morgen Workout machen, dass ich vor dem Mathe Vorbereitungskurs noch was schaffe 😂🤪 Ich hoffe, dass ich es in meiner freien Zeit schaffe die Story abzuschließen, weil all zu viele Kapitel habe ich nicht mehr geplant🥰 Langsam merke ich nämlich das ich langsam wieder was Neues brauche😂 Aber keine Sorge für euch werden es noch genug Kapitel aktuell hab ich 81 geschrieben😂 So dann wünsche ich euch einen schönen Tag🥰
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Hidden Kisses
Fanfiction~Man, denkst du nicht auch manchmal auch an uns zwei? Egal, was heute ist, es war 'ne wunderschöne Zeit~ Sie hätten sich niemals so nah kommen dürfen und doch geschah es unüberlegt und aus dem Bauch heraus. Entscheidungen wurden unüberlegt getroffen...