Verschlafen öffnete Steffen die Augen und blinzelte in das bereits erhellte Schlafzimmer. Sobald Alex bemerkt hatte, dass Steffen wach war richtete er sich auf einen Ellenbogen gestützt auf und lächelte Steffen verträumt entgegen. "Guten Morgen. Ich hab das so vermisst", flüserte Alex und strich Steffen liebevoll über die Wange, bevor er vorsichtig dem Franken seine Lippen aufdrückte. Dieses wunderschöne Gefühl breitete sich in Steffens Körper aus und hier und da spürte er die berühmt berüchtigten Schmetterlinge durch seinen Bauch fliegen. Es war einfach ein so schönes Gefühl morgens nicht alleine wach zu werden. Zu wissen, dass da jemand bei einem ist. Er spürte wie Alexs Hände verlangender über seinen nackten Oberkörper wanderten und Alex immer weiter zu ihm hinüberrutschte. Mittlerweile lag er so gut wie auf Steffen, während ihre Lippen gierig aneinander saugten und dieses Gefühl in sich aufnahmen. Steffens Finger wanderten durch Alexs dunklenen Haare und Steffen spürte wie er diese Nähe die letzten Tage vermisst hatte. Trotzdem spürte er dieses Hemmung in seinem Hinterkopf. Er wusste das Filip nur wenige Meter entfernt war. Es fühlte sich irgendwie nicht richtig an.
Am gestrigen Abend hatte Steffen diesem starkem Verlangen nicht nachgeben können, doch jetzt trieb ihn diese Hemmung dazu, Alex leicht von sich zu stoßen, um wieder etwas Luft zu bekommen. Sofort spürte er diesen vorwurfsvollen und fragenden Blick auf sich. Seine grüne Augen musterten ihn skeptisch. "Ich bin noch nicht mal richtig wach", erklärte Steffen und konnte sich ein herzhaftes Gähnen nicht verkneifen, was nun auch wieder ein Lächeln auf Alexs Lippen zauberte. "Du Schlafmütze", meinte dieser kopfschüttelnd und rollte sich über Steffen hinweg wieder auf die andere Betthälfte. Mit der rechten Hand griff er kurz nach seinem Handy. Es war kurz nach acht Uhr. Um neun musste er spätestens los zu Arbeit. In seinen Augen viel zu wenig Zeit. "Wie viel Uhr ist es denn?", wollte Steffen gähnend wissen, während er sich verschlafen die Augen rieb. "Kurz nach acht", antwortete Alex und rollte sich wieder zu Steffen. Er kuschelte sich an Steffens Brust und begann gedankenverloren Kreise auf dessen durchtrainierten Oberkörper zu zeichnen. "Also ich hätte noch genug Zeit für eine Runde Zwei", meinte dieser und grinste Steffen mit seinem typischen spielerischen Lächeln an, bei welchem es Steffen echt schwerfiel einen klaren Kopf zu bewahren. "Ich geh mir kurz was zu trinken holen und dann komme ich wieder", meinte Steffen daraufhin und zwinkerte Alex genauso verführerisch zu, bevor er die Bettdecke beiseite warf und das Gästezimmer verließ.
Seine nackten Füßen beeilten sich in die Küche zu gehen, denn der Boden war eiskalt. Aus diesem Grund hüpfte Steffen etwas wie ein besoffener Flamingo von einem Bein auf das andere, damit seine Füße nur kurz den kalten Boden berührten. Er lief zielstrebig auf den Küchenschrank zu, holte sich ein Glas und schenkte sich etwas Wasser ein. Er wollte gerade zum trinken ansetzen, da fiel sein Blick Richtung Esstisch. An diesem saß Filip. Sein Blick war starr auf den Laptopbildschirm gerichtet. Neben ihm standen mehrere Tassen herum, die vermutlich alle mit Kaffee gefüllt waren. Er hatte ihn noch nicht bemerkt. War er eingeschlafen? Auch als Steffen ihm einen guten Morgen wünschte, reagierte er nicht. Also begann Steffen energisch vor Filips Augen mit der Hand rumzuwedeln und schnippste ein paar Mal mit den Fingern. "Filip?", fragte er besorgt. Erst jetzt zuckte der Tscheche erschrocken zusammen und schaute als hätte er ein Gespenst gesehen zu Steffen auf. "Was? Ist was passiert hab ich was verpasst?", stammelte dieser. Unterdessen wurde er von einem herzhaften Gähnen unterbrochen. Steffen waren die dicken Augenringe nicht entgangen. Hatte er heute Nacht überhaupt ein Auge zugemacht? War er die ganze Nacht hier gesessen? "Seid wann bist du bitte wach?", wollte Steffen wissen mit einem Blick auf die vielen Tassen gerichtet. "Drei ... vier...keine Ahnung", stammelte Filip und begann sein Blick wieder auf das Laptop zu richten und spulte die Videosequenz einige Minuten wieder zurück. Er musste wohl kurz eingeschlafen sein.
Steffen machte sich unterdessen Sorgen um Filip. So hatte er ihn noch nie gesehen. Natürlich war Filip oft bis spät in die Nacht wach und schaute sich alte Spiele an, aber so fertig hatte er ihn noch nie erlebt. Filips Augen waren total leblos. Mittlerweile schöpfte Steffen einen Verdacht. Er hätte es wissen müssen, dass es keine gute Idee ist Alex hierher mitzubringen. Tiefe Schuldgefühle machten sich bei Steffen breit. Er musste es jetzt einfach wissen, ob es wegen Alex war. "Es macht dir doch was aus", begann Steffen und schaute Filip während er diese Worte aussprach direkt in die Augen. "Was hast du denn bitte anderes erwartet", konterte Filip daraufhin und funkelte Steffen wütend an. "Ich hab dich gefragt - du hättest ruhig sagen können, dass es dir nicht recht ist", warf Steffen sofort ein. Er hatte ihn gefragt. Es ist ja nicht so, dass er Alex unerlaubt angeschleppt hat. "Steffen was hätte ich denn an deiner Stelle sagen sollen?", fragte Filip daraufhin vorwurfsvoll. Er hätte ja schlecht Steffen sagen können: "Du Steffen, ich will nicht, dass Alex kommt, weil ich es nicht ertrage dich mit ihm zu sehen."
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Hidden Kisses
Fanfiction~Man, denkst du nicht auch manchmal auch an uns zwei? Egal, was heute ist, es war 'ne wunderschöne Zeit~ Sie hätten sich niemals so nah kommen dürfen und doch geschah es unüberlegt und aus dem Bauch heraus. Entscheidungen wurden unüberlegt getroffen...