69: Mannschaftessen mit Stimmungskiller

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41:26 stand auf dem Videowürfel, als das Spiel letztendlich abgepfiffen wurde und die Jungs freudestrahlend sich in den Armen lagen. Purer Stolz machte sich bei Filip stolz. Er hätte nach dem gestrigen Training mit allem möglichen gerechnet, doch die Jungs haben ein großartiges Spiel abgeliefert. Die Abwehr hat sich gut bewegt und dem Aufsteiger von Anfang an das Leben schwer gemacht. Viele Ballverluste, die die Zebras zu schnellen Gegenstößen eingeladen haben, hatten sie schnell in Führung gebracht. Am Ende stand dieser haushoher Heimsieg zu Buche. Die Erleichterung fiel von Filips Schultern ab, als er sich mit dem gegnerischen Traininer fair nach dem Spiel die Hand schüttelte. Fassungslos warf er nochmal einen Blick an die Hallendecke. Das Grinsen war ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Ein wehmütiger Blick galten den leeren Rängen. Filip konnte sich nur zu gut vorstellen, was hier heute los wäre, wenn 10000 Fans in der Halle wären. Vermutlich wäre das Hallendach der Sparkassen Arena bereits in der Ostsee gelandet.

Auch bei Steffen ließ die Freude über den klaren Sieg, die Erinnerungen an den gestrigen Tag verblassen. Ein breites Grinsen hatte sich auf seinen Lippen gebildet, als er seinen Mannschaftskollegen in die Kabine folgte. Breit grinsend schlang er laut jubelnd seine Arme um seinen Positionskollegen Harald, dem das Grinsen auch aufs Gesicht geschrieben stand. Solche Spiele waren immer die Schönsten. Die Moment für welche ein Sportler lebte. Als die beiden die Tür zur Kabine aufrissen und laut gröhlend sich zu den anderen gesellten, brüllte Peke laut in die Runde: "Miha schuldet uns allen Bier", freute er sich. Der Slowene hatte nämlich das 40 Tor erzielt, was immer hieß, dass dieser ein Kasten Bier der Mannschaft schuldig war. "Aber bitte nicht dieses widerliche Geschöff aus dem Norden. Des muss schon gescheit fränkisches Bier sein", kam es sofort von Steffen. "Noch irgendwelche Extrawünsche?", fragte Miha genervt in die Runde, woraufhin auch noch einige andere ihre Extrawünsche äußerten und Miha noch mehr die Augen verdrehte. Die Stimmung war hervorragend. Niclas ließ über seine Musik Boxen Party Hits laufen, zu welchen alle laut mitgröhlten. Es herrschte Stimmung, als hätten sie einen großen Titel geholt. Doch für alle war es ein Befreiungsschlag nach dem gestrigen Ereignis im Training. Es hatte einfach niemand damit gerechnet, dass sie heute einen so deutlichen Sieg einfahren würden. Die Kabine ging auf und Filip trat mit einem breiten Grinsen gefolgt von Victor und Sprengi, die ebenfalls bester Laune waren, ein.

Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, ließ Filip einen begeisterten Schrei von sich, den er sich bisher aufgespart hatte. "Einfach nur geil Jungs. Ich bin so unfassbar stolz und dankbar für dieses geile Erlebnis. Vor allem nach dem gestrigen Tag. Als Entschuldigung wegen gestern würde ich euch alle anschließend noch auf ein Pizza einladen zur Feier des Tages. Wer weiß wie lange die Restaurants noch offen sind", schlug Filip einen Mannschaftsabend zur Feier des Tages vor. Er erhielt lauten Beifall und alle waren begeistert von dem Vorschlag. Es war Ewigkeiten her, dass sie als Mannschaft zusammen essen waren. "Gut dann treffen wir uns in einer halben Stunde an unserem Stammlokal?", schlug Filip vor und alle waren einverstanden. Die kleine Kabinenparty wurde abgesagt und die Jungs begannen duschen zu gehen, um rechtzeitig fertig zu werden.

30 Minuten später versammelten sich die Spieler des THW Kiels vor ihrem Stammlokal, in welchem schon der ein oder andere Mannschaftsabend gefeiert wurde. Durch die Eingangstür wehte bereits dieser leckere Duft nach italienischem Essen, der den ausgehungerten Spielern das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Während alle anderen draußen warteten, waren Filip und Sprengi kurz drinnen verschwunden, um mit der Bedienung zu reden. Filip hatte bereits am gestrigen Abend im Voraus für die Jungs einen Tisch reserviert. Schließlich war es in den aktuellen Zeiten nicht gerade einfach für eine ganze Mannschaft Platz in einem Restaurant zu finden, wo sie nur ein Bruchteil von dem Bestuhlen durften, wie es normalerweise üblich war. Aufgeregt hüpften die Jungs vor der Eingangstür auf und ab, um sich bei den frischen Temperaturen etwas warm zu halten. "So eine Maske hat schon einen Vorteil", warf Niclas nach einer Weile ein. Alle schauten fragend in die Richtung des Schwedens. "Man friert nicht so im Gesicht", klärte er die anderen auf, die ihm nun auch lachend zustimmten. "Ja hast recht dieser kack eiskalte Wind klatscht einem nicht ganz so ungeschützt in die Fresse", stimmte ihm Sven lachend zu. Die Tür ging auf und Sprengi zeigte den Jungs an, dass sie reinkommen könnten. Sie wurde in einen Bereich abseits vom normalen Gästebetrieb gebracht und mussten sich leider auch auf kleinere Tische aufteilen. Es war eben doch nicht alles wie sonst. Trotzdem war es ein schönes Gefühl als Mannschaft wieder rauszukommen. Steffen war auch erleichtert so weit wie möglich Abstand von Filip halten zu können. Er setzte sich zusammen mit Niko, Rune und Sander an einen der Tische relativ nah an der Tür, sodass sie einen guten Ausblick auf den restlichen Teil des Restaurants hatten.

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