Natürlich war auch den anderen am Tisch die seltsame Stimmung, die sich nachdem Steffen und Filip von der Toilette wiedergekehrt waren über den Tischen ausgebreitet hatte, nicht entgangen. Vor allem Rune musterte seine beiden besten Freunde mit skeptischem Blick. Was war auf der Toilette vorgefallen? Was war damals zwischen den beiden vorgefallen? Erneut begann der gebürtige Kieler sich alle möglichen Szenarien auszumalen, was dazu geführt hat, dass sich die einst besten Freunde, die einander nicht von der Seite gewichen sind, nun so distanziert waren. Hatten sie sich gestritten? War vielleicht sogar eine Frau im Spiel gewesen? Eigentlich hatte Rune immer gedacht, dass die beiden ihm vertrauen würden, doch anscheinend taten sie es dann wiederum doch nicht. Wie gerne würde er mehr wissen. Wie gerne würde er den beiden helfen können. Nachdenklich musterte er seinen gegenüber: Steffen stocherte lustlos auf seiner Pizza herum und schaute kein einziges Mal von seinem Teller auf. Filip hingegen schien sich von der Sache auf der Toilette durch Gespräche mit seiner Tochter abzulenken. "Erde an Steffen", genervt schnipste Rune vor dem Gesicht von Steffen herum, woraufhin dieser erschrocken zusammenzuckte.
"Wie?... Wo?... Was?.... Wann?", stotterte der Franke verwirrt, während die anderem ihm nun auch fragende Blicke zu warfen. "Was ist denn heute mit dir los, Raffi?", wollte nun auch der Österreicher wissen und legte seinen Arm um diesen. Unauffällig für alle anderen am Tisch, fanden sich die Augenpaare von Filip und Steffen, bevor Steffen schließlich antwortete: "Heut ist einfach nicht so mein Tag! Bin wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden", erklärte er trocken, was die anderen ihm zum Glück abkauften. Nur Rune ahnte, dass es mit Filip zusammenhing, dass sich sein Freund heute so seltsam verhielt. Aber vielleicht brauchten sie einfach nur etwas Zeit, um sich wieder einzuspielen. Es war ja sehr viel Zeit vergangen, seit sich die beiden das letzte Mal gesehen haben. Absofort beteiligte sich Steffen wieder an den Gesprächen, auch wenn es ihm schwerfiel, sich so normal wie möglich zu verhalten, während in seiner Brust dieses seltsame Kribbeln brannte. Wie sollte er das nur die nächsten Wochen aushalten? Es war unmöglich, dass er sich in diesem Zustand auf das Training und seine Leistung konzentrieren konnte. Steffen wusste, dass er mit Filip unter vier Augen über die Sache, die vor fünf Jahren gewesen ist, reden musste. Doch nur wie und wann? Und außerdem was sollte er sagen? Er wusste, dass sie darüber reden müssen, damit er es entgültig schaffen konnte, die Vergangenheit abzuhaken. Trotzdem machte ihm die Vorstellung Angst. Große Angst! Was wenn er das Gegenteil damit bewirken würde? Sie mussten die Sache aus der Welt schaffen! Egal wie! Sie mussten sich damit abfinden, dass sie nun Vorgestetzer und Angestellter waren. Trainer und Spieler! Was früher einmal war, hatte nun kein Gewicht mehr! Auch Filip hatte so seine Schwierigkeiten immer die volle Aufmerksamkeit auf den Gesprächen zu halten. Immer wieder warf er seinem Gegenüber sehnsüchtige Blicke zu, welche jener jedoch nicht wahrnahm, weil er entweder zu sehr in Gedanken versunken war, beziehungsweise sich immer mehr mit Magnus unterhielt, weil dieser dieses Kribbeln in seinem Bauch verdrängen musste.
Wieder einmal war es der Österreicher, der es schaffte mit einer lustigen Geschichte die gesamte Truppe zum Lachen zu bringen: "Ihr kennt das doch sicherlich, dass man wenn man Pfannkuchen macht, die dreht indem man sie mit der Pfanne hochwirft und dann wieder fängt, damit sie sich drehen oder?", wollte dieser breitgrinsend wissen. Natürlich nickten alle, wussten aber noch nicht wirklich worauf der Österreicher hinauswollte. "Als ich glaub so neun war wollten, meine Schwester und ich meinen Eltern am Hochzeitstag so eine Überraschung machen, indem wir ein Frühstück für sie machen. Und da haben wir auch Pfannkuchen gemacht: Ich hab dann mit meiner Schwester gewettet, dass ich es schaffe wie Mama die Pfannkuchen zu wenden", fuhr Niko fort und hatte immer mehr Mühe sich zusammenzureißen. "Ich ahne nichts gutes", proheziehte Magnus. "Ich hab gerade die Pfanne hochgeschleudert und musste dem Pfannenkuchen hinterherrennen, weil er bisschen weit geflogen ist und in dem Moment kam mein Vater rein, dem ich dann die Pfanne ausversehen voll in die Fresse gehauen habe: Wegen mir hat er jetzt zwei künstliche Schneidezähne: Bis heute ziehen mich meine Eltern, damit auf, dass sie ihren Hochzeitstag damals in der Zahnklinik verbringen durften", kicherte Niko. "Oh man Niko", lachend schüttelte Rune den Kopf. „Dann hat sich der kleine Niko im Gegensatz zum großen kaum verändert", meinte Lukas, „er kann einfach nicht kochen." Wütend funkelte Niko seinen besten Freund an, wusste aber auch, dass dieser mit seiner Aussage recht hatte.
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Hidden Kisses
Fanfiction~Man, denkst du nicht auch manchmal auch an uns zwei? Egal, was heute ist, es war 'ne wunderschöne Zeit~ Sie hätten sich niemals so nah kommen dürfen und doch geschah es unüberlegt und aus dem Bauch heraus. Entscheidungen wurden unüberlegt getroffen...