Dule:
Sobald ich den Ball zwischen den Fingern hielt, gerieten meine Gedanken was heute mit unserem Trainer los ist wieder in den Hintergrund. Wenn ich das runde Ding in meinen Händen hielt, dann gab es für mich nur eine Sache, der ich meine Aufmerksamkeit schenkte: Dem Spiel. Nach dem routinierten Aufwärmprogramm, bei welchem wir uns erst warmgelaufen haben, eingeworfen haben und anschließend auch unsere Torhüter warmgemacht hatten, rief uns Filip zu sich. Mittlerweile schien er sich vorerst wieder gesammelt zu haben. Er gab uns eine umfassende Review über unsere Leistung während des Traininglagers. Er wand sich dananch auch anschließend nochmal an jeden einzelnen und gab diesem noch ein persönlichen Feedback, woran dieser noch arbeiten konnte. Ich liebte die Zusammenarbeit mit Filip bereits jetzt und wusste, dass er genau das richtige Händchen für diesen Job hatte. All die Zweifel, ob Filip wirklich bereit war uns bereits zu trainieren, waren verflogen. Ja, er war bereit!
Während er seine Feedbackrunde fortfuhr gesellte ich mich zu Miha und Peke, die sich auf dem Spielfeld hingesetzt hatten und miteinander tuschelten. "Ich würde so gerne wissen, wieso unser Trainer heute zu spät gekommen ist", quiekte Miha aufgeregt und auch unser sonst so ruhiger und zurückhaltender Kreisläufer konnte nicht leugnen, dass er zu gerne wüsste, was heute morgen im Hause Jicha vorgefallen ist. Auch ich begann mir wieder Gedanken zu machen und musterte unseren Trainer nochmal genau. Gerade war er mit Steffen im Gespräch. Auch wenn es nach außenhin für alle anderen so wirken müsste, als wäre bei diesem Gespräch nichts anders als bei den anderen, erkannte ich eine minimalen Unterschied, den man aber nur erkannte, wenn man die beiden genausten unter die Lupe nahm. Steffen schaute Filip bei dem Gespräch nie direkt in die Augen und auch FIlip mied den direkten Blickkontakt. Außerdem hielt er zu Steffen immer etwas mehr Abstand als zu anderen Spielern. An Steffens nervösen Händeabwischen an seinem Trikot konnte man zudem erkennen, dass Steffen etwas unbeholfen war und sich in Filips Nähe nicht Wohl zu fühlen schien. "Was ist so interessant, dass du unseren Trainer und Raffi mit deinem Laser-Blick unter die Lupe nimmst?", wollte Miha wissen und hüpfte neben mir auf und ab, als würde ihm das hilfen, auch die Details zu erkennen, die mir aufgefallen waren. "Nichts", wand ich schnell ein und hoffte Miha würde sich mit dieser Antwort zufrieden geben. Pustekuchen! Er klammerte sich an meinem Arm fest: "Komm schon Brate du kannst mir nichts vormachen: Was ist los?", startete einen neuen Versuch. "Ich geh nur meinem Job als Kapitän nach", wich erneut aus und versuchte Miha abzuschütteln. Mittlerweile war nun Rune an der Reihe. Und sofort bestätigten sich meine Erkenntnisse. Filip schaute bei dem ganzen Gespräch Rune direkt in die Augen und immer mal wieder legte er seinen Arm um seinen Außenspieler, während er ihm auf seinem Reviewbogen einige Dinge erklärte. Bei Steffen hatte er dies nicht gemacht.
Ich wurde mittlerweile immer neugieriger. Miha hatte mittlerweile aufgegeben und hatte sich nun zu Magnus und Niclas gesellt und nervte die beiden. Ja, unser Zwerg konnte einem manchmal echt auf die Nerven gehen. Aber wir liebten ihn über alles.
Nach der Feedbackrunde wurden wir wieder alle zu Filip berufen und er erklärte uns, dass er erstmal bisschen mit uns Positionswürfe trainieren wollte und vor allem auch Wert auf Distanzwürfe legen will, weil diese ihm bisher noch nicht ganz so überzeugt haben. Danach würde er noch etwas Kreuzungen üben wollen, um die Passgeschwindigkeit zu optimieren, bevor er zum Schluss das Abschlussspiel ansetzten wollte. Jeder schnappte sich also wieder einen der Bälle, schmierte sich das Harz auf die Hände und stellte sich in der Reihe auf. Unterdessen hatte Sprengi bereits die aufbalsbaren Abwehrmännchen wieder aufgestellt. "Günter ist back", freute sich Miha und rannte auf das Luftding zu. Er wollte dieses umarmen, war jedoch so stürmisch, dass er dieses umschmiss und sich kurz darauf auf diesem lachend wiederfand. "Miha", alle schüttelten lachend den Kopf. Selbst Filip konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "So jetzt wird trainiert und nicht gekuschelt", forderte er unseren Kleinsten auf, der sich wieder aufrappelte und stellte sich hinten an. "Ok alle von Links Außen", kündigte Filip an. Auch wenn es etwas ungewöhnlich war, mal von allen Positionen zu werfen, fand ich es gut, dass uns Filip auf jede Situation im Spiel vorbereiten wollte. Man wusste nie, von welcher Position man vielleicht man zufällig werfen musste, wenn sich dort eine unerwartete Lücke gibt. Also durften wir von jeder Position sechs mal werfen. Für jeden Fehlwurf musste wir 10 Liegestützen machen.
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Hidden Kisses
Fanfiction~Man, denkst du nicht auch manchmal auch an uns zwei? Egal, was heute ist, es war 'ne wunderschöne Zeit~ Sie hätten sich niemals so nah kommen dürfen und doch geschah es unüberlegt und aus dem Bauch heraus. Entscheidungen wurden unüberlegt getroffen...