Auch wenn Steffen versuchte seinen Blick aus dem Busfenster zu richten, geschah es immer wieder, dass sein Blick automatisch in seine Richtung wanderte. Zu seinem Pech, saß Filip ausgerechnet entgegen der Fahrtrichtung, weshalb seine Augen die von Filip trafen. Sofort spürte Steffen dieses Kribbeln in seinem Bauch. Sofort war diese tiefe Verbundheit, die er auch vor fünf Jahren gespürt hatte wieder da. Egal wie viel Distanz die Jahre zwischen sie gebracht hatte, wusste Steffen, dass da immer noch diese Verbindung zwischen ihnen bestand. Ihre Blicken sprachen die Wahrheit. Er konnte nicht länger verleugnen, was er nach all den Jahren immer noch für Filip empfand. Doch auch wenn sein Herz danach schrie, auf der Stelle aufzustehen, seine Lippen auf die von Filip zu drücken und ihn endlich von dieser Qual zu befreien, sagte ihm sein Verstand das komplette Gegenteil. Er musste ihm aus dem Weg gehen. Eine Möglichkeit finden, wie er diese Gefühle endlich aus der Welt schaffen konnte. Aber die Tatsache, dass Filip immer noch genauso heiß aussah machte die Sache nicht gerade einfacher. Zudem diese wunderschönen blauen Augen, die ihn einfach nicht in Ruhe ließen. Auch Steffen war mittlerweile aufgefallen, dass Filip ihm immer wieder unauffällige Blicke zu warf, als würde er auch darauf warten, ihm wieder direkt in die Augen sehen zu können. Als würde er ihm etwas mitteilen wollen, dass niemand anderes erfahren durfte. Doch diesen Gefallen durfe er ihm nicht machen: "Denk daran, was er dir angetan hat. Er hat dir schon einmal das Herz gebrochen und er wird es wieder tun", ermahnte sich Steffen.
Auch seinem Sitznachbar Rune war aufgefallen, dass Steffen sich weiterhin so seltsam verhielt. Immer wieder schaute Rune nachdenklich aus seinem Buch hoch. Wie gerne würde er seinem Freund helfen. Er spürte doch, dass Steffen die Sache mit Filip belastete. Doch wie sollte er ihm helfen, wenn Steffen ihm nicht sagte, was Sache war. Wieso vertraute er ihm nicht? Aktuell starrte Steffen wieder lustlos aus dem Fenster. Normalerweise war er immer gut gelaunt gewesen, wenn sie ins Trainingslager aufgebrochen waren. Und das war für Steffen, um eine so frühe Uhrzeit eine richtige Seltenheit. Er hatte sich immer auf das Trainingslager gefreut. Doch heute starrte er lustlos und schwiegend aus dem Busfenster. Was könnte er machen, um ihn wieder aufzumuntern? Was wenn Filip gar nicht die Ursache für Steffens seltsames Verhalten war. War zwischen Toby und ihm alles in Ordnung? Er sprach so selten über seinen Mitbewohner. Das einzige was er über Toby wusste war, dass er ein Genie war und einer von Steffens ältesten Freunden. Aber aus welchem Grund, er bei Steffen eingezogen war, hatte er ihnen nie verraten? Was wenn Toby ein dunkles Geheimnis verbarg? Mittlerweile merkte auch Rune, dass er auf immer kuriösere Ideen kam: Sollte er ihn einfach mal drauf ansprechen. Er streckte seinen Fuß auf und stupste seinen Freund an, der erschrocken zusammenzuckte. Rune konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, während ihn Steffen verwirrt anschaute. "Alles ok?", fragte er ihn und Steffen nickte nur, doch Rune wusste, dass seine Antwort nicht der Wahrheit entsprach. "Steffen ich weiß genau, dass er dir nicht gut geht", erinnerte Rune seinen Freund daran, dass er ihn mittlerweile zu gut kannte. "Schlecht geschlafen und es ist einfach zu früh", versuchte Steffen es erneut, Runes Fragen zu umgehen. Schließlich gab es Rune auf: Wenn Steffen seine Hilfe nicht wollte, musste er sich wohl damit abfinden, doch er würde nicht so schnell aufgeben. Es wird doch eine Möglichkeit geben, herauszufinden, was mit seinem Freund los war.
Kurz darauf hielt der Bus am Kellersee und alle waren froh sich nach der einstündigen Fahrt etwas die Beine vertreten zu können. Neugierige Blicke wanderten über den Platz. Was würde sie hier erwarten? Vor ihnen lag eine große grüne Wiese, die etwas weiter hinten ins Wasser führte. Doch weit und breit konnte man nichts erkennen, was ihnen einen Hinweis darauf geben könnte, was sie hier machten. Steffen starrte gelangweilt auf seine Fußspitzen. Super! Was machten sie hier? Seeumwanderung? "Ich dachte wir machen was cooles", äußerte sich Miha beleidigt und ließ sich auf einen Baumstampf nieder. "Wir müssen auf jemanden warten: Aber keine Sorge wir sind nicht wegen einer grünen Wiese hier", versuchte Sprengi die Jungs zu beruhigen, während Filip mit Victor abseits diskutierte. Kurz darauf fuhren zwei Autos mit Ladefläche, auf denen irgendwelche Fässer befestigt waren vor. "Hey lasst uns Miha in eine der Regentonnen auf dem Wasser aussetzen", flüsterte Niko seinem Kumpel Lukas vor, der sich ein Lachen verkneifen musste. Zwei Männer stiegen aus und begrüßten Filip und Victor. "Wir werden so wie es aussieht mit Fässern auf dem Wasser ausgesetzt", analysierte Peke das Geschehen. Sofort fingen Mihas Augen zu leuchten an. "Das wird so geil", meinte er optimistisch ohne überhaupt zu wissen, was sie wirklich vorhatten. "Jungs: Wenn wir bitte eure Aufmerksamkeit bekommen könnten", verschaffte sich Filip Ruhe. Seine Stimme löste in Steffens Brust, dieses wohltuende Gefühl aus. Wie gerne er seine Stimme hörte. In seinem Hinterkopf hörte er ihn immer noch seinen Namen flüstern, während er ihm liebevoll über die Wange strich. Sofort verdrängte Steffen den Gedanken wieder. Er musste die Vergangenheit endlich aus seinem Gedächtnis löschen: FÜR IMMER!
"Moin Jungs: Ich bin der Lasse und das neben mir ist der Andi und wir haben heute mit euch einen kleinen Wettbewerb geplant. Wie ihr seht haben wir lauter Fässer und Baumaterial dabei. Eure Aufgabe wird es sein euch in Teams ein Floss zu bauen, anschließend geht es für euch ins Wasser und ihr werdet einmal über den See zu dem Restaurant am anderen Ufer paddeln: Das Team, welches als erstes am anderen Ende ankommt, gewinnt den Wettstreit", fasste dieser Lasse ihre Aufgabe in Worten zusammen. Sofort herrschte wieder eine motiviertere Stimmung. Für Wettkämpfe waren sie immer zu haben!
Anschließend wurden die Baumaterialen von den Autos geladen und gerecht auf zwei Teams aufgeteilt. Jedes Team bekam zusätzlich noch ein Stand Up Padle. Zudem bekamen sie nochmal eine Anweisung, was untersagt und was erlaubt war. Am Ende wurden dann die Teams eingeteilt. "Dürfen wir wählen?", fragte Niko begeistert und warf Filip einen Hundeblick zu. "Gar keine schlechte Idee", meinte Sprengi, "aber als Information, Filip und ich stehen auch bereit." "Warte was, ihr baut mit?", fragte Dule verwirrt und schaute die Trainer verwirrt an. "Wieso nicht? Ist das Trainingslager nicht dazu da, dass man als Team zusammenwächst?", fragte Filip und erhielt daraufhin Zustimmung. Währenddessen spürte Steffen wie sein Herz nervöser zu schlagen begann. Das kann doch nicht wahr sein! Er hoffte einfach, dass das Schicksal ihn nicht zusammen mit Filip in ein Team stecken würde. Mit Filip auf einem engen Floss über einen See padeln, entsprach alles andere als seinem Vorsatz, ihm aus dem Weg zu gehen. Gab es eine Möglichkeit einen Rückzieher zu machen? Eine Lebensmittelvergiftung vortäuschen? Doch er wusste, dass Filip ihn durchschauen würde. Außerdem wie würde er rüberkommen: Er würde nicht einfach so den Schwanz einziehen. Er würde es schon schaffen. Steffen war so in seine Gedanken verteift, dass er nicht mitbekam wie diskutiert wurde, wer wählen darf. "Wie wärs wenn die Neuen wählen?", schlug Rune schließlich vor. "Stimmt Sven und Sander wählen", stimmte ihm Dule zu. Auch die beiden Neuen schienen mit der Entscheidung einverstanden zu sein. Steffen hoffte einfach, er würde nicht zusammen mit Filip in ein Team kommen. Alles andere war ihm egal.
Sander wählte natürlich als erstes Rune in sein Team. Sven entschied sich für Dule. Nach und nach wurden die Spieler ihrer Mannschaft zugeteilt. Steffen befand sich ebenfalls wie Filip noch in keinem Team. Steffens Herz pochte immer schneller. Seine Hände zitterten so nervös war er. Kurz darauf wurde er in das Team von Sander, Rune und Niclas gewählt. Er klaschte sich mit seinen Freunden ab. "Die machen wir fertig", meinte Niclas optimistisch und warf dem gegnerischen Blick herausfordernde Blicke zu. Ihr Team wurde durch Niko und Magnus erweitert. Bisher wurde Filip noch in kein Team gewählt. Der Tscheche hingegen hoffte, dass Sander ihn auswählen würde. Es war ein guter Weg mit Steffen ins Gespräch zu kommen. Auch wenn er wusste, dass Steffen über seine Anwesenheit nicht sehr erfreut sein wird, wollte er endlich wieder in seiner Nähe sein. Er vermisste ihn. "Filip", sprach Sander schließlich die erwünschten Wörter auf, während Steffens Mundwinkel nach unten fielen. "Es war so klar", dachte er. Kurz spielte er noch mit dem Gedanken doch einen Rückzieher zu machen. Doch dann waren die Teams bereits fertig ausgewählt und da sie eine gerade Zahl waren, würde sein Kneifen bedeuten, dass sein Team in Unterzahl war. Außerdem wollte er Filip diesen Triumph nicht lassen. Also würde er sich eben zusammenreißen und so gut es ging Filip aus dem Weg gehen.
Die Teams standen also fest: Sander, Rune, Niclas, Magnus, Steffen, Niko, Niklas, Lukas und Filip gegen Sven, Miha, Dule, Bammbamm, Pavel, Peke, Dario, Harald und Sprengi. Während Victor mit einem der Betreuer zum Ziel fuhr, gab der andere Betreuer das Startsignal und der Wettkampf konnte beginnen.
Moin - zur Feier des Tages noch ein Kapitel😂😍🥳... ahhh war das ein geiles Spiel von den Jungs😍😍😍 Bin gerade so happy🥰🥳!
Wünsche allen noch einen schönen Abend und morgen ein schönes Weihnachtsfest 🥳❤️! Merry Christmas to everyone😂!
Morgen früh kommt dann das Special😊!
DU LIEST GERADE
Hidden Kisses
Fanfiction~Man, denkst du nicht auch manchmal auch an uns zwei? Egal, was heute ist, es war 'ne wunderschöne Zeit~ Sie hätten sich niemals so nah kommen dürfen und doch geschah es unüberlegt und aus dem Bauch heraus. Entscheidungen wurden unüberlegt getroffen...