Aneta kannte Filip gut genug, um zu wissen, dass irgendetwas nicht stimmte. Seit Wochen hatte sie das Gefühl, dass irgendetwas anders ist. Filip war anders. Sie hatte immer gehofft, dass ganze würde sich mit der Zeit wieder legen, doch sie spürte, dass Filip irgendwas auf dem Herzen hatte, es aber nicht schaffte darüber zu reden. Als sie ihn nun mitten in der Nacht bei den kühlen Temperaturen auf den Balkon vorgefunden hatte, wusste sie, dass irgendwas gehörig nicht stimmte. Sie kannte ihren Ehemann. Bereits vorhin im Bett war ihr sein Verhalten seltsam vorgekommen. Er hatte nicht nur schlecht geträumt, so viel stand fest. Ihre braun-grünen Augen suchten die ihres Mannes, der wie versteinert stehen geblieben war. Aneta ging einige Schritte auf ihn zu. Liebevoll legte sie ihre Hand an seine Wange. "Was ist los? Rede bitte mit mir", flehte sie ihn an. Sie wollte ihm helfen. Doch wie sollte sie ihm helfen, wenn er nicht mit ihr sprach. Sie kannte dieses Verhalten. Er hatte sich bereits schonmal so seltsam verhalten:
Rückblick vor etwa achtzehn Jahren:
Die Bombe war geplatzt - ihre Eltern wussten es nun. Sie war schwanger. Mit achtzehn. Ihr Blick galt ihrem Vater, der ihr gegenüber am Tisch saß. Aus seinem Blick konnte sie keinerlei Reaktion herauslesen. Sein Blick war ausdruckslos. Generell herrschte ein unangenehmes Schweigen. Der selbstgebackene Kuchen von Filips Mutter duftete köstlich, doch niemand schien mehr großartigen Appetit zu haben. Die Stimmung wurde von der Neuigkeit gekillt. Sie suchte hilfelos nach seiner Hand. Er saß neben ihr am Esstisch und hatte den ganzen Tag heute noch nicht wirklich viel von sich gegeben. Gedankenverloren spielte er mit der Gabel, die neben seinem Teller lag. Seit gestern wusste er es! Sie hatte sich so viele Reaktionen ausgemalt, wie er auf die Schwangerschaftsnachricht reagieren würde. Doch, dass er so reagieren würde, hätte sie nicht gedacht. Nachdem er erstmal gefühlt minutenlang mit offenem Mund dagesessen ist und in die Leere gestarrt hat, war seine Antwort: "Ok". Kein emotionaler Ausraster. Keine Freude. Einfach nur ein "OK". Nun hatten sie auch ihren Eltern die frohe Botschaft überbracht, doch was die von dieser Neuigkeiten hielten, konnte Aneta absolut nicht erahnen. Seit gefühlt einer Ewigkeit herrschte dieses Schweigen. Die Mundwinkel von Filips Vater hatten bereits mehrmals bedrohlich gezuckt, doch bisher war der Vulkan noch nicht ausgebrochen. Nun vernahm sie ein Räuspern von Filips Vater. Gebannt schauten alle zu diesem. "Es gibt nur eine Möglichkeit: Die beiden müssen heiraten", brach dieser die Stille. Als zustimmendes Nicken von den anderen Erwachsenen am Tisch kam, sprang Filip auf einmal auf: "Tut mir leid, aber ich kann das nicht", stammelte er erschrocken. Sein Gesicht war kreidebleich. Mit diesen Worten verließ er das Esszimmer. Kurz darauf hörte man die Haustür ins Schloss fallen. Auch Aneta musste die Worte der Erwachsenen erstmal verdauen. Heiraten? Mit 18?War das nicht ein bisschen zu früh? Es reichte, dass sie noch immer unter Schock stand von der Nachricht, dass in ihr tatsächlich ein Mensch heranwuchs. Doch jetzt noch eine weitere so weitreichende Entschiedung für ihr Leben treffen zu müssen? Die Schwangerschaft stellte bereits genug auf den Kopf. "Sorry ich brauch auch erstmal ein paar Minuten", entschuldigte sie sich, bevor sie ebenfalls das Esszimmer verließ. Sie nahm ihre Jacke von der Gaderobe und lief nach draußen in den Garten. Auf der Bank neben der Haustür fand sie schließlich Filip. Er hatte den Kopf unter seinen Händen vergraben und schien vollkommen neben der Spur zu sein. Ihm schien das alles über den Kopf hinauszuwachsen. Wortlos ließ sie sich neben ihn auf die Bank fallen und legte ihren Arm um ihn. Er ließ die Umarmung zu, schaute jedoch nicht auf. Für einige Minuten saßen beide schweigend auf der Bank und schienen das Vergangene auf ihre Weise zu verarbeiten. "Vielleicht haben Sie recht", brach Aneta nach einer Weile die Stille. Sofort spürte sie den fassungslosen Blick ihres Freundes. "Was ist schon dabei: Ist es nicht schön wenn unsere gemeinsames Baby von Anfang an in einer richtigen Familie aufwächst. Ja wir sind jung, aber wir schaffen das doch", fuhr sie ihre Gedankengänge weiter aus. "Sorry, aber ich kann das nicht", wiederholte er erneut seine Worte von vorhin. Er war von der Bank aufgesprungen und tigerte nun im Garten auf und ab. "Filip was ist los"; erwartungsvoll schaute sie ihn an. "Ich würde es dir gerne sagen, aber ich will nicht das du mich hasst und meine Eltern dürfen das niemals erfahren und ich kann es dir auch einfach nicht sagen", sprudelte es aus ihm heraus, doch Aneta konnte mit dem Gesagten nichts anfangen. "Filip, was ist los? Rede mit mir! Du kannst mir alles sagen", auffordernd schaute sie ihren Freund an. Über dessen Wangen kullerten mittlerweile die ersten Tränen. Wortlos nahm sie ihn einfach in den Arm. Auch wenn sie die Neugier zerriss, wusste sie, dass sie nun für ihn da sein musste. Irgendwann hatte sich Filip wieder beruhigt. Er spürte einfach, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war. Er musste es ihr sagen. Er hätte dies bereits viel früher machen sollen. Doch er wollte, dass was sie sich aufgebaut hatten nicht einfach so zerstören. Doch sie musste die Wahrheit erfahren. Die Wahrheit über ihn. Auch wenn diese Worte alles zerstören könnten, sie mussten jetzt raus: "Ich kann dich nicht heiraten, weil ich schwul bin", kam er nur mit der Wahrheit entgegen. Mit offenen Mund schaute Aneta ihren Freund an. Nein! Das konnte nicht sein! Filip ist nicht schwul! "Nein... das kann nicht sein", stammelte sie während nun ihr die Tränen über die Wangen rollten. "Doch Aneta: Ich weiß, ich hätte es dir schon viel früher sagen müssen, aber ich hab in den letzten Wochen und Monaten viel mit dieser Sache gerungen, doch ich weiß mittlerweile, dass es die Wahrheit ist, Ich wünschte es wäre anders, aber ich stehe auf Männer", versuchte Filip die Situation zu erklären.
Was als nächstes folgte? Aneta war einfach gegangen. Als er versucht hatte, sie zurückzuhalten, hat sie ihn angeschrien, er soll sie nicht nochmal anfassen. Einige Tage später hatten sie sich ausgesprochen und waren zu dem Entschluss gekommen, dass es für alle die beste Lösung ist, wenn sie heiraten würden. Filip hatte sich damit abgefunden. Aneta hatte akzeptiert, dass Filip sie nie so lieben würde, wie sie es sich wünschen würde. Doch sie wollten ihre Tochter die Möglichkeit geben mit beiden Elternteilen groß zu werden. Ihr die beste Familie geben, die sie verdiente. Auch wenn sie nicht eingeplant gewesen ist und das Leben der beiden in eine komplette andere Spure gelenkt hatten. Sie hatten es beide nie bereut, Lucie zur Welt gebracht zu haben. Eine Abtreibung hätten sie sich beide nie verzeihen können. Lucie hatte das Recht zu leben.
Nun schaute sie erneut in diesen Blick, der ihr verriet, dass sie nichts gutes erwarten wird. Doch sie wollte die Wahrheit wissen. Egal wie sehr sie schmerzen würde. Die Wahrheit war besser, als diese Ungewissheit. Seit Wochen zerbrach sie sich den Kopf, weshalb sich Filip so seltsam verhielt. Was ist passiert? Was wollte er ihr sagen? "Filip: Egal was es ist, wir schaffen es eine Lösung zu finden", erneut war sie es die die Zuversicht ausstrahlte, auch wenn sie sich innerlich nicht in der Lage fühlte. "Glaub mir, dass willst du nicht wissen", entgegnete Filip daraufhin nur und wollte an ihr vorbei wieder zurück in die Wohnung gehen, doch sie bekam seinen Arm zu fassen. "So leicht kommst du mir nicht davon: du sagst mir jetzt was verdammt nochmal los ist mit dir: Seit wir wieder hier in Kiel sind verhältst du dich seltsam. Du bist wie ausgewechselt. Ich will endlich den Filip wieder, den ich kenne: Also was ist mit dir los? Hab ich irgendwas falsch gemacht? Was ist es?", die pure Verzweiflung sprach nur aus ihr. Sie so verzweifelt zu sehen, versetzte Filip einen tiefen Stich. Er würde es ihr so gerne sagen, doch es würde die Situation auch nicht besser machen. Er würde alles nur noch mehr verschlimmern. "Ich hab vor fünf Jahren richtig scheiße gebaut und gerade holt mich das alles wieder ein", versuchte er schließlich irgendwie seine Frau zufrieden zu stellen. Doch sie fing an noch mehr Fragen zu stellen. Mittlerweile waren sie wieder im Wohnzimmer angekommen. Immer wieder schaute Filip unsicher zu den Zimmern der Kinder hinüber. Aneta sprach mittlerweile etwas lauter. Er wollte nicht, dass sie aufwachen würden und ihren Streit mitbekommen würden. "Schön zu wissen, dass mein Ehemann mir anscheined nicht vertraut", hörte er die enttäuschte Stimme seiner Frau, die sich wortlos umdrehte und Richtung Schlafzimmer verschwinden wollte. "Ich vertraue dir", stellte er sofort klar, dass er wusste, dass er sich immr auf sie verlassen konnte. "Wieso sagst du es dann nicht einfach?", flehte sie ihn an. "Weil ich nicht noch mehr zerstören möchte", versuchte er ihr die Sache zu erklären. "Du bist gerade dabei alles zu zerstören: Was ist bitte so schlimm, dass du es mir nicht sagen kannst?", fragte sie ihn. Ohne darüber nachzudenken, was er eigentlich gerade tat, rutschte ihm die Worte, die alle Geheimnisse der letzten fünf Jahre ans Licht brachten heraus: "Ich hatte vor fünf Jahren mit Steffen eine Affäre."
So zum Abschluss der WM kommt noch ein Kapitel - Dänemark ist Weltmeister wuhu😍😍😍🎉🎉🎉 Hab mich so gefreut war ein richtig spannendes und schönes Spiel zum Abschluss😍 Vor allem Niklas war am Ende wieder richtig stark😍 so cute auch als Niklas den Ball an den Kopf bekommen hat wie Magnus sofort auf Gottfriedson los ist und seinen Bruder verteidigt hat das fand ich sooooo cute haha😍 die beiden sind einfach klasse haha😂 So ich wünsche euch noch einen schönen Abend am 03.02 geht es für Kiel dann schon weiter😍 Hoffe das Kapitel hat euch gefallen und weil der Cut so fies ist kommt morgen noch ein Kaptel☺️🥰 Schönen Abend noch☺️
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Hidden Kisses
Fanfiction~Man, denkst du nicht auch manchmal auch an uns zwei? Egal, was heute ist, es war 'ne wunderschöne Zeit~ Sie hätten sich niemals so nah kommen dürfen und doch geschah es unüberlegt und aus dem Bauch heraus. Entscheidungen wurden unüberlegt getroffen...