62: Vater und Tochter Angelegenheit

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Filip:

Lucies schlang ihre Arme immer fester um mich und vergrub schluchzend ihren Kopf in meiner Brust und ließ einen nassen Abdruck auf meinem T-shirt entstehen, während ich ihr beruhigend über den Rücken strich und mir den Kopf darüber zerbrach, was diesen emotionalen Zusammenbruch bewirkt hatte. "Alles ist gut. Ich bin da", redete ich beruhigend auf sie ein. Sie klammerte sich immer fester an mich, als würde sie mich nicht mehr loslassen wollen. Außer ihrem leisen Schluchzen bekam ich jedoch keine Antworten, was vorgefallen war. Ich entschloss mich jedoch dazu nicht drauf loszufragen, sondern ihr etwas Zeit zugeben, damit sie sich wieder etwas beruhigen konnte.

Irgendwann hatte sie sich dann wieder beruhigt und befreite sich aus meiner Umarmung, um sich einige Tränen aus den Augen zu wischen. Ich reichte ihr ein Taschentuch, welches hinter mir auf meinem Schreibtisch lag, welches sie dankend entgegennahm. Liebevoll strich ich ihr über den Arm. "Was ist vorgefallen, Süße?", wollte ich wissen und schaute meine Tochter besorgt an. "Ich glaub ich hab heute meine erste sechs geschrieben", schluchzte sie. "Das ist doch kein Weltuntergang", meinte ich und strich meiner Tochter liebevoll über die Wange. "Doch - ich hab so viel gelernt und dann saß ich da und wusste einfach nichts mehr", schluchzte sie und brach erneut in Tränen aus. "Das passiert jedem mal", versuchte ich sie weiterhin zu beruhigen. Sie musste sich doch nicht wegen so einer blöden Note fertig machen. "Glaub mir ich hab auch das Abitur bestanden und ich hab nicht nur eine sechs geschrieben", versuchte ich sie etwas aufzumuntern. "Aber ich wollte doch Wirtschaft unbedingt einbringen. Jetzt zerstöre ich mir meinen ganzen Abischnitt", schluchzte sie. "Jetzt wart doch einfach mal ab", versuchte ich sie weiterhin wieder zu beruhigen. Sie hatte schon so oft behauptet sie hätte einen Test total verhauen und letztendlich war doch nie was schlechteres als eine drei rausgekommen. "Dieses Mal meine ich es ernst", stellte sie sofort klar. "Ja dann ist es halt so. Du gleichst das schon wieder aus, so wie ich dich kenne", meinte ich und drückte meiner Tochter liebvoll einen Kuss auf die Stirn. "Und ihr seid mir nicht böse - ich konnte Mama einfach nicht sagen, dass ich heute komplett versagt habe?", fragte sie ängstlich.

"Lucie es ist eine Note. Wir sind doch nicht wegen so etwas böse. Du bringst immer so gute Leistungen nach Hause, da kann man auch mal einen Ausrutscher machen. Du bist so fleißig und setzt dich ohne Aufforderung an deine Schulsachen. An dir können sich so viele Kinder ein Beispiel nehmen", stellte ich Lucie klar, dass sie doch wegen so etwas nicht Angst haben musste. Erleichtert fiel mir meine Tochter in die Arme. "Ich fühl mich so beschissen", flüsterte sie. "Das musst du nicht - jeder hat mal einen schlechten Tag", versicherte ich ihr, dass sie sich deswegen nicht so fertig machen musste. Zum Glück kehrte nun das Lächeln in ihrem Gesicht wieder. "Außerdem hast du die letzten Wochen so viel durchgemacht", kam ich auf das unangenehme Thema zu besprechen. "Ich möchte dich endlich wieder öfters sehen", schluchzte sie. "Du kannst jederzeit vorbeikommen und wenn du willst können wir ja mit Mama einen Plan erarbeiten, dass ihr vielleicht ein paar mal in der Woche abends bei mir oben zu Abend esst oder so", schlug ich vor, schließlich vermisste ich meine Kinder auch und wollte sie endlich wieder häufiger sehen. Sie nickte und auf ihren Lippen bildete sich ein zartes Lächeln. "Was ich dir noch sagen wollte", begann sie schließlich und ich warf ihr einen fragenden Blick zu. "Ich fände es schön, wenn Steffen und du endlich zusammen glücklich werden könntet", sagte sie und zwinkerte mir zu. Daraufhin nahm ich meine Tochter einfach in den Arm. Ich hatte sie so lieb. Sie war das beste, was mir im Leben passiert war. Ich war so dankbar eine so wundervolle Tochter zu haben. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange: "Das liegt aber leider nicht in meiner Hand. Aktuell ist Steffen leider vergeben", seufzte ich. "Also ich finde dieser Lauch passt so gar nicht zu ihm", kicherte Lucie. "Solange er Steffen glücklich macht, muss ich das wohl akzeptieren", meinte ich musste aber über die Aussage meiner Tochter grinsen. Der Spitzname Lauch war aber schon passend.

"Ich muss nur schnell meine Sachen zusammenpacken, dann können wir nach Hause fahren", schlug ich meiner Tochter vor, die dankbar nickte. Ich musste nochmal schnell in die Trainingshalle rüber, um meine Sachen dort zu holen. Lucie folgte mir und schaute sich dabei neugierig im Trainingszentrum um. Bisher war sie auch kein einziges Mal hier gewesen, weil wir aufgrund der aktuellen Situation auch spezielle Vorschriften hatten. Als sie das große Handballspielfeld sah, begannen ihre Augen zu leuchten. Schließlich hatte sie auch seit mehr als einem halben Jahr keinen Ball mehr in die Hand gelegt, weil den Jugendmannschaften es verboten war den Trainingsbetrieb fortzusetzen. Entschlossen lief ich zu dem Bälleaufbewahrungskorb und holte einen harzverschmierten Ball heraus, den ich quer übers Feld in Lucies Richtung warf. Dieses reagierte zum Glück rechtzeitig und konnte den Ball noch fangen. Sofort bildete sich ein breites Lächeln auf ihren Lippen. Ich lief ins Tor und zeigte ihr an, dass sie werfen sollte.

Das Leuchten in ihren Augen wurde immer größer als sie auf die Halb Linke Position lief, auf welcher sie normalerweise spielte. Sie ließ den Ball auf den Boden prellen und lief mit drei schellen Schritten Richtung Tor zu, bevor sie hochsprang, um den Ball Richtung Tor zu feuern. Ich hatte etwas verschlafen, denn ihr erster Wurf nach langer Zeit war jetzt nicht gerade plaziert, landete jedoch im Tor. "Du musst schon konzentriert sein", beschwerte sie sich und ich hob entschuldigend die Hand, bevor ich den Ball wieder aus dem Netz pflügte und ihn ihr zu passte. Beim zweiten Wurf war der Ball schon wieder etwas plazierter, doch dieses Mal schaffte ich ihn zu entschärfen. Doch Lucie hatte der Ehrgeiz wieder gepackt. Mit Hilfe meinen Tipps, die sie sofort versuchte bestmöglichst umzusetzen, steigerten sich ihre Würfe mit jedem Versuch. Je besser sie wurde, umso mehr Ehrgeiz packte sie.

Wir waren beide so in unserem Element, dass wir vollkommen die Zeit vergaßen. Aus einer ursprünglichen kurzen Trainingseinheit wurde dann doch eine etwas längere Angelegenheit. Irgendwann tropfte der Schweiß von Lucies Stirn und auch ich war etwas aus der Puste. Aber das Lächeln, welches sich wieder auf Lucies Lippen gebildet hatte, war unbezahlbar. Es war Ewigkeiten her, dass ich sie das letzte Mal so glücklich gesehen hatte. „Danke Papa", bedankte sie sich dafür, dass sie endlich mal wieder ein paar Bälle werfen durfte. Ich erwiderte die Umarmung in pure Erleichterung fiel von meinen Schultern ab, weil ich wusste, dass wir diese Phase der Distanz nun endlich wieder hinter uns gelegt hatten. Ich wusste zwar nicht, ob sie mir jemals dafür verzeihen würde, was ich unserer Familie angetan hatte, aber es reichte mir, dass meine Tochter wieder den Kontakt zu mir suchte. Denn so hatte ich anscheinend doch noch nicht alles verloren.

Ihr klingelndes Handy riss uns auseinander. „Mama", erklärte die mir lachend und hob ab, während ich schließlich anfing meine Sachen zusammenzuräumen. „Ja ich bin mit Papa unterwegs", hörte ich Lucie sagen. Sie drehte sich zu mir um und fügte dann hinzu, dass wir demnächst zurück sein müssten. „Papa willst du auch mitessen?", fragte sie schließlich. Ich war so überrumpelt von diesem plötzlichen Angebot, das ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte. Zum Glück übernahm Lucie das für mich und beendete schließlich das Telefonat. Dann kam sie breitgrinsend auf mich zugelaufen. „Ich schätze du hast heute Abend eine Verabredung", verkündete sie stolz. „Da muss ich aber erst in meinem Terminkalender nachsehen", witzelte ich, bevor wir zusammen das Trainingszentrum verließen, um nach Hause zu fahren.

Das war ein spannendes Spiel heute - hat mir wieder einige Nerven gekostet😂😂 Aber am Ende haben sie ja zum Glück gewonnen - ich hoffe sooo, dass Sander und Steffen gegen Paris beide wieder fit sind - weil das Spiel wird mir auch wieder einige Nerven kosten, dass sehe ich schon kommen😂🙏🏻 Hoffe so die Jungs können sich ne gute Ausgangslage fürs Rückspiel erarbeiten🥰🥰😍😍🙏🏻🙏🏻 Sorry übrigens, dass ich bisher es noch nicht geschafft habe die kleinen Vorausblicke in meine Gedankenwelt zu neuen Fanfiction Ideen zu schreiben - ich hoffe, dass ich die Woche mal irgendwann dazu komme, aber ich hab gerade extrem viel um die Ohren und frage mich echt wie ich das alles schaffen will, vor allem weil es ab 15.Juni noch heftiger wird wenn dann noch des AC Praktikum kommt und ich jeden Tag an die Uni muss🙄🙄🥴🥴🤯🤯🥵🥵 Naja ich wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag Abend hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich versuche so schnell wie möglich eine Auswahlmöglichkeit präsentieren zu können😂😂🤷‍♀️🤷‍♀️ 

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