Kapitel 115

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Als ich meine Augen aufschlug, traute ich ihnen nicht. Was geschah hier?

Angespannt blickte ich mich um. Der Himmel war weiß und hatte schwarze Punkte. Sollten das Sterne sein? Auch die Bäume um mich herum trugen die Komplementärfarben anstatt ihre eigentlichen.

Diese Umgebung entsprach nicht der Realität. Ein Traum also. Diese wurden auch immer verrückter.

Als ich einen hellen Schrei wahrnahm, drehte ich mich um und sah eine Hütte. Diese hatte ihre normalen Farben. Der Stein, aus dem die Hütte gebaut war, war in dunklem grau und die Ziegel waren rotbraun.

„Professor Samsons Hütte", erschrak ich. Sofort stürmte ich auf diese zu und bevor ich den Griff der Haustür ergreifen konnte, stand ich bereits im Inneren.

„Was...?"


Ich erkannte sie... All die Todesser, die wie Statuen bewegungslos und mit freien Unterarmen, weshalb ich das dunkle Mal sehen konnte, vor mir standen, kannte ich persönlich. Alle fünf waren meine Professoren auf Ilvermorny gewesen.

In der Mitte lag Professor Samson, die ebenfalls wie eine Statue bewegungsunfähig war. Ihr Körper war im Moment eines weiteren Schreies wie eingefroren worden.

„Sie war immer eine tolle Frau", hörte ich neben mir und erkannte aus dem Augenwinkel Hughs, welcher mich anlächelte.

„Eine herzensgute Person, die immer das Beste für ihre Schüler wollte."

Ich zuckte leicht mit den Schultern.

„Was soll eine Illusion schon bringen?"

„Illusion? Das ist das, was ich mit eigenen Augen beobachtete."

Hughs blickte zu Samson.

„Wie ich sagte, sie wollte das Beste für ihre Schüler. Deshalb hat sie dir ebenfalls geholfen."

„Und deswegen wird sie gefoltert?"

„Oh nein. Sie wird nicht gefoltert. Sie wurde gefoltert. Tragisch, dass es jene waren, die sie am Meisten vertraut hat."

Mit meiner rechten holte ich aus und schlug zu, doch ich erwischte nur Luft.

„Seit wann können seine Anhänger ebenfalls so einen Zauber?", zischte ich.

„Seit es Zauberer gibt, die nicht schlecht sind."

Hughs drehte sich vollkommen zu mir um.

„Dir wird es ebenfalls so ergehen, liebe Rhea", lächelte er mich an. „Du wirst unendliche Schmerzen erleiden. Und entweder dir wird es gestattet, dass du getötet wirst. Oder du wirst so verrückt werden, wie die beiden Longbottoms."

„Elendiger..."

„Du solltest nett sein...", unterbrach er mich „...denn ich kann dich erlösen. Genau wie die gute alte Marty... oder deine Eltern."

Ich ballte meine Hände zu Fäusten.

„Ich schwöre, bei meinen Ahnen, bei jedem Gott, der auf dieser Erde verehrt wurde und bei meiner Ehre als Guerrin... Ich werde jene sein, die Sie umbringen wird, Sie elendiger, ehrenloser Bastard!"

„Ach, Rhea... Dein Verlust füllte auch mein Herz mit Trauer", spottete er und ich lachte humorlos auf.

„Trauer? Machen Sie sich nicht lächerlich. Ich fülle mein Herz nicht mehr mit Trauer. Ich fülle es mit Wut und Hass. Beten Sie, dass Sie nicht mich als Gegnerin haben werden."

Das Grinsen auf Hughs Gesicht wurde noch breiter.

„Ich freue mich auf unseren Kampf, Rhea. Und nun sieh dir Martys letzten Momente an."

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt