Der Himmel war bereits dunkel und die Hochzeitsfeier in vollem Gange.
Die Gäste hatten alle gute Laune und Fleur tanzte ausgelassen mit Bill.
Zumindest kam es so rüber. Auch wenn es keiner zeigte, hier drinnen herrschte ebenfalls eine gewisse Anspannung.
Außerhalb des Zeltes liefen schwarzgekleidete Männer auf und ab, bewachten das Geschehen.
Vollkommen ausgelassen war keiner, doch wollte keiner das zugeben.
Eher schleichend lief ich durch das Zelt und nahm mir etwas zu trinken.
Nur kurz hatte ich mit Ron ein Gespräch geführt, bis Hermine das Zelt betreten hatte und er plötzlich in einer anderen Welt gewesen war.
Da er eh nichts mitbekommen hatte, hatte ich mich davongestohlen und ihn seinem Starren überlassen.
„Sollte man nicht auf so einer Feier glücklich sein und vergessen, dass man kein Party-Mensch ist?", ertönte es plötzlich hinter mir und am Akzent wusste ich, wer mich angesprochen hatte.
Leicht grinsend drehte ich mich zu Viktor um, der seine Haare nicht mehr geschoren hatte und diesmal einen vernünftigen schwarzen Anzug trug.
„Ich gebe mein Bestes, doch irgendwie funktioniert das nicht", antwortete ich und er schüttelte nur lächelnd den Kopf.
„Du hast es schon einmal geschafft. Das schaffst du heute auch noch einmal."
Mein Blick wanderte nach draußen, wo die Männer weiterhin Wache hielten, bevor ich mich wieder zu dem Bulgaren umdrehte.
„Meinst du echt?"
Er sagt nichts, stattdessen zog er mich in eine Umarmung.
„Es ist schön, dich wieder zu sehen, Rhea", murmelte er.
„Kann ich nur zurückgeben. Die Haare stehen dir gut."
Der schwarzhaarige lachte auf, als er die Umarmung löste.
„Du hast dich ganz schön verändert."
„Du etwa nicht?"
Viktor zuckte leicht mit den Schultern, bevor er sich umdrehte und dem Brautpaar beim Tanzen zusah.
„Es ist viel Zeit vergangen, seit dem Weihnachtsball", murmelte er in Gedanken versunken.
„Fast drei Jahre...", antwortete ich genauso laut.
Stille herrschte zwischen uns. Nur die Musik und das rhythmische Klatschen der Leute war zu hören, doch keiner von uns beiden sagte einen Ton.
„Ich war am Grab, weißt du?", kam es nach einer Weile von ihm.
Erst jetzt sah ich zu dem Bulgaren, dessen Gesichtsausdruck keine Freude zeigte, sondern eher Traurigkeit.
„Jedes Jahr am vierundzwanzigsten Juni besuche ich das Grab von Cedric."
Erst jetzt wandte er seinen Kopf zu mir.
„Ich weiß, dass ich ihm nicht mal halb so viel bedeutet hab, wie du ihm... Doch er war mein Freund... Er war eine gute Person... Und er hat es nicht verdient in Vergessenheit zu geraten..."
„Was willst du damit sagen?", zischte ich ungewollt.
Viktor nahm das jedoch entspannt auf.
„Glaubst du, er hätte heute auch getanzt?", fragte er und ich konnte nur verwirrt blinzeln.
„Ich meine, er hat den Eröffnungstanz gut gemeistert, doch für die anderen Lieder hat ihm der Rhythmus gefehlt, findest du nicht?"
Ohne es zu wollen begann ich laut zu lachen. Daran hatte er sich wirklich erinnert?
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Gryffindor's Ice Princess
Fanfiction„Wenn Albus Dumbledore dich höchstpersönlich auswählt, dann hat das eine besondere Bedeutung." Dies waren die Worte, die Rhea Guerrin dazu führten, das vierte Jahr anstatt wie gewohnt auf Ilvermorny zu beginnen, einen neuen Weg einzuschlagen. Und di...