Kapitel 106

1K 54 94
                                    

Das ganze Wochenende hatten wir uns die verschiedensten Pläne ausgedacht, wie wir an Umbridge rankommen würden.

Ron, der vermutlich am verzweifelten von uns gewesen war, hatte dann irgendwann einfach gesagt, am einfachsten wäre es, wenn wir Teil des Ministeriums sein würden.

Hermine war sofort ein Licht aufgegangen und hatte uns beinahe „Vielsafttrank!" ins Gesicht gebrüllt.

Ich hatte mich freiwillig gemeldet, die Zutaten zu besorgen.

Es war schwierig gewesen, denn überall lauerten Todesser. Ich fragte mich noch immer, wie ich es geschafft hatte, an ihnen vorbei zu kommen, ohne, dass sie mich erkannt hatten.





So auch heute. Klitschnass, da es mal wieder wie aus Eimern schüttete, kam ich im ehemaligen Haus der Black an.

Erschöpft vom schleichen und versuchen unerkannt zu bleiben, was wirklich schwerer war als es sich anhörte, lehnte ich mich an die Eingangstür, nachdem ich diese verriegelt hatte.

Sofort hörte ich Schritte näher kommen, bevor ein Lockenkopf vor mir auftauchte.

„Und?", fragte sie.

Wortlos hob ich die Tasche, in der sich Blutegel und Flussgras befanden. Die letzten beiden Zutaten. Abgesehen von den Haaren jener, in deren Rolle wir schlüpfen würden.

Erleichtert atmete Hermine ein und aus, bevor sie mich anlächelte.

Sie konnte sich vorstellen, wie anstrengend dieser ganze Drachenmist war. Andererseits war ich froh, dass sie es nicht zu hundert Prozent nachempfinden konnte.

Klar, für sie und die anderen beiden war es ebenfalls kein Kinderspiel, doch es war nochmal schwerer dort die Sachen zu besorgen, wo man sicher sein konnte, dass dort Todesser unterwegs waren.

„Du bist echt eine Klasse für sich", lächelte sie breiter.

„Will ich schwer hoffen", antwortete ich ihr, drückte ihr die Zutaten in die Hand, bevor ich mich ins Bad begab und eine heiße Dusche nahm, damit ich nicht krank werden würde. Außerdem auch, um meine schmerzenden Muskeln zu entspannen.

Als ich trocken und warm angezogen wieder ins Wohnzimmer trat, schaute ich kurz zu, wie Hermine am Vielsafttrank arbeitete.

„Es wird funktionieren", ertönte es neben mir. Ich sah nicht auf, schließlich kannte ich Harrys Stimme auch so.

„Ich hoffe es...", nuschelte ich, wandte mich dann ab und lief in die Küche.

Da sich wieder Sorgen in mir ausbreiteten, vergaß ich öfter mal, zu essen und zu trinken. Mein gesunder Schlaf hatte sich schon eine ganze Weile verabschiedet...

Seit damals im Krankenzimmer, als Draco alles beendet hatte.

Leise knurrte ich und festigte meinen Griff um mein noch leeres Glas.

Draco...

Sein Gesicht suchte mich manchmal noch immer in meinen Träumen heim.

Sein Anblick schien mich beinahe zu zerreißen. Dabei war alles, was ich wollte, ihn zu vergessen.

Zumindest, wenn ich mich auf etwas anderes, wie jetzt auf unseren Plan, konzentrieren musste.





„Ich verspreche dir, dass alles funktionieren wird", erklärte Harry und ich konnte an seiner Stimme heraushören, dass er lächelte. Vermutlich eines dieser aufmunternden.

Schwer seufzte ich und drehte mich zu ihm.

„Was ist, wenn wir sie nicht finden?"

„Dann müssen wir es an einem anderen Tag nochmal probieren."

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt