Die große Halle war gut gefüllt, doch irgendwie war mir trotzdem recht kalt.
Die erste Aufgabe lag gerade mal eine Nacht zurück und trotzdem sah Harrys Wunde an seiner Wange bereits etwas besser aus. Ein Glück. Dafür durfte er vorerst seinen linken Arm nicht bewegen. Eine Sicherheitsmaßnahme.
„Brauchst du sicher keine Hilfe?", fragte ich ihn zum zehnten Mal.
„Rhae, ich hab noch einen Arm. Ich kann mich selbst füttern."
Meinen Mund verzog ich zu einem leichten Lächeln. Ich sollte wirklich damit aufhören ihn bemuttern zu wollen.Zwei Mädchen, eineiige Zwillinge, liefen an uns mit einem „Hi, Harry", vorbei. Wie selbstverständlich verdrehte ich meine Augen.
„Und plötzlich gehörst du zu den Beliebten", stöhnte ich genervt und trank einen großen Schluck Wasser aus meinem Becher. Gestern hatte ganz Griffindor meinen Cousin als Helden gefeiert. Einen Tag davor haben sie ihn noch gemieden. Was sollte man von sowas wohl halten?
„So schnell kann's gehen", grinste der Brillenträger.
„Wer von ihnen dich wohl wirklich unterstützt?"
„Ich tippe mal auf dich."
Überrascht hob ich meine Augenbrauen. „Du tippst auf mich?"
„Du warst schließlich auf meiner Seite, als es kaum ein anderer war."
Grinsend drehte ich, betont dramatisch, meinen Kopf zur Seite, schloss meine Augen. „Das könnte aber auch nur daran liegen, weil wir Blutsverwandte sind. Vielleicht mag ich dich ja gar nicht." Gegen Ende des Satzes prustete ich bereits los. Es war eine schlechte Lüge und er wusste es, als er mit lachte, sich dann leicht umdrehte, bis sein Kopf plötzlich stehen blieb und auch sein Lachen verstummte.
Ich folgte seinem Blick, doch nicht ganz so auffällig wie er es tat. Er sah zu Cho Chang, einer Ravenclaw. Kaum hatte sie sich zu ihm umgedreht spuckte er sein Wasser wieder aus, was Chos Freundinnen zum Lachen brachte.
Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn, doch musste ich schmunzeln. Es war so offensichtlich, dass er sich in Cho verknallt hatte.
Hermine riss uns aus den Gedanken, als sie laut seufzte und die Zeitung leicht zerknitterte.
„Sie kann es einfach nicht lassen!", zischte sie. „'Miss Granger, ebenso unscheinbar wie ehrgeizig, findet offenbar Gefallen an berühmten Zauberern. Ihr neuster Fang, so unsere Quelle, ist niemand anderes als das Bulgarische Bonbon Viktor Krum. Unklar ist, wie Harry Potter diesen erneuten seelischen Schlag verkraftet.' ", las sie uns sauer vor.
„Nimm es nicht so ernst. Sie ist Reporterin und eine dumme noch dazu."
Hermine zog die Augenbrauen zusammen. „Was sagst du dann zu deinem Teil?"
„Meinen Teil?"
„'Cedric Diggory scheint ebenfalls sein Herzblatt gefunden zu haben. Es ist niemand anderes als Rhae Guerrin, eine weitere Freundin von Harry Potter und Neuzugang auf Hogwarts. Offenbar werden sie oft zusammen gesehen, wie sie turtelnd durch Hogwarts spazieren. Ob sich wirklich etwas entwickelt, wir halten euch auf dem laufenden.' Nimm sie nicht so ernst also?"
Ich drehte mich zu Harry und Ron, welche mich nur anblinzelten. „Ich werde sie umbringen und wehe, einer von euch wagt es, mir dazwischen zu funken."
„Nein, nein! Tu dir keinen Zwang an!", antwortete der Rothaarige schnell.
Ein dunkelblonder Junge kam auf zu uns. Er war ebenfalls ein Griffindor und trug ein Paket, welches fast größer zu sein schien als er selbst. Ich kannte ihn. Im zweiten Schuljahr musste er sein, wenn ich mich recht erinnerte. Mir gegenüber war er sehr höflich. Immer grüßte er, ob es nun mit einem fröhlichen „Hallo, Rhae" war oder nur ein Winken, während seine Mundwinkel fast seine Ohren berührten.
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Gryffindor's Ice Princess
Fanfiction„Wenn Albus Dumbledore dich höchstpersönlich auswählt, dann hat das eine besondere Bedeutung." Dies waren die Worte, die Rhea Guerrin dazu führten, das vierte Jahr anstatt wie gewohnt auf Ilvermorny zu beginnen, einen neuen Weg einzuschlagen. Und di...