„Komm. Wir haben es gleich geschafft", sagte er und zog mich mit sich. Er legte seine Hand auf eine der glatten Bodenflächen, murmelte leise vor sich hin.
Der Boden vibrierte und erschrocken machte ich einen Satz nach hinten.Vor ihm ging der Boden auf wie ein Tor, darunter verborgen eine Treppe.
„Das hier ist der Weg zur Eingangshalle. Aber sei vorsichtig. Die Treppe ist steil."
„Und vereist", fügte ich etwas verwirrt hinzu. Es war Sommer und hier draußen lag kein bisschen Schnee. Ich sah aus dem Augenwinkel zu dem Zauberer und bemerkte sein leichtes Grinsen.
Er streckte seine Hand aus und beschwor Feuer, welches er über die Treppe schießen ließ, sodass das Eis direkt schmolz und das Wasser schnell verdampfte.
Mein Großvater lief die Treppen herunter. Kurz seufzte ich, als ich ihm folgte.
Für einen Moment drehte er sich um und schloss das Tor wieder, beschwor dann eine Flamme, die er als Fackel nutzte, da es stockdunkel war.
Am Fuß der Treppe angekommen hielt ich die Luft an und betrachtete mit geweiteten Augen das Bild, welches sich vor mir zeigte.
Es wirkte wie ein uraltes Schloss, Einige der hellgrauen Steinsäulen, welche sich bis zur hohen Decke erstreckten, um dort in einem leichten Bogen mit dem Ende der gegenüberliegenden Säule zu verschmelzen, waren von Eis umhüllt. Einige Eiszapfen hingen hier und da herunter. An einigen Stellen auf der rechten Seite der Decke schienen Löcher zu sein, aus dem Sonnenlicht zu fallen schien. Durch die, von den Sonnenstrahlen, glitzernden Eiskristalle erhellten die Umgebung nur noch mehr und sie wirkte nur noch royaler.
Jedoch hatte ich vorher keine Sonne am Himmel gesehen.
Als mein Blick auf den unteren Teil der Halle fiel, sah ich in der Mitte des Raumes einen Platz, an dem man ein Feuer machen könnte. Dahinter befand sich eine kleinere Treppe, die auf einen erhöhten Teil führte.
Noch weiter hinten erkannte ich nur ganz leicht eine große Tür.
Der alte Kauz neben mir ließ auf der Feuerstelle ein schönes, rotes Feuer erscheinen, bevor er das an seiner Hand löschte.
Danach zog er mich zu der Feuerstelle, während ich weiterhin die Schönheit um mich herum bewunderte.
Am großen Feuer angekommen gab er mir seine Tasche.
„Iss und trink, so viel zu kannst. Du wirst deine Kraft brauchen", sagte er und setzte sich auf einen kleinen Teil des Bodens, auf dem kein Schnee beziehungsweise Eis lag.
Ich tat es ihm gleich und schnappte mir etwas von dem Essen.
„Was muss ich hier tun?", fragte ich, bevor ich einen weiteren Bissen nahm und dem älteren Mann von der Seite ansah.„Du wirst hier Aufgaben erledigen müssen", fing er an. „Eine Art Spießrutenlauf."
Ich hörte auf zu kauen, weitete leicht die Augen.„Ein Spießrutenlauf?", fragte ich mit vollem Mund.
Wusste er, was ein Spießrutenlauf war? Schließlich war es eine militärische Leibesstrafe. Sie ging bis ins neunzehnte Jahrhundert und wurde wegen mehr oder weniger schweren Vergehen durch Kriegs- und Standgericht über einfache Soldaten verhängt wurde.
„Der Wächter des Tempels hat es so genannt", informierte er mich weiter.„Viele unserer Ahnen haben diese Aufgabe als eine persönliche Strafe gesehen, da sie sowohl körperlich als auch geistig Aufgaben erledigen mussten. Einige berichteten, sie mussten gegen Drachen kämpfen. Wieder andere hingegen sagten, sie hatten gegen sich selbst gekämpft."
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Gryffindor's Ice Princess
Fanfiction„Wenn Albus Dumbledore dich höchstpersönlich auswählt, dann hat das eine besondere Bedeutung." Dies waren die Worte, die Rhea Guerrin dazu führten, das vierte Jahr anstatt wie gewohnt auf Ilvermorny zu beginnen, einen neuen Weg einzuschlagen. Und di...