Kapitel 33

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Während ich vorsichtig einen Schritt nach dem anderen machte, besah ich die Landschaft um mich herum.

Ich war mitten in einem Wald. Unter mir war viel Laub und hin und wieder knackte es, wenn ich auf einen der bereits abgebrochenen Äste trat.

An den Stämmen der hohen Bäume wuchs Moos und die Sonne stahl sich hin und wieder zwischen den sattgrünen Blättern in den Baumkronen.

Er war wunderschön und die Luft war wundervoll frisch, wie man sie in den Städten nicht kannte. Vögel zwitscherten und machten en Aufenthalt nur angenehmer.

Hin und wieder kreuzten Bisons meinen Weg, ab und zu Wölfe. Sie ignorierten mich so, dass ich vermutete, dass sie mich nicht einmal wahrnahmen.

Ein kühler Wind wehte plötzlich von hinten.

Die Umgebung verdunkelte sich.

Selbst die Tiere verschwanden und die Vögel verstummten.

Plötzlich ertönten Stimmen. Weder kannte ich sie noch verstand ich sie.

Goldener Nebel verlief wie ein Tuch in die Richtung vor mir, bevor vor mir eine Person auftauchte.

Es war wie in der Vision im letzten Schuljahr, als ich auf dem Friedhof stand.

Nur dass nun nicht meine Mutter, sondern mein Vater, wie ich es erkannte, vor mir stand.

Vorsichtig hob ich meine rechte Hand.
Er spiegelte meine Bewegung.

„Meine Kleine", hallte seine Stimme sanft. Er hatte eine tiefe, klare Stimme, die zu seinem muskulöserem Auftreten sehr passte.

„Vater...", murmelte ich und erkannte ein kurzes Lächeln.

„Du musst gewappnet sein", sagte er in ernstem Ton.

„Der Weg der Guerrins ist kein leichter."

„Der Weg der Guerrins? Was meinst du?"

„Viele von uns nannten es einen Fluch und keine Begabung...", sagte er weiter, ohne wirklich auf meine Frage einzugehen. „Der Weg der Guerrins wird schwer werden, Rhea. Diesem Schicksal kannst du nicht entgehen, sondern nur entgegentreten. Du bist bereit zu handeln."
„Was genau meinst du? In wie fern „handeln"?"

„Die Antwort ist dir näher, als du denkst."

Er legte seine Hände auf meine Wangen. Eisige Kälte spürte ich an diesen Stellen und mich überzog eine Gänsehaut.

Wieder Lächelte die Gestalt meines Vaters. „Du musst auf dein Herz hören. Auch wenn dein Herz eine schwere Last zu tragen hat. Zwischen all den Meinungen, ist diese Meinung die wichtigste."

Die Sicht verschwamm und ich versuchte nach meinem Vater zu greifen.

Erfolgslos...



Nach Luft schnappend riss ich meine Augen auf und blickte direkt in das Gesicht von Molly, die scheinbar meine Schulter gerüttelt hatte.

„Ist alles in Ordnung?", fragte sie direkt in einem leisen, als sie bemerkte, dass ich sie aus geweiteten Augen anstarrte.

Etwas verwirrt sah ich mich um. Hermine und Ginny schliefen noch und draußen war die Sonne noch nicht aufgegangen. Es war also noch mitten in der Nacht.

„Ist etwas passiert?", fragte ich nun besorgt und sah sie dementsprechend an.

„Das nicht, aber es wird bald etwas geschehen...", murmelte sie und bat mich danach, mich warm anzuziehen und dann in die Küche zu kommen.

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt