Binnen kürzester Zeit verschlimmerte sich die Situation auf Hogwarts zunehmend. Umbridge wurde zur Großinquisitorin.
Eine neue Regel nach der anderen wurde verordnet, weshalb es ein Wunder war, dass wir noch atmen durften, ohne dass es Konsequenzen gab.
Sämtliche Arten von Zauber waren verboten worden, selbst mit kleinen Funken zu spielen oder Papiervögel durch die Luft fliegen zu lassen.
An den Klamotten musste jede Falte am richtigen Platz sein und selbst bei der Freizeitbekleidung gab es Verbote. Tanktops zum Beispiel gingen gar nicht.
Auch die Kleidung von Umbridge hatte sich verändert. Von eher zartem Rosa zu kräftigem Pink. Als wäre dies ihr Statussymbol.
Sie beobachtete jeden Unterricht und schrieb sich alles Mögliche auf.
„Sie haben sich zuerst als Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste beworben. Ist das richtig?", hatte sie Professor Snape einmal in Zaubertränke gefragt. Dieser hatte emotionslos geradeaus geblickt und mit einem langgezogenem „Ja" geantwortet.
„Das war wohl nicht sehr erfolgreich."
„Offenbar nicht", antwortete Snape weiterhin monoton, weswegen Ron leise auflachte, bevor Umbridge aus dem Raum stolziert war und der Hauslehrer von Slytherin ihm eine mit dem Buch auf seinem Hinterkopf verpasste.„Bei der ersten Gelegenheit machte ich die Alte fertig", hatte ich leise gezischt.
„Ich hoffe, Sie bekommen diese Gelegenheit schnell, Miss Guerrin. Fünf Punkte für Gryffindor", sagte Snape noch, bevor er den Unterricht vorsetzte, uns Schüler verwundert dasitzen ließ.
Auch in Wahrsagen war sie da gewesen. Professor Trelawney war dadurch aus dem Konzept und sehr nervös.
„Würden Sie etwas für mich vorhersagen, bitte?", ertönte ihre widerlich helle Stimme.
Ich sah zu Harry, der eine Reihe vor mir saß.
Professor Trelawney wurde dadurch noch mehr überfordert. Sie sollte uns unterrichten und nicht dem pinken Drachenmist ihre Zukunft vorhersagen. Einen Mann würde die sowieso nicht bekommen. Das konnte sogar ich vorhersagen.
„Auch keine kleine Prophezeiung, nein?"
Die Frau mit dem blonden, nicht gekämmten Haaren und der dicken Brille auf der Nase wusste nicht, was sie ihr prophezeien sollte. Egal was sie sagen würde, Umbridge würde es drehen, wie sie wollte.
Trelawney hob leicht die Hand, blickte zur Decke, als sie nachdachte.
„Wie schade", meinte das Monster in Pink nun und wollte schon aus dem Raum.
„Nein! Warten Sie! Warten Sie!", rief Professor Trelawney schnell, weswegen sich Umbridge wieder leicht zu ihr drehte.
„Ich glaube, ich sehe doch was, ja! Ich sehe etwas Dunkles. Vorsicht! Sie sind in ausgesprochen großer Gefahr!"
Ihre Stimme hatte leicht gezittert, als sie dies ausgesprochen hatte.
Der pinke Teufel aber grinste nur.
„Allerliebst", sagte sie in einem schlechten, wenig überzeugendem freundlichen Ton, bevor sie wieder etwas schrieb und den Raum nun doch verließ.
Mein Blick huschte zu Trelawney, die mehr als nur aufgeregt dastand und nicht mehr wusste, was sie tun sollte.
Umbridge würde etwas tun. Etwas Schlechtes.
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Gryffindor's Ice Princess
Fanfiction„Wenn Albus Dumbledore dich höchstpersönlich auswählt, dann hat das eine besondere Bedeutung." Dies waren die Worte, die Rhea Guerrin dazu führten, das vierte Jahr anstatt wie gewohnt auf Ilvermorny zu beginnen, einen neuen Weg einzuschlagen. Und di...