Kapitel 118

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Es dauerte nicht lange, bis wir in dem Haus der alten Frau waren.

Spätestens vor der Haustür meldete sich mein Bauchgefühl. Eigentlich hatte ich dieses Bauchgefühl schon die ganze Zeit, doch nun wurde es stärker. Fühlte sich beinahe an wie ein Krampf in der Magengegend.

Irgendwas stimmte ganz und gar nicht. Mittlerweile wusste ich es besser als in vergangenen Momenten, in denen ich mein Bauchgefühl ignoriert hatte.

Vorsichtig traten wir in das Haus, aus dem ich am liebsten schnell wieder geflüchtet wäre.

Fliegen summten hin und her und der Geruch war widerwertig. Es stank und ich wusste nicht mal, wie ich diesen Gestank beschreiben könnte. Der Gestank  erinnerte an Fäulnis, er war aufdringlich und stechend.

So stark wie der Geruch war, dachte ich mir, dass das keine Ratte sein konnte. Oder  es waren sehr viele tote Ratten, die am Verwesen waren.

Was mich ebenfalls wunderte, war der Fakt, dass die Nachbarn scheinbar noch nicht einmal etwas mitbekommen haben.

Wobei... draußen hatte ich auch nichts gerochen. Wie es bei den anderen aussah wusste ich nicht. Wir hatten ja keinen Ton gesagt und ich hatte auch keine Gedanken gelesen.


Als meine Nase jeglichen Geruchssinn verloren hatte, er war nun höchstwahrscheinlich abgestorben, sah ich mich um.

Für eine Schriftstellerin war dieses Haus aber wirklich heruntergekommen. Die Zimmer schienen generell dunkler zu sein.

An den Wänden hing die Tapete hier und da in Fetzen herunter. Es standen viele Regale herum mit sehr vielen Büchern. Natürlich fragte ich mich, was dies wohl für Bücher waren, doch ich hatte keine Zeit mich auf so etwas Irrelevantes zu konzentrieren.

Neben dem dunklen Raum erkannte ich, dass es keine Gardinen gab, jedoch standen Stapel von Büchern vor den Fenstern, was den dunkleren Raum erklären könnte. Abgesehen davon, dass Nacht war. In dem Zimmer schien es nur eine Kerze zu geben, während die anderen einfach nicht gingen oder nicht benutzt werden sollten. Dennoch erkannte ich, dass hier seit einer Weile nicht mehr geputzt worden war.

Es lag eine deutliche Staubschicht auf den Möbeln und Dekorationen.

Entweder war sie seit geraumer Zeit nicht mehr in dem Haus anwesend gewesen oder sie zog ihre Beine hier ziemlich mit sich, während sie zu bestimmten Stellen im Haus ging.

Auf dem Boden waren gezogene fortbewegende Abdrücke, während sie draußen relativ normal gelaufen war.

Relativ war das Wort dabei. Sie schien nicht viel Kraft zu haben und sie zog ihre Beine bei jedem Schritt ein kleines bisschen mit, doch sie hob ihre Beine beim Gehen an.

Hier schien es eine einzige Spur zu geben, als würde sie einen Fuß voransetzten und den anderen im gleichen Weg hinter sich ziehen.

Meine Augen wanderten zu der alten Dame. Ihre Haare waren lange nicht gewaschen, die Haus sehr ölig und allgemein an Pflege, nicht nur ihr Körper sondern auch die ihrer Kleidung, schien nicht zu existieren.

Vielleicht war der Geruch nur von ihr aus ausgegangen und es war kein Haufen toter Ratten.

Ich bemerkte, wie Bathilda versuchte, eine Streichholzschachtel zu öffnen, doch ihre Hände waren zu zittrig.

„Warten Sie, lassen Sie mich das machen", meinte Harry, nahm der Frau vorsichtig die Schachtel ab und zog ein Streichholz raus.

Allerdings entzündete er es nicht direkt, da er selber bemerkte, wie Bathilda ihn anstarrte.

Mit einem kurzen Schnipsen entzündete ich sowohl die Kerze, die auf dem kleinen Tisch, oder was auch immer es darstellen sollte, als auch das Streichholz in Harrys Hand.

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt