Schweigend folgte ich Umbridge die Stufen herunter. Um uns herum wurde es immer dunkler und dunkler, nur schwach beleuchteten die Fackeln diese Gänge.
Hier unten war ich noch nie gewesen und wusste nicht einmal, dass es diese Gänge überhaupt gab. Nun gut. Von Hogwarts konnte man nichts anderes erwarten, als immer wieder überrascht zu werden.
Unglücklicherweise musste ich mir eingestehen: Ich war nervös. Endlich wollte ich wissen, was geschehen sollte. Oder eher, ob ich mit meinen Vermutungen richtig lag.
Äußerlich versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen. Mit gradem Rücken und zurückgedrückten Schultern lief ich hinter dem Monster.
Der pinke Teufel öffnete eine Tür, durch die wir beide schritten.
Hinter mir knallte die Tür laut zu und schnell drehte ich mich um.
Die Fackeln an den Wänden ließ diesen Raum, der keine Fenster besaß, nur noch dunkler und kleiner wirken.Das Licht der Feuer tanzte und unsere Schatten bewegten sich an den Wänden.
Es wirkte fast wie an meiner persönlichen Prüfung, kurz vor Ende der Sommerferien. Diese Atmosphäre wirkte allerdings bedrohlich und gefährlich. Keine Wissbegierde oder Freude, so, wie ich sie bei Cedrics Geist gefühlt hatte.
Umbridge legte ihre rechte Hand um ihre linke, legte den Kopf leicht schief.
Sie war zufrieden, mich hier zu haben. Sie dürfte mir gleich beweisen, welche Abscheu sie für mich empfand.
„Da meine bisherigen Strafen Ihnen scheinbar nicht geholfen haben, gibt es nur noch eine Bestrafung, ohne die unverzeihlichen Flüche, die Sie zügeln kann. Die richtige Bestrafung!"
So, wie sie sprach, konnte es nur eins heißen: Der Cruciatus-Fluch würde es diesmal nicht sein.
Bevor ich wirklich reagieren konnte, schwenkte sie ihren Zauberstab, den ich nicht in ihrer Hand bemerkt hatte und rief „Incarcerus".
Seile schossen aus dem Boden, schlangen sich um meine Arme und Beine. Meine Hände und Finger konnte ich nicht bewegen und selbst um meinen Hals schlang sich eines der dicken Seile, so dass ich meinen Kopf kaum bewegen konnte.
„Verdammter Drachenmist!", fluchte ich innerlich. Ich konnte meine Zauber nicht beschwören! Aber wieso?
Ich zerrte und wand mich, was allerdings nicht half. Dann erst, verstand ich. Da ich weder Hände noch meine Finger irgendwie bewegen konnte, konnte ich nichts beschwören und auch sonst keine Zauber einsetzen. Ich hatte in meinem Training an alles gedacht... Nur nicht daran... Verflucht und verdammt!
Umbridge hatte mich...
„Sie haben sich dies selbst zuzuschreiben, Miss Guerrin. Ich hatte Sie gewarnt."
Spöttisch lachte ich, als ich merkte, wie sie um mich herum lief und dann mein Oberteil hochzog, meinen von Narben übersäten Rücken entblößte. Kurz schien ihr der Atem zu stocken.
So einen Anblick hatte sie wohl nicht erwartet.
„Glauben Sie wirklich, Sie könnten mir noch etwas antun?", spuckte ich gehässig aus.
Nachdem sie mein Oberteil irgendwie befestigt hatte, lief sie vor mich.
Man könnte meinen, sie hätte einen leicht traurigen Glanz in ihren Augen.
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Gryffindor's Ice Princess
Fanfiction„Wenn Albus Dumbledore dich höchstpersönlich auswählt, dann hat das eine besondere Bedeutung." Dies waren die Worte, die Rhea Guerrin dazu führten, das vierte Jahr anstatt wie gewohnt auf Ilvermorny zu beginnen, einen neuen Weg einzuschlagen. Und di...