Kapitel 87

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Fast schon ungeduldig wartete ich in Dumbledores Büro auf den Schulleiter.

So saß ich auf einem der Stühle vor dem Schreibtisch, hatte meinen Kopf in den Nacken gelegt und starrte die Decke an.

Es war Valentinstag und ich hatte mir vorgenommen, mich in die Bibliothek zu verkriechen, bis ich ein paar interessante Bücher gefunden hatte und mich dann in mein Bett verkriechen.

Es war fast schon krankhaft, wie alle plötzlich Liebe füreinander empfanden und überall und zu jeder Zeit knutschen mussten.

Morgen wäre auch wieder vorbei.

Ich atmete tief und schloss meine Augen, während ich mich fragte, was Dumbledore wohl von mir wollte.

Harry war vor mir hier gewesen. Er hatte neue Erinnerungen zu Voldemort gezeigt bekommen. Manipulierte Erinnerungen um es genau zu nehmen.

Könnte sein, dass Dumbledore mir auch eben diese Erinnerung zeigen wollte. Er wusste, dass Harry mir sowas nicht verschwieg und ich war heilfroh, dass er sich diesmal nicht mit Voldemort verglichen hatte.

Vielleicht hatte er sich meine Worte endlich zu Herzen genommen.


„Ah, da bist du ja", riss mich eine allzu bekannte Stimme aus meinen Gedanken und ich war von meinem Sitz aufgesprungen. Mein Herz schlug wie wild in meiner Brust, so sehr hatte ich mich erschrocken.

„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken", lächelte mich der weißhaarige an und kam näher.

„Ich war in Gedanken", begann ich und wollte dies abwinken.

„Das habe ich gemerkt", schmunzelte mein Schulleiter und stellte sich vor eine schwebende Schale aus Silber.

Mit einer Handbewegung deutete er mir an, näher zu treten, was ich auch tat.

In der Schale befand sich klares Wasser, welches klitzekleine Wellen schlug.

„Professor?"

„Ich dachte mir,...", begann Dumbledore und zog ein Fläschchen aus einem Regal, in dem sich viele andere kleine Fläschchen befanden.

„Du hast in deiner Zeit auf Hogwarts viel durchgemacht, Rhea. Gutes, wie auch schlechtes."

Sein Blick wanderte auf den durchsichtigen, aus Glas geformten Behälter, dann wieder zu mir.

„Und ich habe mich nie richtig bedankt."

„Sie haben nichts zu danken."

„Doch. Schließlich habe ich dich in eine gefährliche Angelegenheit geschubst, ohne dich vorzuwarnen, um was genau es sich handeln könnte."

„Sie haben mir damit eine Familie gegeben, Sir. Außerdem habe ich mich selbst dazu entschieden, hierher zu kommen", erwiderte ich und erntete erneut ein schmunzeln.

„Ich möchte dir trotzdem etwas zeigen."

Meine Muskeln spannten sich leicht an und ich zog meine Augenbrauen leicht zusammen.

„Eine Erinnerung an Voldemort?"

Heiter lachte der Schulleiter auf.

„Nein, Rhea. Etwas... Schöneres..."

Er gab einen Tropfen der Flüssigkeit aus dem Fläschchen in das Wasser der Schale.

Es wirkte, als würde sich schwarzer Nebel bilden.

„Sieh hinein", forderte er mich auf. Nach einem Moment des Zögerns, beugte ich mich vor, tunkte mein Gesicht unter Wasser.

Doch das Nass spürte ich nicht.


Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt