Kapitel 36

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Nachdem ich wieder eine vollkommen klare Sicht hatte lief ich weiter. Ich betrat die nächste Halle. Sie war leer, wirkte fast schon verlassen und heruntergekommener, also die Hallen zuvor. Irgendwas stimmte nicht. Ich hörte Geräusche. Schritte. Wo war die Person?

Ich drehte mich um. Nichts. Verwirrt wendete ich mich wieder zur gegenüberliegenden Richtung. Kaum stand ich wieder mit dem Rücken zur Tür, aus der ich gekommen war, musste ich schlucken. Vor mir stand eine einzelne Person. Doch auch diese, war nicht irgendeine.

Das war mein Ebenbild. Vor mir stand ich selber.

Mein Ebenbild hatte die gleiche Kleidung an wie ich sie tatsächlich trug, doch die Ärmel waren hochgekrempelt und auf dem linken Arm erkannte ich einen Totenschädel, dessen Zunge eine Schlange war. Das Zeichen der Todesser.

Aus ihrem Mund lief Blut und ihr Blick war kalt. Die Haut weiß wie Schnee und um ihre unnatürlich blassen Augen waren dunkle, fast schwarze Adern zu erkennen.

Meine Gegenüber hob die Hand und feuerte Feuerbälle auf mich, weswegen ich zur Seite sprang und ihr Blitze entgegen jagte.





Einige Zeit ging das so. Ein Feuerball folgte dem andern. Blitze surrten durch den Raum. Eiskristalle sprießen aus dem Boden.

Als mein Ebenbild erneut Blitze auf mich schoss, beschwor ich einen Schutzschild. Am Gesicht konnte ich erkennen, dass sie überrascht zu sein schien, was ich nutze und ihre Beine einfror. Erschrocken starrte sie zu Boden, weswegen sie zu spät den Feuerball auf sich zufliegen sah.

Mit einem lauten, unmenschlichen Kreischen verbrannte sie, doch keine Asche blieb übrig.

Keuchend sank ich auf die Knie, als sie vollends verschwunden war, atmete mehrere Male tief, bis mein Atem regelmäßiger wurde und ich mir schließlich den Schweiß von der Stirn wischte.

Dann ging es weiter durch noch eine Tür, hinter der sich ein großer Abgrund befand. Die Brücke war eingestürzt. Allerdings hatte ich meine Zweifel, dass dies ein Teil der Prüfung sein sollte. Von der anderen Seite schien Licht durch die Tür.

Dort war mehr als nur sicher der weitere Weg, nur wie würde ich dorthin gelangen?

Ich überlegte, bevor ich in die Knie ging, meine Hand auf den Boden legte und versuchte, die Erde unter den Steinen zu beeinflussen, was auch nach einer kurzen Weile klappte.

Eine Art Brücke erschien vor mir und ich lief schnell und trotzdem vorsichtig rüber.

Erleichtert seufzte ich, als ich durch den flurartigen Gang lief.





Als ich erkannte, was dahinter war, blinzelte ich.

Vor mir erstreckte sich hinter einem Altar eine Feuerlinie. Die blauen Flammen loderten hoch und ich konnte nicht sehen, was sich dahinter verbarg.

Vorsichtig trat ich näher an den Altar, der eher ein staubiger, alter Steinblock war, auf dem sich auf der Vorderseite Innenschriften befanden.

„Leg ab das Zeichen der Magie. Könige und Sklaven, Krieger und Mägde, Zauberer und Hexen. Werdet gereinigt durch die goldenen Flammen."

Langsam griff ich in meine Jacke und zog meinen Zauberstab hervor.

Das war das Einzige Zeichen von Magie, welches ich wirklich ablegen konnte.

Kurz sah ich es an, bevor ich es auf den Altar legte.

Die Flammen dahinter färbten sich von Blau zu Gold.

Dann lief ich vor. Tief sog ich Luft ein, bevor ich auf die Flammen zuschritt und durch sie hindurch.

Eine Energie schien durch meine Adern zu fließen und ich hörte Stimme in meinem Kopf, bevor alles ruhig wurde und nur noch das tanzende Feuer hinter mir zu hören war.

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt