Kapitel 08

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„Das ist jetzt nicht dein Ernst!", keifte ich und hätte am liebsten meine Bücher gegen die Wand geworfen und diese dann am besten noch obendrein zerstört.

„Das können die doch nicht machen!"

„Tja, scheinbar schon", murmelte Harry und schulterte seine Tasche etwas, während er tief einatmete, mich von unten herauf ansah.

„Und Dumbledore nimmt das einfach so hin?"

„Er kann nichts machen..."
„Natürlich kann er! Er ist Dumbledore! Sein Name ist nicht umsonst so berühmt..." Ich versuchte meine momentane Aggression zu drosseln.

„Was sagt Ron dazu?"

Harrys Gesichtsausdruck wurde düster. „Er glaubt mir nicht... Deswegen haben wir gestritten..."

„Wird ja immer besser..." Normalerweise hätte ich es mir denken können, schließlich saß Harry im Unterricht nicht wie gewohnt neben dem rothaarigen. Ich stöhnte entnervt und noch genervter wurde ich, als sich eine Strähne in mein Gesicht verirrte, nachdem ich meinen Kopf in den Nacken geworfen hatte. Knurrend band ich mir einen lockeren Dutt, der meine Nerven noch etwas weiter strapazierte, da sich öfter Strähnen lösten.

„Deine Haare können nichts dafür", schmunzelte Harry etwas, als er sah, dass ich gerade einen Krieg begonnen hatte.

„Die nerven mich! Sie wollen nicht, wie ich will! Als hätten die ihr eigenes Leben!"

„Soll ich helfen?" Nun war seine Stimme belustigt. Einerseits war ich froh, dass er sich ein wenig erfreuen konnte. Andererseits war es Spaß auf meine Kosten, was ich jedoch versuchte zu ignorieren.

„Meine Haare fasse nur ich an. Da bin ich eitel", grinste ich, wurde allerdings schnell wieder böse und knurrte weiter, bis sich meine Haare endlich geschlagen gaben. Das mit dem eitel stimmte. Es gab Sachen, da durfte man eitel sein. Bei mir waren es nun mal meine Haare, die ich auch nur zu gern pflegte. Bei anderen waren es Klamotten.

Triumphierend presste ich meine Lippen zu einer schmalen Linie, die Mundwinkel dabei leicht nach oben gewinkelt, und sah Harry aus dem Augenwinkel an, woraufhin er kurz auflachte.

„Ich muss dann mal. Wir reden später."

Er klopfte mir auf die Schulter und schritt davon.


Kurz lehnte ich mich an die Wand, sah ihm hinterher, bevor er in einem Raum verschwand und ich nur seufzte.

Wie konnte Dumbledore das nur zulassen?

„Hey!", hörte ich hinter mir, doch ich murmelte nur ein „Hey", starrte weiter auf die Tür, hatte keine Lust auf eine Unterhaltung und hoffte, dass die Person nur flüchtig grüßte, um dann wieder abzuhauen.

„Rhea?", sprach mich die Person noch einmal an, die Stimme in einer verwunderten und leicht besorgten Tonlage.

„Was willst du?" An meiner Stimme erkannte wohl selbst der dümmste Mensch, dass ich keine Lust hatte zu sprechen oder zuzuhören.

„Ist... Ähm... Geht's dir gut?"

Nun drehte ich mich zu Cedric um, baute mich leicht auf, während ich hoch in sein Gesicht sah.

„Natürlich geht's mir gut! Sieht man's nicht? Ich meine, mein Cousin ist nur zu Unrecht ein Champion bei einem gefährlichen Wettbewerb und alle sind nun gegen ihn. Wie kann es mir nicht gutgehen?!"

Dass mein Sarkasmus noch nicht auf den Boden sickerte hätte mich beinahe gewundert. Nur war ich froh, dass meine Stimme recht ruhig geblieben war.

Gryffindor's Ice PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt