Nachdem uns Hermine versichert hatte, dass es sich um das Haar wirklich um das von Lestrange handelte, hatten wir angefangen zu diskutieren, wie wir weiter vorgehen wollten.
Und im Endeffekt... waren wir fast genauso weit wie vorher.
Wir mussten in Lestranges Verlies, soviel war klar und auch, dass jemand von uns Lestrange spielen musste.
Wir hatten von den anderen Todessern ebenfalls Haare auf der Kleidung, ja jeder Mensch pro Tag hundert bis zweihundert Haare verlor.
Die einzelnen blonden Haare, die man schon aus sehr weiter Entfernung erkennen konnte, wenn es nicht einzelne Haare waren beziehungsweise wenn sie auf dunklem Hintergrund lagen, hatte ich bewusst weggezupft und schnell entsorgt.
Ihm würde ich das nicht antun.
Allerdings hatten wir genug Haare für Hermine, Ron und mich, was uns einen Vorteil verschaffte.
Und unser Nachteil? Also, abgesehen vom offensichtlichen natürlich. Wir wussten nicht, um wessen Haare es sich genau handelte. Bei meinem Glück hatte ich Lestranges Schoßwölfchen abbekommen.
Mit Hermine, die den Trank weitestgehend fertig hatte, war ich später alleine in der Küche und vervollständigten wir den Rest des Trankes.
Die Herstellung des Tranks dauerte mindestens einundzwanzig Tage, doch Hermine hatte Vorarbeit geleistet und das langwierige bereits vorbereitet. Es fehlten nur noch kleine Einzelheiten, wie Beispielsweise das Haar.
Als sie uns das erzählt hatte, war ich für einen Moment etwas neidisch gewesen. Meine beste Freundin dachte immer Voraus und selbst da dachte sie noch um hundert Ecken.
Auf sie war wirklich immer Verlass.
„Rhea?", durchdrang irgendwann Hermines Stimme die Stille im Raum. Für einen kurzen Augenblick schien die Stimme fehl am Platz zu sein. Die Stille war nach Stunden der Gespräche eine angenehme Abwechslung gewesen.
„Hm?", war meine einzige Antwort, während ich einen der Tränke umrührte, nachdem ich eines der Haare hineingeworfen hatte.
„Geht es deinem Auge besser?"
Sofort hielt ich in meiner Bewegung inne und sah sie verwirrt an. Mir wurde heiß und kalt. Wie zum Teufel...?!
„Mein Auge?" Meine Stimme klang ein wenig heiße und kratzte unangenehm.
„Ja. Nun ja, du warst mit deiner Hand andauernd an deinem Auge."
Ich schüttel leicht meinen Kopf.
„Ich hatte was im Auge und hatte ziemlich lange das Gefühl, dass ich es nicht wegbekommen hab. Vermutlich sieht mein Auge auch gerade ziemlich fürchterlich aus."
„Deine Augen sind gerötet und leicht geschwollen", bestätigte Hermine leise. „Beide Augen... Du hast geweint, oder?"
Ich seufzte geschlagen.
„Ist mir doch nicht zu verübel. Innerhalb kurzer Zeit ist so viel passiert... Dobby, das, was dort passiert ist, ihn so zu leiden zu sehen... War ein bisschen viel, aber es geht wieder."
„Tut es nicht...", nuschelte Hermine und als ich ihr aus dem Augenwinkel ins Gesicht sah, kam es mir vor, als hätte sie gehofft, dass ich das nicht gehört habe. Vermutlich wollte sie mit dieser Aussage keine weitere Diskussion auslösen.
Ich entschied mich dagegen, sie auf diesen Satz anzusprechen. Dafür war ich einfach zu müde.
Die Stille von vorher war wieder eingekehrt und wir beide hingen unseren Gedanken nach. Wir redeten nur, wenn es sich um etwas zum Trank handelte und das war eigentlich auch unnötig.
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Gryffindor's Ice Princess
Fanfiction„Wenn Albus Dumbledore dich höchstpersönlich auswählt, dann hat das eine besondere Bedeutung." Dies waren die Worte, die Rhea Guerrin dazu führten, das vierte Jahr anstatt wie gewohnt auf Ilvermorny zu beginnen, einen neuen Weg einzuschlagen. Und di...