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Ich sehe, dass die Tore hinter uns zugemacht werden. Wir reiten einfach gerade aus, als wäre es das Normalste der Welt.
Ich spüre ein Kribbeln in meinem Bauch, als der Wind mir meine Kapuze vom Kopf weht, genau so, als wenn ich etwas Verbotenes tun würde.
Nach einer Stunde des Reitens in Richtung Nord-Ost, geht die Sonne auf.
Auch dies führt dazu, dass ein Titan auf uns zukommt. Ich schätze ihn auf die 7-Meter Klasse.
„Titan auf 2 Uhr!", ruft Levi nach hinten.
Meine Kameraden, wissen genau, was sie tun müssen und es reiten zwei Soldaten auf ihn zu.
Der Eine lenkt ihn ab und der andere hakt sich in seinen Nacken und schneidet Diesen raus.
Einen Titanen auf dem Boden und nur zu zweit zu erledigen ist eine krasse Leistung. Ich glaube, nur Levis Einheit kann das so makellos.
Hmm, ich komme sicherlich auch dazu, einen zu eliminieren...

Die Männer kommen zurück und reiten auf ihrer Position weiter. In meiner Sicht liegt ein Wald, welcher unser Ziel sein muss.
Mein Blick ist weit nach vorne konzentriert, als 3 Titanen aus dem Wald gerannt kommen.
Plötzlich bewegen sie sich nicht mehr.
Was ist passiert?
Wir reiten trotzdem weiter, da es noch keinen Befehl gab.
Ein Titan springt in die Luft und rennt mit den anderen beiden direkt auf uns zu.
Darauf hat Captain gewartet.
Mist, es sind Abnormas!
Ich sehe Levi erwartungsvoll an und er schießt eine schwarze Rauchgranate ab.
Unser Zeichen.
Unsere Gruppe teilt sich in Zwei und wir reiten so weit wie möglich um die Titanen herum.
Die andere Gruppe soll für Ablenkung sorgen, so dass unsere Wägen vorbei können.
Doch daraus wird nichts und Einer der Drei kommt auf allen Vieren auf uns zugerannt.
"Lia, lenk ihn irgendwie ab!", schreit Levi.
Ich reite zu ihm und dann im Zick Zack vor ihm.
Diesem Ding läuft Sabber aus dem Mund und stinkt gewaltig, auch von 5 Metern Entfernung.
Ich verziehe mein Gesicht ein wenig vor ekel, bewahre aber Ruhe, da Panik zu nichts führt. So nah sind diese Dinger noch viel ekelerregender als in meinen Vorstellungen.

Ich sehe einen Schatten über mir und als ich hoch sehe, sehe ich den Hauptgefreiten, der sich in kreisenden Bewegungen auf den Nacken des Titans zubewegt. Kurz darauf hört man ein "stirb!" von dem Mann und der Titan fällt auf seinen Bauch.
Aus weiterer Entfernung sieht man eine rote Rauchgranate. Irgendetwas stimmt nicht bei den anderen!

"Levi, was sollen wir tun!?", fragt eine aufgebrachte Petra, die zu uns geritten kommt.

"Wir müssen uns erst um uns selbst kümmern!", meint Levi und deutet nach Westen.
Eine Horde voller Titanen kommt auf uns zu.
Dabei sind 3 bis 15 Meter große. Wir haben nicht damit gerechnet, so viele Titanen anzutreffen. Wir sind nicht weit von der Mauer entfernt und sind in einem ruhigen Landschaftsgebiet.
"Aber unsere Kameraden!", wiederspricht sie ihm verzweifelt doch nun sage ich auch mal was.
"Wir können ihnen nicht helfen, wenn wir selbst Hilfe brauchen, Petra. Wenn wir zu ihnen reiten, steigt die Zahl der Titanen noch mehr und es wird noch schwieriger, mehr zu retten.", meine ich und feuere, so wie die zweite Gruppe, eine rote Granate ab.

"Smith hat Recht. Wir reiten auf unser Hauptziel zu!", befiehlt er den letzten Teil und wir reiten von den Titanen weg.

Wir sind nicht viele Personen. Die Chance lebend hier heraus zu kommen, ist gering, aber nicht unmöglich.
"Reitet weiter Richtung Norden und schwingt euch dann hoch in die Bäume!"
Ich meine Levis Plan zu verstehen. Wir sollen hoch, damit die Giganten uns nicht bekommen...Da Titanen sowieso nur Interesse an Menschen und nicht an Tieren haben, erweist sich das als sehr schlau.

Ein wenig weiter, binden wir die Pferde fest und schwingen uns auf Äste. In geschätzten 25 Metern Höhe, wird uns wohl kein Arm erreichen.
Eine gelbe Rauchgranate wird abgeschossen, damit die andere Gruppe bescheid weiß, dass wir in Sicherheit sind.
Jetzt heißt es nur noch warten.
Doch auch nach mehreren Stundem des Wartens, waren keine Anzeichen der anderen Gruppe da. Der Wind hier oben lässt meinen Umhang flattern und lässt mich eine kalte Briese verspüren.
Alle tot.
"Petra, wir können nichts tun.", beruhigt ein Junge, ich meine Eld war sein Name, die weinende Petra. "Shh, alles wird gut.", sagt er selbst zitternd und nimmt sie in den Arm.
Es waren wohl Freunde von ihnen dabei gewesen.

"Smith, komm mit!", reißt mich Levi aus meinen Gedanken. Ich überlege nicht viel und fliege hinter ihm her, hoch in die Baumkrone.
"Ich verstehe. Hier haben wir alles im Überblick.", spreche ich meine Gedanken aus.
"Ich will dir was zeigen.", meint der Corporal und zeigt mit dem Finger auf eine Stelle, die etwas weiter weg ist.
"Willst du, dass ich heule oder warum zeigst du mir das?"
Die Stelle war rot, und man konnte nur Überreste von, ich denke Pferden oder Ähnlichem sehen.
Die Stelle, an der unsere Kameraden abgeschlachtet wurden. Es war vielleicht die Hälfte von uns. Ich empfinde nichts. Ich kann in diesem Moment einfach nichts fühlen.

"Tch, nein, gerade dir zeige ich das, weil du nicht anfängst zu heulen, wie ein Baby, wenn du das siehst."
"Man kanns so oder so nicht ändern, warum soll man dann also Energie in heulen verschwenden?", frage ich ohne eine Antwort zu erwarten.
Ich sehe in die Ferne.
Wie groß ist diese Welt? Ich hab Armin mal von einem Wasser labern hören, was riesig ist. Ob es das gibt? Das Territorium, in dem wir unser Leben verbringen ist im Gegensatz zu dem Rest der Welt sehr winzig. Pff, was denke ich überhaupt?

"Über was denkst du nach?", unterbricht mich der Schwarzhaarige bei meinen Gedanken.
"Das geht dich nichts an.", bemerke ich und bekomme dafür ein 'Tch' zurück.
"Scheiße!", flucht er und fliegt wieder runter.
Verwirrt sehe ich ihm hinterher, weshalb er ruft:"Sieh dich um und beweg deinen Arsch hier runter!"
Ich sehe gerade aus und sehe mehrere Titanen auf uns zukommen.
Scheiße!
Ich gehe Levi nach und zu den anderen, die sich schon bereit machen.
Natürlich, auch wenn wir so hoch sind, können wir unsere Pferde und Wägen nicht zertrampeln lassen.
Wir fliegen zum Rand des Waldes, damit wir die Titanen dort abfangen können.
Der erste kommt in meine Richtung, weshalb ich mich bei ihm einhake, als er auf mich zukommt.
Er will nach mir greifen, doch ich bin schneller.
Ich ziehe mich zu seinem Nacken und schneide das Stück Fleisch heraus. Danach ziehe ich mich weiter zu dem Nächsten.
Das war mein erster.
Ich erledige den Nächsten auch ohne Probleme, doch sehe Petra, die von einer 10 Meter-Klasse festgehalten wird. Ohne zu zögern schwinge ich mich zu ihr und schneide dem Titanen den Arm ab, doch bemerke dabei nicht, wie ein weiterer Titan über meine Seile fällt und mich mitreißt.
Plötzlich wird alles dunkel, als ich einen stechenden Schmerz an meinem Kopf spüre.
"Smith!", ruft eine Stimme, die ich als Levis identifizieren kann, bevor ich nichts mehr mitbekomme.
Wehe, das wars jetzt! Dann verfolge ich Petra in ihren Träumen!

reflection / Levi x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt