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Levi p.o.v.

"L-Lia?", spreche ich die Person vor meiner Tür an.
"Levi, gut das du hier bist. Wir müssen sprechen.", sagt sie und guckt ernst.
"Ich weiß.", entgegne ich und öffne die Tür meines Zimmers. Ich lasse sie rein und dann gehe ich rein.

Ich atme einmal tief ein und wieder aus.
"Hör zu Lia. Ich... Ich wollte das alles gar nicht. Ich habe meine Fehler eingesehen. Ich war einfach eifersüchtig und ich kann nicht bestimmen, was du tust. Und das vorhin hab ich aus Reflex gesagt, aber einfach nur, weil ich dich in Schutz nehmen wollte. Ich kann verstehen, wenn du mich nicht mehr magst. Tch, leider wird es dann nur nicht leicht für mich. Falls du Beistand brauchst, weißt du aber, dass du nicht alleine bist, ok? I-Ich werde versuchen, für dich dazusein.", erleutere ich ihr die ganze Wahrheit und sehe auf den Boden. So in Verlegenheit zu geraten ist absolut nicht meins.

"Levi...", sagt sie sanft. "Levi, sieh mich an."

Sie hebt mein Kinn leicht mit ihren Fingern an und sieht mir in die Augen.
"Ich verzeihe dir.", sagt sie schmunzelnd.
Moment mal, was?
Plötzlich spüre ich zwei weiche Lippen auf meinen.
Wie ich dieses Gefühl vermisst habe.
Ich erwiedere den Kuss und bewege unsere Lippen synchron zueinander. Ich schlinge meine Arme um ihren Körper und ziehe sie somit noch näher an mich.
Ich weiß nicht, was es ist, aber ich habe das verlangen nach etwas.

Sie scheint das zu bemerken und springt auf, damit sie ihre Beine um meinen Körper schlingen kann. Ich drehe uns um und laufe in die Richtung des Bettes. Unser Kuss löst sich für eine Sekunde, als ich sie auf die Matratze lege und wir Luft holen müssen. Ich setze mich auf ihren Bauch und sehe ihr direkt in die Augen. Wir sehen uns mit undeffinierbaren Blicken an und Lia zieht mich runter, um mir etwas ins Ohr zu flüstern.
"Levi..."
Ich liebe es, wenn du meinen Namen sagst.
"Ich liebe dich.", beendet sie flüsternd ihren Satz.
Ich dich auch...
Ich schwinge meinen Kopf hoch, so dass sich unsere Nasenspitzen berühren und ich ihren heißen Atem auf meinen Lippen spüren kann.
Die Braunhaarige legt ihre Arme in meinen Nacken und zieht mich zu sich runter, damit sich unsere Lippen wieder vereinen können.
Ich lecke mit meiner Zunge über ihre Lippen, bevor sie diese öffnet und unsere Zungen miteinander spielen lässt.

"Du hast mich vermisst, was?", lacht sie und dreht uns so, dass sie nun auf meinem Becken sitzt.
"Tch, wie könnte ich das nicht?", gebe ich provozierend zurück und überspiele damit, dass es mir eigentlich unangenehm ist.
Sie schmunzelt und legt erneut ihre sanften Lippen auf meine. Ihre Hände vergräbt sie in meinen Haaren.

Ich drehe uns wieder so, dass ich über ihr bin und sehe ihr tief in die Augen. "Du bist wunderschön.", flüstere ich mit vollem Ernst und beginne ihren Nacken zu küssen und etwas an ihm zu saugen, woraufhin ihr ein kleines Stöhnen entweicht. Ich setze ab und betrachte mein Werk. "Jetzt weiß jeder, dass du vergeben bist.", sage ich und sehe auf den Fleck, den ich an ihrem Nacken hinterlassen habe.
"Oh oh, das wird Probleme geben.", grinst sie.
"Ich liebe dich.", seufze ich und küsse sie erneut.
Es ist tatsächlich auch mein erstes Mal, dass ich so intim mit jemandem bin, schließlich habe ich noch nie so für eine Person empfunden, wie ich es für Lia tue. Unsere Nacht war lang und wunderschön, noch nie habe ich auch nur eine vergleichbare Emotion in meinem Leben verspürt.

...

-nächster Morgen-

Ich öffne langsam meine Augen und sehe eine schlafende Lia auf meiner Brust.
Die Nacht gestern, war wirklich unglaublich.

Langsam regt sie sich und dreht sich zu mir. "Guten Morgen.", lächelt sie mich an.
"Morgen.", sage ich und streichel ihr durch die Haare. Es ist für einen Augenblick still und friedlich, bevor Jemand die Tür schnell aufreißt.
"LEVI, HAST DU LI-", schreit eine verrückte Hanji, die uns geschockt entdeckt.
"Vierauge! Lernst du nie zu klopfen??!!", fragt Lia sie grimmig. "...Habt ihr etwa?? Ähm, egal, hihi. Jedenfalls. Erwin ist grad angekommen, allerdings verletzt. Kommt so schnell wie möglich ins Krankenzimmer!", ruft sie und verschwindet wieder aus dem Raum.
Erwin ist wieder da? Das wurde auch Zeit!
Lia springt auf, um ihre Sachen vom Boden aufzuheben und anzuziehen. Ich mache es ihr gleich. Sie muss wirklich besorgt gewesen sein, es ist wirklich eine Erleichterung, dass Erwin nicht tot ist. Ich beobachte, dass sie ein paar schmerzerfüllte Blicke macht.
"Hast du Schmerzen?", frage ich sie dann besorgt.
"Das geht schon. Ich muss jetzt zu Paps.", gibt sie mir kühl als Antwort. Ich fühle mich ein wenig schuldig, dass sie wegen mir Schmerzen hat.
Ein schöner Moment kann wirklich durch alles zerstört werden...

In Rekordzeit ziehen wir uns an und rennen in Richtung Krankenzimmer. Natürlich bekommen wir verwirrte Blicke auf den Gängen, allerdings ist jetzt keine Zeit die Gören zurechtzuweisen.
"Papa!", ruft Lia, als sie ihren Vater auf einer Liege sieht. Ihm werden seine Klamotten am Oberkörper wirklich hektisch aufgeschnitten, doch viel kann man nicht erkennen, da seine rechte Seite voller Blut ist.
Lia rennt zu Erwin und stellt sich an seine Seite.
"Lia...", flüstert Erwin leicht lächelnd und nimmt ihre Hand. "Ich hatte große Angst, dass du es nicht schaffst. Wie- Wie gehts dir?", fragt meine Freundin.
"Wir wurden auf dem Weg von einer Horde Titanen überrascht. Mein rechter Arm musste dran glauben. Tut mir leid, dass ihr euch Sorgen machen musstet.", erklärt der Blonde.
"Tch. Erwin.", setze ich an. "Schön, dass es dir gut geht." Ich setze ein leichtes Lächeln auf.

"Korporal, Frau Smith. Wir bitten sie nun zu gehen. Der Kommandant muss sich einer Operation unterziehen.", sagt eine Krankenschwester, die und langsam aus dem Raum schiebt.
"Hey.", beschwert Lia sich und löst sich aus dem Griff der Frau. Ich greife einfach ihre Hand und ziehe sie mit durch die Tür, die danach geschlossen wird.
"Was erlauben die sich?! Diese verdammten-", flucht sie, doch ich unterbreche sie mit einem Kuss, von dem sie sich schnell löst.
"Was ist, wenn-"
"Hier ist niemand. Außerdem kümmern sie sich gut um Erwin. Das weiß ich.", beruhige ich sie und streiche ihr durch das braune Haar.
Sie seufzt, umarmt mich und legt ihren Kopf auf meiner Schulter ab.
"Hab ich dich überhaupt verdient?", fragt sie mich nuschelnd. Sag so etwas nicht.
"Du hast etwas viel Besseres verdient.", antworte ich ihr schließlich und seufze.
"Das ist mir egal. Wenigstens fühl ich mich bei dir nicht mehr so klein.", kichert sie und küsst mich kurz auf die Wange, wobei ich spielerisch murre.
Hey, das lass ich mir nicht gefallen.
"Immerhin bin ich etwas größer als du.", kontere ich. "Jaja, für einen Mann immernoch ungewöhnlich klein." Ich spüre ihr leichtes Lachen in meinem Nacken.

reflection / Levi x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt