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"Ich fange an!", schreit Sasha schon fast und dreht die große Flasche in unserer Mitte.
Sie dreht sich immer langsamer, bis sie schließlich bei Mikasa stehen bleibt.
"Hmmm, Mikasa. Bist du verliebt?", fragt Sasha sie kichernd ohne viel Überlegung.
Ist das denn nicht offensichtlich?

"Ja.", gibt sie von sich Preis und ich schwöre einen Rotton auf ihren Wangen schimmern zu sehen. Niemanden scheint es zu überraschen, dennoch finde ich die Frage etwas sehr privat. Aber wenn dieses Spiel nunmal daraus besteht, schließe ich mich dem Ganzen an. Im Endeffekt, sind wir alles Jugendliche, denen die Kindheit zerstört wurde, also irgendwo muss man ja seinen Spaß nachholen.
Sie dreht nun auch die Flasche und sie bleibt bei mir stehen. Überrascht ziehe ich meine Augenbrauen hoch. Ich bin gespannt, was sie mich fragen wird.
"Warum hast du Korporal Levi geschlagen?", will sie von mir wissen. War ja klar.

Ich kann es ihnen nicht sagen. Ich hab Levi versprochen, alles geheim zu halten.
Ich seufze leicht und greife zur Flasche.
Mann kann anhand der Gesichter der anderen erkennen, dass sie ein wenig enttäuscht sind.
"Dann aber einen großen Schluck!", sagt Connie rechtfertigend.
Ich schraube die Flasche auf und setze sie an meinen Mund an. Ich schlucke einen großen Schluck der Flüssigkeit.
Ich schüttele meinen Kopf ein wenig und unterdrücke einen Würgreflex, weil es brennt und einen unglaublich penetranten Geschmack hat, der im ganzen Mund brennt.
Ekelhaft.

Die anderen amüsieren sich ein wenig darüber.
Ich lege die Flasche wieder auf den Boden und drehe sie. Ich bekomme ein flaues Gefühl im Magen.
Irgendwann stoppt sie dann bei Sasha.
Sie sieht mich mit großen Augen an, woraufhin ich nur ein wenig grinsen kann.
Ich muss mir etwas gemeines einfallen lassen...

"Sasha. Essen oder Connie?", frage ich sie nun schelmisch grinsend.
Sie weitet ihre Augen ein wenig und sieht schnell ein paar Mal zwischen mir und Connie hin und her. Sie seufzt und lässt den Kopf hängen.
Dann schweift ihr Blick zur Flasche und wählt ebenfalls den Schluck.
Also das... kam unerwartet.
Connie sah sie mit offenen Mund an.
"Sasha, ich dachte, wir sind beste Freunde!", unterstellt er ihr.
"Es tut mir leid, aber ohne Essen kann ich nicht leben!", rechtfertigt sie sich nach dem Schluck, mit zusammen gekniffenen Augen.
Connie schüttelt nur den Kopf, als sie die Flasche zum drehen ansetzt.
Schon traurig...

In den nächsten Stunden, stellen wir uns noch viele Aufgaben. Es war tatsächlich wirklich lustig.

Eren und Jean mussten sich umarmen, da Eren nichts trinken wollte, Armin musste sich sein Oberteil ausziehen und sich die Haare pflechten.
Connie und Sasha, beide betrunken, sitzen knutschend und in einander verschlungen da.
Da hat Sasha aber was zum fressen gefunden...
Ob Levi- Nein! Nicht daran denken.

Eren und Mikasa schlafen übrigens aneinander gekuschelt. Wie ist das noch gleich passiert?
Nun sitzen Armin, Jean und ich mit einem vollen Becher Alkohol uns gegenüber und wir veranstalten ein Wett-Trinken. Ich frage mich wirklich, wo sie den ganzen Alkohol überhaupt aufgetrieben haben.

"Ok, 3, 2, 1...", zählt der Blonde runter und wir fangen an, uns die Flüssigkeit den Hals runterzuschütten.
Der eben genannte, bricht schon am Anfang ab und hustet wie wild.
Letztendlich, trinke ich vor Jean meinen Becher leer und gewinne somit.
Zum Sieg, schnappe ich mir nochmal die Flasche und kippe mir den Rest des Alkohols auch runter.

"Pffff, ihr M-Memmen... Ich geh jetzt!", lalle ich und verschwinde aus dem Raum.
Was mein Freund, hihi, wohl so macht so spät? Abgedämpft höre ich die Stimme von Armin rufen, dass es eine dumme Idee ist, zu gehen. Aber da meine Wahrnehmung nicht  wie sonst funktioniert, gehe ich einfach weiter.

Levi p.o.v.

Es ist schon ziemlich spät, doch plötzlich wird meine Bürotür aufgerissen und eine schwankende Lia kommt in mein Büro gestürmt.

"Lia, was ist passiert?!", frage ich besorgt, als sie mir um den Hals fällt.
Sie stinkt. Nach Alkohol.
Ich rümpfe meine Nase und drücke sie etwas von mir weg. Wann ist das bitte passiert?
"Nichts, haha! Darf ich nicht meinen sexy Freund besuchen?!", lallt sie vor sich hin.
Sie ist definitiv sturz besoffen.
Wie viel hat sie denn getrunken?!

"Du bist betrunken!", sage ich etwas lauter und sehe sie an.
"Waaas? Gar nicht!", schmollt sie und küsst mich auf einmal verlangend.
Erst bin ich geschockt und wie eingefroren, aber dann drücke ich sie erneut von mir weg, weil es mir nicht als richtig erscheint.
"Levi...ich will dich.", flüstert sie mir zu.

W-was?!
Ich werde ein wenig rot um die Ohren.
Nicht hinhören. Sie ist nicht sie selbst.
"Hihi, du bist so niedlich, wenn du rot bist!", schwafelt sie vor sich hin.

Tch, ich muss etwas tun!
Ich hebe sie hoch und trage sie in die anschließenden Räume, zu meinem Bett, wobei sie etwas quiekt. Wenn jemand von draußen etwas mitbekommt, sind wir am Arsch.

Ich lege sie auf dem Bett ab und warte auf eine Reaktion.
Sie rührt sich nicht, weshalb ich prüfe warum.

Sie hat die Augen geschlossen, also denke ich, dass sie schläft.
Falsch gedacht.
"Mir ist schlecht.", sagt sie und steht wieder auf.

Was wird das?
Kaum, dass sie aufgestanden ist, kotzt sie mir auf den Boden. Auf meinen Boden. Ich gehe einen Schritt zurück und unterdrücke einen Würgereiz.

Wäre sie nicht so besoffen, würde ich sie gerade sehr laut anschreien, da ist mir die Moral hinter egal. Jetzt gerade versteht sie aber so oder so nichts.

"Oh.", macht sie und guckt sich ihre Sachen an.
Nicht nur meinen Boden, sondern auch ihre Sachen hat sie eingesaut.
Ruhig Levi.
Ich atme einmal tief durch und gehe zu ihr.
Ich setze sie auf mein Bett und ziehe ihr ihr Shirt und dann die Hose aus.
Sie hat nur noch Unterwäsche an und kichert, aber ich muss einen klaren Kopf bewahren. Ich verfluche sie, wenn ich auch nur ein bisschen mit Kotze in Berührung komme.

Ich gehe ins Bad, um ihre Sachen zu waschen und anschließend den Boden sauber zu machen.

Als ich fertig bin und nach Lia sehe, liegt sie quer auf dem Bett und schläft.
Bei dem Anblick, muss ich kopfschüttelnd lächeln.
Tch, anders als ich, kann sie wohl keinen Alkohol vertragen. Ob das jetzt ein Nachteil ist, weiß ich nicht.

Ich nehme die Decke unter ihr langsam hervor und decke sie damit zu.
Ich mache das Licht aus und verschwinde in meinem Büro.
Schlafen werde ich sowieso nicht, also kann ich auch weiter arbeiten.

reflection / Levi x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt